Mit großen Schritten nähern wir uns dem Jahresende und erleben weiterhin eine Zeit der politischen Umbrüche. Der „Brexit“ wirft im Rahmen der Neuwahlen in Großbritannien seine Schatten voraus, zumal die Tories mit Boris Johnson noch immer auf einen klaren Wahlsieg am 12. Dezember hoffen können.
Den Umbruch bereits vollzogen hat dagegen die Europäische Zentralbank. Ihre neue Präsidentin Christine Lagarde hielt im November ihre Antrittsrede und machte dabei deutlich, dass die Europäische Zentralbank zukünftig ihr Mandat auch im Sinne des aktuellen Umweltbewusstseins interpretieren möchte. Auf der anderen Seite des Atlantiks zeigte sich der Präsident der US-Notenbank Federal Reserve erfreut über die wirtschaftliche Entwicklung in den USA und die Auswirkungen der drei Leitzinssenkungen seit Jahresbeginn, auch wenn seine Kritik an der Federal Reserve anhält. Überhaupt bleibt festzuhalten, dass die globalen Leitzinsen der großen Notenbanken seit Jahresbeginn deutlich gesenkt wurden, und in Kombination mit der Ausweitung der Staatsausgaben in den G20-Ländern eine wichtige Unterstützung für das überdurchschnittlich starke Kapitalmarktjahr 2019 geliefert haben. Dieses freundliche Anlegerumfeld setzte sich im November an den Aktienmärkten fort. Die Leitindizes DAX, S&P 500 und Nikkei 225 stiegen um 2,9%, 3,4% und 1,6% an.
In den Emerging Markets Ländern Indien und Vietnam war das Bild dagegen eher uneinheitlich: Während der MSCI Indien um 0,6% im Wert zulegte, verlor der FTSE Vietnam in US-Dollar 1,2%. Der MSCI Griechenland, der schon seit längerem ein fester Bestandteil unseres Portfolios ist, gewann 2,8% hinzu. Für Investoren in Staatsanleihen war der vergangene Monat dagegen eine Herausforderung. Insbesondere Anleger in europäischen Peripherieländern wie z.B. Italien und Portugal mussten nach Monaten der Kursgewinne nun erstmals wieder spürbare Kursverluste hinnehmen. Die Renditen italienischer und portugiesischer Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit von 10 Jahren stiegen um 0,3% auf 1,23% und 0,23% auf 0,4% an. Die Rendite deutscher Bundesanleihen erhöhte sich um 0,05% auf -0,36%. Europäische Unternehmensanleihen verloren ebenfalls an Wert, diese Verluste konnten im Portfolio durch die Kursgewinne europäischer High Yield-Anleihen und Unternehmensanleihen aus den Emerging Markets Ländern allerdings mehr als ausgeglichen werden.
Insgesamt lag die Performance des Multi-Asset Global 5 im November mit 0,19% (institutionelle Anteilscheinklasse) bzw. 0,17% (private Anteilscheinklasse) im positiven Bereich. Mit Blick in die Zukunft gehen wir davon aus, dass die hoffnungsvollen Aktienmarktbewertungen zunächst anhalten könnten, da sich die Fundamentaldaten in vielen Ländern aktuell stabilisieren. Das Weihnachtsgeschäft hat am Black Friday einen erfolgreichen Auftakt erlebt, wobei diese statistischen Erhebungen aufgrund der kurzen Datenerhebungs- und Datenverarbeitungsphase mit Vorsicht zu genießen sind. Die Hauptrisiken für den Kapitalmarkt sehen wir weiterhin im Handelskonflikt zwischen den USA und China, wobei wir davon ausgehen, dass auch Europa wieder häufiger in den Fokus geraten wird. Unsere Strategie beruht daher weiterhin auf einem akzentuierten Aktienmarktrisiko, das Chancen in Einzelmarkten gegenüber generellem Beta-Risiko favorisiert sowie auf dem geldpolitisch induzierten Carry-Trade im Credit-Markt.
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