Nach dem historisch schwachen Dezember 2018 konnten im ersten Quartal 2019 alle Vermögensverwaltenden Kategorien, gemessen an den MMD-Indizes, positiv performen. Die durchschnittliche Wertentwicklung der untersuchten VV-Fonds im 1. Quartal betrug 6,59%.
Ausschlaggebend waren die guten Entwicklungen an den weltweiten Aktien- und Anleihemärkten. Der DAX konnte im ersten Quartal 9,17% hinzugewinnen. Der DJ EuroSTOXX 50P kam auf 12,17% und der MSCI World EUR GRTR auf 14,68%. Die deutschen Staatsanleihen erreichten, gemessen am REX Performance, 0,99% und die europäischen Unternehmensanleihen, gemessen am ML EMU Corporate Bonds Index, 2,78%.
Wie das Segment der Vermögensverwaltenden Fonds von der Marktentwicklung profitieren konnte, haben die Analysten von MMD anhand von rund 1.300 Vermögensverwaltenden Fonds untersucht.
Entwicklung der Vermögensverwaltenden Fonds
Wie konnte das Segment der Vermögensverwaltenden Fonds das wirtschaftliche Umfeld nutzen?
„Die Vermögensverwaltenden Fonds konnten die positiven Entwicklungen nutzen und gute Renditen erzielen“, so Nicolai Bräutigam von der MMD Analyse & Advisory GmbH. Mit einer eigenen Datenbank und seinem Analyse-Instrumentarium ist das Arnsberger Research-und Beratungshaus seit Jahren auf das Produktsegment spezialisiert.
Die Wertentwicklung der VV-Fonds, gemessen am MMD-Index All Fund, liegt für das erste Quartal 2019 bei 6,59%. Die VV-Fonds konnten sich durch aktives Risikomanagement auszeichnen und die maximalen Verluste im Vergleich zur Benchmark minimieren. „Die maximalen Draw-Downs, also der maximale Verlust in diesem Zeitraum, fällt bei allen vier Anlagestrategien niedrig aus“, so Bräutigam. Zum Vergleich: Der maximale Draw-Down bei den offensiven Anlagestrategien liegt im Schnitt bei -0,59%, während der Aktienindex DAX Verluste in Höhe von -4,06% hinnehmen musste.
* Datenzeitraum: 31.12.18 – 31.03.19; auf Tagesbasis
Entwicklung der defensiven Vermögensverwaltenden Fonds
Die Bandbreiten in den Anlagestrategien vermitteln einen tieferen Eindruck über die Wertentwicklungen. Während die beste Performance unter den defensiven Fonds 10,65% beträgt, konnte der schlechteste Fonds noch knapp positiv mit von 0,12% abschneiden. Alle defensiven Vermögensverwaltenden Fonds konnten somit ein positives Ergebnis ausweisen.
Der Medianwert lag im ersten Quartal bei 4,04%. Dieser zeigt den Mittelwert (50%-Punkt) in der Vergleichsgruppe an, d.h. 50% der defensiven Fonds haben eine höhere Wertentwicklung als der Medianwert und 50% weisen eine niedrigere Wertentwicklung aus.
Tabelle 1: Defensive VV-Fonds – Die besten und schlechtesten Performanceergebnisse im 1. Quartal 2019
(inkl. Risikokennzahlen und MMD-Ranking)
* Fondsvolumen größer als 10 Mio. Euro
Entwicklung der ausgewogenen und offensiven Vermögensverwaltenden Fonds
Aufgrund der höheren Aktienquote gegenüber der defensiven Kategorie waren die Performanceergebnisse in den Anlagestrategien Ausgewogen und Offensiv deutlich breiter gestreut. Bei der ausgewogenen Kategorie lagen die Performancewerte zwischen -0,90% und 20,01% und bei der Offensiven zwischen -0,45% und 17,74%.
Die Medianwerte der beiden Kategorien wichen mit 6,22% für ausgewogen und 9,19% für die offensiven Fonds – wie zu erwarten – voneinander ab.
Auffällig ist, dass die Performancegrenzwerte bei der ausgewogenen und der offensiven Strategie nahe beieinander liegen und sowohl nach oben als auch nach unten bei der Ausgewogen etwas stärker ausgeprägt sind.
Ansonsten sind die Anteile der Fonds mit negativer Wertentwicklung an der Gesamtheit der untersuchten Vermögensverwaltenden Fonds je Strategie beinahe identisch. Die Anteil beträgt bei der ausgewogenen Strategie 0,9% und bei der offensiven 0,8%.
Tabelle 2: Ausgewogene VV-Fonds – Die besten und schlechtesten Performanceergebnisse im 1. Quartal 2019
(inkl. Risikokennzahlen und MMD-Ranking)
* Fondsvolumen größer als 10 Mio. Euro
Tabelle 3: Offensive VV-Fonds – Die besten und schlechtesten Performanceergebnisse im 1. Quartal 2019
(inkl. Risikokennzahlen und MMD-Ranking)
* Fondsvolumen größer als 10 Mio. Euro
Entwicklung der flexiblen Vermögensverwaltenden Fonds
Bei der flexiblen Anlagestrategie konnten fast alle Fonds positiv performen. Nur ein Fonds beendete das erste Quartal negativ. Die Bandbreite der flexiblen Fonds reichte von -0,54% bis 30,21%. Dabei stellt der obere Wert einen extremen Ausreißer da, der 12% über der zweitbesten Performance steht. Der Medianwert lag bei 6,65%.
Tabelle 4: Flexible VV-Fonds – Die besten und schlechtesten Performanceergebnisse im 1. Quartal 2019
(inkl. Risikokennzahlen und MMD-Ranking)
* Fondsvolumen größer als 10 Mio. Euro
Fazit: Vermögensverwaltenden Fonds erfüllen ihr Versprechen
Die Entwicklung der Vermögensverwaltenden Fonds im ersten Quartal 2019 spiegelt die freundliche Stimmung der Aktien- und Anleihemärkte wieder.
Nach der größtenteils negativen Entwicklung in 2018 – insbesondere im Dezember – haben die Vermögensverwaltenden Fonds ihre Linie wieder gefunden und konnten dem Versprechen solider Performance bei vermindertem Risiko gerecht werden.
Dennoch sollten die hier angegebenen Kennzahlen nicht als Grundlage für eine Investmententscheidung genutzt werden, warnt Bräutigam. Für eine leistungsgerechte Bewertung des Fondsmanagers müssen vielmehr die Produkte im Detail und über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet werden.
Dabei können in einem ersten Schritt quantitative Rankings helfen, eine entsprechende Vorauswahl zu treffen.
Aus der aktuellen MMD Analyse lässt sich die Relevanz längerfristiger quantitativer Rankings gut ableiten. Unter den Top-Fonds im ersten Quartal 2019 befinden sich einige Vermögensverwaltende Fonds, die in der längerfristigen Betrachtung zu den schwächsten der jeweiligen Kategorie gehören.
Um sich ein gutes Gesamtbild zu verschaffen, müssen darüber hinaus der Anlageprozess und das Fondsmanagement qualitativ untersucht werden. Nur so lassen sich die Ergebnisse einordnen und die Managerleistung bewerten.
Mit Tools, wie dem Produktfinder für Vermögensverwaltende Fonds, den Fondsdetailseiten und den Watchlists, können Vermögensverwaltenden Fonds auf www.assetstandard.com entsprechend miteinander verglichen oder regelmäßig analysiert werden.
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