Auf das Krisenjahr 2018 folgte also mit 2019 ein Rekordjahr für Aktienmärkte. Die Zentralbanken haben eine 180-Grad Kehrtwende hingelegt (ihre Karten sind nun erst einmal ausgereizt), der Handelskrieg und Brexit sind auf Eis gelegt (von einer langfristigen Lösung ist man aber noch weit weg) etc..
Die Stimmung für Aktien ist nun recht positiv, aber noch nicht euphorisch.
Wie geht es nun weiter? Woher können neue Impulse noch kommen?
Bewertungen sind nun wesentlich höher (steigende Kurse bei sinkenden Erträgen) und die Volatilität wiederum sehr niedrig. Dazu kommen einige Warnsignale: wie die Liquiditätskrise am US Geld- (Repo-) Markt oder die nicht in Fahrt kommende Sektorenrotation (von konservativen Qualitätsaktien in „high beta“, in zyklische, in „value“ Aktien).
Zudem geben die Anleihenmärkte (auch wenn seit August 2019 ein ganzes Stück zurückgekommen) ein pessimistischeres Zukunftsbild als Aktienmärkte ab – sowohl bei Staatsanleihen, als auch Corporate Bonds (IG/HY) oder Leveraged Loans.
Auch Manager und Konsumenten in den USA sind sich nicht einig: Konsumenten sehen die aktuelle Situation als sehr positiv an (Konsumenten sind aber kein Frühindikator, sondern nachlaufend). Manager hingegen sind wesentlich pessimistischer und schätzen die Zukunft als noch „schlechter“ ein – keine gute Basis für Investitionsausgaben (diese sind in der Regel ein guter Frühindikator für einen selbstragenden Aufschwung).
Wir bleiben aber, bei aller gebotenen Vorsicht, konstruktiv-optimistisch. Die makro-ökonomische Lage ist nicht schlecht.
Wir können in den nächsten Monaten, in 2020 durchaus positive Überraschungen bei Wachstumszahlen und Unternehmensgewinnen sehen. Vor dem Hintergrund von Goldilocks, TINA (There Is No Alternative) und FOMO (Fear of Missing Out) scheinen höhere Kurse am Ende des Jahres möglich. Natürlich aber nicht Kurssteigerungen wie im vergangenen Jahr. Die nun recht positive Stimmung macht Märkte aber für Korrekturen anfällig, auch wenn noch keine Euphorie und kein Über-Investment in Aktien auszumachen ist.
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