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Marktkommentar

Stephan Rieke (Oddo BHF): Atempause an den Aktienmärkten

© Oddo BHF Asset Management

Freitag, 22. November 2019 - Zwar konnten die Aktienmärkte in Europa und den USA zu Anfang der Woche nochmals neue Höchstmarken setzen, im weiteren Wochenverlauf begannen die Kurse allerdings leicht nachzugeben. Für den bisherigen Wochenverlauf weisen die wichtigsten Börsenindizes in Europa und den USA daher einen leichten Kursrückgang aus. Wie schon seit Monaten wird das Marktgeschehen vor allem von den wechselnden Befindlichkeiten im Verhältnis zwischen den USA und China geprägt; die Verhandlungen zu einem ersten Abkommen entwickeln sich offenbar zäher als der ursprünglich geplante Unterzeichnungstermin (am vergangenen Wochenende) hätte vermuten lassen. Auch der Chef des Weißen Hauses ließ jüngst ein drohendes Grummeln vernehmen („China is going to have to make a deal I like, if they don’t that’s it. … If we don’t make a deal with China, I’ll just raise the tariffs even higher.“). Zusätzlich sorgt eine Gesetzesvorlage des Senats zur Entwicklung in Hongkong für Verstimmung in Peking.

Starkes beidseitiges Interesse an einem Verhandlungserfolg

Wenn aus dieser Vorlage ein Gesetz wird (insb. kein Veto von Trump), würden „Menschenrechtsverletzern“ in Hongkong US-Sanktionen und der Sonderverwaltungszone unter Umständen der Verlust des außenwirtschaftlichen Sonderstatus drohen. Das sorgt für weitere Reibungsflächen zwischen Washington und Peking, steht aber einem Handelsvertrag nicht grundsätzlich im Weg. Trump selbst schweigt und Vizepräsident Pence begnügte sich mit dem Hinweis, dass ein gewaltsames (offenes) Eingreifen Chinas in Hongkong eine handelspolitische Einigung erschweren könnte.

Insgesamt scheint der Wille, zu einer Handelsvereinbarung zu kommen, stärker geworden zu sein. Gerade auf der US-Seite ist der Erfolgsdruck angesichts des beginnenden Wahlkampfs und des eingeleiteten Amtsenthebungsverfahrens groß. Wir jedenfalls können uns nur schwer vorstellen, wie Trump den ohnehin gereizten Wählern im landwirtschaftlich geprägten Mittleren Westen ein Scheitern der vollmundig angekündigten chinesischen Käufe von Agrarerzeugnissen (für jährlich bis zu 50 Mrd. US$!) erklärt. Vielleicht ist auch der Verzicht auf die Option zur Verhängung von Strafzöllen auf Autoimporte aus der EU ein Indiz dafür, dass die USA keine Eskalation von Handelskonflikten suchen.

Leichte Konsolidierung nach 5-Wochen-Rally

Man sollte das Kind also nicht mit dem Bade ausschütten. Der erfolgreiche Abschluss eines ersten Abkommens zwischen den USA und China ist zwar nicht gesichert, bleibt aber aus unserer Sicht das wahrscheinliche Szenario. Nichtsdestotrotz halten wir eine Konsolidierungsphase oder „Atempause“ momentan für plausibel, denn technisch gesehen macht der Markt nach den schnellen und kräftigen Kursgewinnen im Oktober und November einen „überkauften“ Eindruck. Wir glauben allerdings, dass die Korrektur moderat ausfallen dürfte: Einerseits, weil die Anleger nicht pauschal verkaufen, sondern nach der jüngsten Rally der zyklischen Werte zu defensiveren Titeln und Sektoren (zurück-)wechseln, andererseits, weil zahlreiche (institutionelle) Anleger angesichts der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten sehr defensiv aufgestellt waren und dem Markt hinterherhinken. Entsprechend groß ist die Angst, den Anschluss zu verpassen („Fear of Missing Out“), und der Druck, schwächere Marktphasen zum Aufstocken zu nutzen.

Geldpolitisches und gesamtwirtschaftliches Umfeld bleibt „konstruktiv“

Insgesamt erscheint uns das Marktumfeld nach wie vor günstig. Dafür ausschlaggebend sind zum einen die Notenbanken, deren Lockerungsmaßnahmen die grundsätzliche Attraktivität von Aktien im Verlauf der zweiten Jahreshälfte merklich verbessert haben. Dieser Aspekt spiegelt sich beispielhaft im Abstand zwischen der Gewinnrendite (Gewinn je Aktie im Verhältnis zum Aktienkurs) und der „risikolosen“ Staatsanleiherendite. Auf der makroökonomischen Seite mehren sich zudem Hinweise auf eine Stabilisierung der Weltwirtschaft. Gerade die umfragebasierten Frühindikatoren zeigten zuletzt eine Aufhellung. Aber auch die Meldung, dass die gegenüber globalen Strömungen stark exponierte deutsche Wirtschaft im dritten Quartal ein kleines BIP-Plus (von 0,1% gegenüber Vorquartal) erreichen konnte, war ein wichtiges Signal.

Die nächsten Tage könnten uns weitere Hinweise liefern, ob sich die Stabilisierung der Weltwirtschaft fortsetzt. Zunächst werden ab heute Vormittag die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes für Europa und die USA veröffentlicht, dann folgen Anfang der Woche der ifo-Geschäftsklima-Index, die Ergebnisse der Unternehmens- und Verbraucherumfrage der EU-Kommission, die chinesischen Einkaufsmanagerindizes und schließlich Anfang der folgenden Woche der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA. Die Prognosen sind nicht überschwänglich, gehen aber von einer weiteren Erholung aus. Darüber hinaus muss man am kommenden Mittwoch die US-Daten zum Auftragseingang und vor allem zu den Konsumausgaben – der Basis des anhaltenden Wachstums in den USA – im Auge behalten.


Etwaige Meinungsäußerungen geben die aktuelle Einschätzung des Investment Office der ODDO BHF AG wieder, die sich insbesondere von der Hausmeinung innerhalb der ODDO BHF Gruppe unterscheiden und ohne vorherige Ankündigung ändern kann.



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