Während eines ereignisreichen Oktobers 2019 zeigten sich die Aktienmärkte von ihrer besten Seite. Weder das politische Brexit-Chaos noch das „ewige“ Warten auf eine Einigung zwischen China und den USA im Handelskonflikt konnte dieses Bild trüben.
Zur positiven Stimmung beigetragen haben die positiven Quartalsergebnisse der Unternehmen, die (fast schon routinemäßig) die Gewinn- und Umsatzerwartungen sowohl in Europa und als auch in den USA im Durchschnitt schlugen. Dabei fiel es kaum ins Gewicht, dass die Gewinne im Vergleich zum 3. Quartal 2018 in den USA aktuell ca. 2,6% niedriger ausfielen und somit von einer Gewinnrezession gesprochen werden kann. Der andere große positive Faktor waren wieder einmal die Notenbanken: Die Federal Reserve senkte den Leitzins ein weiteres Mal um 0,25%, machte allerdings deutlich, dass erstmal keine weiteren Senkungen geplant sind.
Die Europäische Zentralbank verabschiedete ihren Notenbankpräsidenten Mario Draghi und erwartet nun den Amtsantritt seiner Nachfolgerin Christine Lagarde, von der in naher Zukunft keine Kurskorrektur zu erwarten ist. Die großen Leitindizes DAX und S&P 500 stiegen in diesem Marktumfeld um 3,5% bzw. 2% im Wert. Ersterer wurde aufgrund des vorteilhaften Rendite-/Risikoprofils im Laufe des Monats neu in unser Portfolio aufgenommen. Der MSCI Griechenland gewann ebenfalls 1,2% hinzu, wohingegen der FTSE Vietnam 2,8% im Wert verlor. Für europäische Staatsanleihen war dieser Mix aus Aktienmarktoptimismus und geringeren politischen Unsicherheiten ein schwieriger Monat. Die Rendite deutscher zehnjähriger Bundesanleihen stieg daher um 0,16% an. Unsere Positionen in italienischen und portugiesischen Staatsanleihen mussten ebenfalls einen Teil ihrer Gewinne der Vormonate abgeben, hier stiegen die Renditen im 10-Jahressegment zwar leicht um 0,1% und 0,05%, dennoch sind die Renditepfade beider Länder seit Jahresbeginn bemerkenswert. Die Rendite zehnjähriger italienischer Staatsanleihen fiel seit Dezember 2018 um 1,82%, die des portugiesischen Pendants um 1,55%. Im Credit Cluster war die Performance im Oktober von Licht und Schatten geprägt. Während Emerging Markets Unternehmensanleihen in USD auf Total Return Basis um 1,5% im Wert fielen, konnten US High Yield Anleihen in Euro sogar gegen den Trend 0,1% hinzugewinnen.
Insgesamt lag die Performance des Multi-Asset Global 5 im Oktober bei -0,31% (institutionelle Anteilscheinklasse) bzw. 0,34% (private Anteilscheinklasse) und somit zum ersten Mal im Jahr 2019 auf Monatsbasis im negativen Terrain. Mit Blick in die Zukunft gehen wir davon aus, dass die hoffnungsvollen Aktienmarktbewertungen zunächst anhalten könnten, da sich die Fundamentaldaten zu stabilisieren bzw. zu verbessern scheinen. Trotz des erwartungsvollen Blickes auf das Weihnachtsgeschäft dürfen aber die politischen Risiken nicht außer Acht gelassen werden, die im Falle des „Brexit“ und der Handelskonflikte der USA mit ihren Handelspartnern immer wieder aufflackern können. Im letzteren Fall wird die Entscheidung der USA am 14. November bezüglich der Zölle auf europäische Autos der nächste wichtige Termin sein. Unsere Strategie beruht weiterhin auf einem akzentuierten Aktienmarktrisiko, das Chancen in Einzelmarkten gegenüber generellem Beta-Risiko favorisiert sowie auf dem geldpolitisch induzierten Carry-Trade im Credit-Markt.
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