Der Oktober bietet uns wie üblich die Gelegenheit, die für das dritte Quartal vorgelegten Ergebnisse im Unternehmenssektor zu nutzen, um Rückschlüsse auf die wirtschaftliche Großwetterlage zu ziehen.
Die Zahlen bestätigen das durchwachsene makroökonomische Umfeld, das sich zuvor bereits abgezeichnet hatte, wobei nun noch der ein oder andere Wermutstropfen hinzugekommen ist.
Bei der BASF, die gerne als Barometer für die Entwicklung im Industriesektor herangezogen wird, ist das Geschäft in den ersten neun Monaten des Jahresgeschrumpft. Bemerkenswert ist dabei, dass durch das Zusammenspiel verschiedener Volumen- und Preiseffekte dem Wachstum von 11% in der Bauchemie- und der Massengüter-Sparte ein Minus von 11% im Geschäft mit Industriechemikalien entgegenstand. Nach eigenen Angaben sieht sich die BASF mit einem schwierigen geopolitischen Umfeld konfrontiert, woran sich bis auf Weiteres auch nichts ändern dürfte. So greift die Wachstumsverlangsamung, die zunächst nur in den Ländern mit der stärksten Abhängigkeit vom Welthandel zu beobachten war, nun auch auf weniger exponierte Länder über. Dies gilt insbesondere für die USA, wo der Umsatz der BASF im dritten Quartal um6% zurückgegangen ist. Im Hinblick auf die Investitionstätigkeit zeigt die Entwicklung bei Schneider Electric ebenfalls eine starke Divergenz zwischen Infrastrukturinvestitionen (Energieeffizienz) mit einem Plus von 5,9% bei einer ausgewogenen Verteilung auf die verschiedenen Regionen und Industrieinvestitionen (Automatisierung). Letztere sind insgesamt nur geringfügig (+0,4%) gestiegen, während in Europa(‑0,7%) und insbesondere in Nordamerika (-3,6%) ein Rückgang zu verzeichnen war.
Zum Thema Welthandel passt schließlich auch die Meldung von Kühne & Nagel, dass die Volumina im Seetransport stagnieren und man für das vierte Quartal mit einem leichten Rückgang rechnet. Im Luftfrachtbereich, der um einiges sensibler auf die Konjunkturentwicklung reagiert, war indes ein noch ausgeprägterer Volumenrückgang von ‑4% auf ‑5%zu beobachten.
Die Aktienmärkte, deren Fokus nach wie vor auf die Zinsentwicklung gerichtet ist, zeigen sich momentan noch unbeeindruckt von diesen Signalen und schöpfen bei ihrem ungebrochenen Aufwärtstrend Kraft aus der Hoffnung auf eine Einigung zwischen China und den USA. So verzeichneten der US-Index S&P 500 und der europäische STOXX 600 ein Plus von 2% bzw. 1% für den Monat Oktober. Im bisherigen Jahresverlauf ergibt sich daraus ein Wertzuwachs von 21,2% bzw. 17,5%.
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