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Marktkommentar

Stephan Rieke (Oddo BHF): Aktienmärkte im Wechselbad der Gefühle

© Oddo BHF Asset Management

Freitag, 16. August 2019 -Die von US-Präsident Trump am 1. August verkündete neue Runde an Strafzöllen auf chinesische Importgüter (ab September: 10% auf ein Volumen von etwa 300 Mrd. US-$) war der Startschuss für eine globale Aktienmarktkorrektur. Gemessen am historischen Hochstand der US-Leitbörse vom 26. Juli verlor der S&P 500 zwischenzeitlich bis zu 6,7%. Dieser vor dem Hintergrund der im laufenden Jahr sehr positiven Marktentwicklung eigentlich moderate Rücksetzer hat aber bei den Anlegern zu einer deutlichen Stimmungseintrübung geführt. Dies zeigen u.a. die Umfragen bei privaten (American Association of Individual Investors) und institutionellen Anlegern (Global Fund Manager Survey), die stark gestiegene Nachfrage nach Absicherungsgeschäften (Verkaufsoptionen) und der sprunghafte Anstieg der impliziten Volatilität (VIX-Index). Verständlich werden diese weltweit zu beobachtenden mentalen Bremsspuren im Kontext der anhaltenden (geo-) politischen Unsicherheiten und der durch die teilweise inverse Zinsstrukturkurve gespeisten Sorgen um die Konjunktur. Vereinzelte positive Meldungen werden mit teilweise sehr kräftig ausfallenden Rückkäufen belohnt, wie am Dienstag nach der überraschend angekündigten Teilaussetzung der neuen US-Strafzölle zu beobachten war. Unserer Einschätzung nach sind diese Aufholbewegungen aber primär taktischen Positionsanpassungen zu verdanken und nicht als Vorboten eines wieder generell freundlichen Börsenklimas zu interpretieren.

Vermutlich keine neuen Signale von der Geldpolitik

Kommenden Mittwoch steht das Protokoll der letzten Fed-Sitzung zur Veröffentlichung an. Die US-Notenbank hatte am 31. Juli die erwartete Leitzinssenkung verkündet, die überzogenen Hoffnungen auf eine Senkung um 50 Basispunkte erfüllten sich allerdings nicht. Die sich deutlich abzeichnende geldpolitische Lockerung war von den Finanzmärkten schon im Vorfeld „gefeiert“ worden, die Verkündung setzte dann keine neuen Impulse mehr frei. U.E. dürfte dies auch für das Sitzungsprotokoll gelten, zumal die Lagebeurteilung des FOMC durch die handelspolitischen Entwicklungen überholt wurde. Am Donnerstag beginnt dann in Jackson Hole das von der Federal Reserve Bank of Kansas City ausgerichtete internationale Notenbanker-Treffen. In der Vergangenheit waren hier auch schon wichtige geldpolitische Weichenstellungen angedeutet worden, in den letzten Jahren war das Treffen aber wieder stärker vom akademischen Austausch geprägt. Teilnehmer und Vorträge sind bislang noch nicht bekannt, nur das übergeordnete diesjährige Thema („Challenges for Monetary Policy“), marktrelevante Impulse erwarten wir nicht.

Konjunkturindikatoren im Fokus

Mehr Aufmerksamkeit verdienen u. E. die bald anstehenden August-Daten der vorläufigen Einkaufsmanagerindizes (22.08.) und des Ifo-Geschäftsklimas (26.08.). Diese Indikatoren dürften von den Marktakteuren sorgfältig auf erste Signale einer erhofften Wiederbeschleunigung des Wachstums abgeklopft werden. Die jüngsten europäischen realwirtschaftlichen Daten (BIP-Wachstum, produzierendes Gewerbe) und umfragebasierten Konjunkturindikatoren (ZEW, Sentix) stimmen uns allerdings skeptisch.

Mögliche Neuwahlen in Italien – Chance oder Risiko?

Der nach den Wahlen vom 4. März gebildeten italienischen Regierung aus der linkspopulistischen Fünfsternebewegung und der rechtspopulistischen Lega war erwartungsgemäß kein langes Leben beschieden. Italienische Medien spekulieren schon seit Monaten über mögliche Neuwahlen im Oktober. Lega-Chef Salvini hat jetzt eine offensichtliche politische Sollbruchstelle, ein umstrittenes Infrastrukturprojekt; genutzt, um die bestehende Koalition aufzukündigen und einen Misstrauensantrag einzubringen. Darüber wird möglicherweise kommende Woche abgestimmt werden. Umfrageergebnissen zufolge könnte die Lega bei dem angestrebten Wahlgang über 35 % der Stimmen auf sich vereinen und damit ihren Anteil mehr als verdoppeln.

Ob allerdings Salvinis politisches Kalkül aufgeht ist keineswegs sicher. Möglicherweise finden die beiden linken, aber einander bekämpfenden Gruppierungen der Fünfsterne und der (sozialdemokratischen) Partito Democratico zueinander oder Staatspräsident Mattarella initiiert eine parteiunabhängige technokratische Regierung. Sollte es aber zu Neuwahlen kommen, der früheste mögliche Termin wäre der 13. Oktober, wäre aus unserer Sicht eine Mitte-Rechts-Koalition aus Lega, der Forza Italia des früheren Ministerpräsidenten Berlusconi und der Fratelli d‘Italia zu erwarten.

Dieses Bündnis würde vermutlich die bislang schon recht erfolgreiche römische Konfliktstrategie gegenüber Brüssel noch intensivieren und zu einer weiteren Erosion der in den EU- und EWU-Verträgen niedergelegten Verpflichtungen zu einer stabilitätsorientierten Wirtschaftspolitik führen. Trotz dieser grundsätzlichen Bedenken würden wir aber eher mit einer positiven Reaktion am Aktienmarkt rechnen; aus Anlegersicht dürfte nämlich die größere Nähe zur Wirtschaft, die wesentlich größere politische Homogenität und damit auch Handlungsfähigkeit der möglichen Dreier-Koalition im Vordergrund stehen.

Internationale Aktienmärkte weiter im Konsolidierungsmodus

Unserer Einschätzung nach hat die markttechnische Bereinigung mit den seit Monatsanfang mehrfach zu beobachtenden Verkaufswellen und der deutlichen Eintrübung der Anlegerstimmung gute Fortschritte gemacht. Wichtige Unterstützung kommt von der weltweit zu beobachtenden Lockerung der Geldpolitik. Vor dem Hintergrund der vielfältigen geopolitischen Risiken (u.a. internationaler Handelsstreit, No-Deal-Brexit, Konflikt in der Straße von Hormus) und der bislang nicht greifbar werdenden Erholung des weltwirtschaftlichen Wachstums dürfte dies allerdings für eine breit angelegte Wiederaufnahme der Aktienmarkthausse nicht reichen.



Etwaige Meinungsäußerungen geben die aktuelle Einschätzung des Investment Office der ODDO BHF AG wieder, die sich insbesondere von der Hausmeinung innerhalb der ODDO BHF Gruppe unterscheiden und ohne vorherige Ankündigung ändern kann.


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