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Pressemitteilung

Union Investment: MarktTicker 30. Kalenderwoche

© Union Investment

Wöchentliche Information zu den Kapitalmärkten für die Woche vom 22. – 26. Juli 2019

  • Diese Woche: Die geldpolitische Sitzung der Europäischen Zentralbank
  • Aktien: US-Indizes teils mit zwischenzeitlich neuen Höchstständen
  • Renten: Renditetrend im Vorfeld der EZB weiter abwärtsgerichtet
  • Ausblick: Sitzung der US-Notenbank Fed

Was diese Woche wichtig war: Die Sitzung der Europäischen Zentralbank

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag die Weichen in Richtung deutlicher Lockerung der europäischen Geldpolitik gestellt. Die Zinssätze wurden zwar wie von uns erwartet unverändert beibehalten (Einlagenzins minus 0,4 Prozent, Hauptrefinanzierungssatz null Prozent, Spitzenrefinanzierungssatz 0,25 Prozent). Allerdings bereitet die EZB ein umfangreiches Paket geldpolitischer Maßnahmen für kommenden September vor. So wird diese in ihren zuständigen Gremien Vorschläge zur Einführung von Staffelzinsen und der Neuauflage eines Wertpapier-Ankaufprogramms erarbeiten. Mit dem Staffelzins soll in erster Linie - vor dem Hintergrund negativer Einlagesätze - die damit einhergehende Belastung für europäische Geschäftsbanken abgemildert werden. Darüber hinaus änderte die EZB erwartungsgemäß ihre Kommunikation bezüglich der Zinsthematik und stellte Zinssenkungen konkret in Aussicht.

EZB-Präsident Draghi wies zur Begründung auf die weltwirtschaftliche Verschlechterung hin. Die Risiken seien abwärtsgerichtet, der Ausblick trübe sich weiter ein. Rezessionsängsten wurde allerdings eine Absage erteilt. Auf der Pressekonferenz kristallisierte sich heraus, dass Teile des für September erwarteten Maßnahmenpaketes nicht von allen Mitgliedern des EZB-Rates getragen wurden.

Der Hinweis auf die Uneinigkeit im Rat könnte unserer Meinung nach auf die Absicht zurückzuführen sein, die Erwartungshaltung der Marktteilnehmer etwas abzumildern und den Effekt einer möglichen Enttäuschung im September möglichst klein zu halten. Wir gehen davon aus, dass die EZB im September die relevanten Zinssätze um 25 Basispunkte senken wird und dies von der Einführung des Staffelzinses begleitet wird. Das Wertpapier-Ankaufprogramm dürfte erst im Jahr 2020 implementiert, im kommenden September aber bereits konkretisiert werden.

Die von Draghi angesprochene wirtschaftliche Schwäche im Euroraum wurde jüngst durch die Euro-Einkaufsmanager-Indizes bestätigt. Im gesamten Euroraum tendierte das nach IHS Markit berechnete verarbeitende Gewerbe weiter abwärts (von 47,6 auf 46,4 Punkte). In Deutschland fiel der Index auf den tiefsten Stand seit sieben Jahren. Der Dienstleistungssektor blieb aber immerhin sowohl in Deutschland als auch im Euroraum deutlich oberhalb der Expansionsschwelle. Wenig erfreulich zeigte sich auch der Ifo-Geschäftsklimaindex, der im Juli weiter nachgab (95,7 nach 97,4 Punkten). Auch die Erwartungen gaben um zwei auf 92,2 Punkte nach. Der Internationale Währungsfonds (IWF) schlug mit der jüngsten Abwärtsrevision der Wachstumserwartungen für die Weltwirtschaft in die gleiche Kerbe.

Aktien: US-Indizes teils mit zwischenzeitlich neuen Höchstständen

Die konjunkturelle Lage wurde in der Berichtswoche am Aktienmarkt weitgehend ignoriert. Die Aussicht auf eine geldpolitisch expansivere Ausrichtung von Fed und EZB überlagerte die fundamentale Situation. Die Aktienmärkte stiegen bis zur EZB-Sitzung an. Nachdem Präsident Draghi aber betonte, dass er die Rezessionsrisiken im Euroraum für begrenzt halte, gaben vor allem die europäischen Aktienbarometer am Donnerstagnachmittag deutlich nach. Der geldpolitische Spielraum für eine kräftige Lockerung wurde unter dem Eindruck der Aussage Draghis nunmehr für begrenzt angesehen.

Mit Blick auf die bislang erfolgte Berichtssaison zum zweiten Quartal haben bis zur Mitte der Berichtswoche gut 25 Prozent der US-Unternehmen berichtet, im Euroraum waren es gut ein Fünftel. Dabei konnten etwas mehr als 50 Prozent der US-Unternehmen bei Umsatz- und Gewinnwachstum die Analysten positiv überraschen. Im Euroraum lag die Quote etwas niedriger. Dies ist, die USA betreffend, allerdings darauf zurückzuführen, dass die Erwartungen im Vorfeld stark heruntergenommen wurden. Ein negativer Preiseffekt, sprich die Aktienkursentwicklung, blieb vor allem den Euroraum betreffend, aber aus.

So hat etwa der deutsche Autozulieferer Continental in der Berichtswoche sein Gewinnziel für 2019 kassiert. Die Hoffnung auf eine Aufhellung des Marktumfeldes im zweiten Halbjahr wurde aufgegeben, die Erwartung hinsichtlich der weltweiten Autoproduktion wurde für 2019 um fünf Prozentpunkte verringert. Dennoch konnte die Aktie im Vergleich zum Vorwochenschluss per Freitagmittag um etwas mehr als neun Prozent zulegen. Dabei zeigte sich der gesamte Automobilsektor in den vergangenen Handelstagen freundlich. Volkswagen brachte gute Quartalszahlen und steigerte trotz rückläufiger Auslieferungen Umsatz und Gewinn. VW-Vorzüge lagen per Freitagmittag mit 2,6 Prozent im Plus. Daimler stand bezüglich der Beteiligungsverhältnisse in den Schlagzeilen. Der langjährige chinesische Partner BAIC hat nun einen Anteil von fünf Prozent am Stuttgarter Automobilproduzenten und wird als langfristiger Investor gesehen. Der Quartalsverlust von 1,3 Milliarden Euro und der nun folgende Sparkurs von Daimler gerieten eher in den Hintergrund. Der Kurs der Daimler-Aktie legte um etwas mehr als sechs Prozent zu.

Die Deutsche Bank hingegen gab für das zweite Quartal, auch im Rahmen ihrer Umstrukturierung, einen mit 3,2 Milliarden Euro höher als erwarteten Verlust bekannt. Dennoch konnte die Aktie 3,5 Prozent hinzugewinnen. Der Deutsche Aktienindex (DAX) lag im Vergleich zur Vorwoche mit 1,2 Prozent im Plus. Der EUROSTOXX 50-Index erreichte am Donnerstag ein Jahreshoch. Der breite STOXX 600-Index gewann ein Prozent hinzu. Aus Branchensicht lagen angesichts der zuvor erwähnten Ereignisse Autos und Automobilzulieferer mit plus 3,7 Prozent ganz vorne.

Am US-Aktienmarkt legten die Notierungen zunächst leicht zu. Aber nicht alle US-Unternehmen präsentierten gute Zahlen. So etwa Ford, Boeing oder Caterpillar, welche eher enttäuschten. Die Fed-Sitzung am kommenden Mittwoch und die Aussicht auf eine geldpolitische Lockerung waren aber zentrales Thema. Der marktbreite S&P 500-Index sowie der Nasdaq 100-Index erzielten in der Berichtswoche sogar historische Höchststände. Aber auch am US-Markt kamen die Kurse am Donnerstag zurück, auf Wochensicht blieben die meisten Indizes im Plus.

Renten: Renditetrend im Vorfeld der EZB weiter abwärtsgerichtet

Am europäischen Staatsanleihemarkt waren rückläufige Renditen zu beobachten, vor allem im Vorfeld der EZB-Sitzung. Deutsche Bundesanleihen mit zehn Jahren Laufzeit fielen dann während der Sitzung auf ein historisches Renditetief bei minus 0,42 Prozent. In Frankreich ging es hinab bis auf minus 0,18 Prozent. Aber auch dort setzte am Donnerstagmittag eine Gegenbewegung ein. Letztlich zeigte sich der Gesamtmarkt, gemessen am iBoxx € Sovereigns, aber noch positiv. Griechenlands Zehnjahrespapiere rentierten mit 1,92 Prozent zwischenzeitlich wieder geringer als laufzeitgleiche US-Treasuries, die ebenfalls kurzzeitig unter die Zwei-Prozentmarke rutschten. Mit Blick auf die Zinskurven tendierten Bundespapiere sowie US-Schatzanweisungen in der Berichtswoche über die langen Laufzeiten etwas flacher.

Britische Staatsanleihen (Gilts) entwickelten trotz der Ereignisse in London kein Eigenleben, auch dort kam es im Zuge der allgemeinen Marktentwicklung zu leicht rückläufigen Renditen.

Am Markt für europäische Unternehmensanleihen gab es eher viel Lärm um nichts. Die EZB dürfte zwar im Falle erneuter Ankäufe umfangreich im Unternehmensanleihesektor tätig werden. Nach einer schwankungsreichen Phase ging der Markt am Freitag aber zur Tagesordnung über. Im Wochenvergleich prägten leichte Kursgewinne (ICE BofA Merrill Lynch Euro Corps-Index) und rückläufige Risikoprämien (Spreads) das Geschehen.

Am Markt für in US-Dollar und Euro denominierte Anleihen der Schwellenländer waren ebenfalls leichte Zugewinne (JP Morgan EMBI Global Div.-Index) zu verzeichnen. Die Risikoprämien fielen mit 325 Basispunkten per Donnerstagabend auf ein Jahrestief.

Ausblick auf die kommende Woche

Nach der EZB ist vor der Fed. Am kommenden Mittwoch tagt der Marktausschuss der US-Notenbank. Eine Zinssenkung, die erste seit der Finanzkrise 2008, um 25 oder gar 50 Basispunkte gilt als ausgemacht. Einer Umfrage von Reuters zufolge erwarten 95 Prozent der dort befragten Volkswirte eine Senkung von 25 Basispunkten. Wir halten eine Rücknahme in dieser Höhe ebenfalls am wahrscheinlichsten.

Unter kommunikativen Gesichtspunkten dürfte die kommende Sitzung zu einer Gratwanderung für die Fed werden. Eine zu offensive Geldpolitik kann, angesichts der zuletzt insgesamt noch soliden US-Wirtschaftsdaten, schnell zu Panik unter den Anlegern führen. Getreu dem Motto: Weiß die Zentralbank mehr als wir? Letztlich besteht fundamental vor dem aktuellen Datenkranz eigentlich kein Zwang, eine Herabsenkung soll wohl in erster Linie „vorbeugend“ gegen eine – mit Blick auf die Entwicklung im Euroraum und auf den Welthandel - mögliche Abschwächung erfolgen. Zumal politisch die Fed auch unter Druck steht, da US-Präsident Trump seinen Wahlkampf von Schritten durch die Notenbank begleitet sehen möchte.

Neben der US-Notenbank halten auch die Bank of England (Donnerstag) und die Japanische Notenbank (Dienstag) ihre geldpolitischen Sitzungen ab.

Mit Blick auf die Konjunkturdaten steht am Freitag der US-Arbeitsmarkt im Blickpunkt. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft (non farm payrolls) soll laut Konsensschätzung bei 190.000 liegen. Darüber hinaus wird in den Vereinigten Staaten der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe von größerer Relevanz sein. Dieser soll den Konsensschätzungen zufolge mit 52,1 Punkten weiter im expansiven Bereich (Schwelle bei 50 Punkten) liegen. Damit würde weiterhin nichts auf eine rezessive Tendenz der US-Wirtschaft hindeuten. Das US-Verbrauchervertrauen im Juli wird am Dienstag bekanntgegeben und rundet die wichtigsten US-Daten ab.

Den Euroraum betreffend wird am Mittwoch das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal veröffentlicht. Mit 0,2 Prozent liegt der Konsens knapp oberhalb der Nulllinie. Aufgrund der jüngsten Wirtschaftsdaten wäre alles andere als ein mageres Wachstum eine Überraschung.

Darüber hinaus wird auch in der neuen Woche die Berichtssaison der Unternehmen zum zweiten Quartal den Handel an den Finanzmärkten begleiten.


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