Nach einem schwachen Anlagejahr 2018 starteten die Kapitalmärkte weltweit sehr positiv ins neue Jahr. Auf den historisch schlechten Dezember (mit einigen Übertreibungen und schwer nachvollziehbaren Bewegungen der Kapitalmärkte) folgte ein historisch hervorragender Januar.
Als US-Notenbank-Präsident Jerome Powell verkündete, bezüglich weiterer Zinserhöhungen „geduldig“ zu agieren, sahen viele Anleger und Marktteilnehmer das Weltbild dauerhaft niedriger Zinsen bestätigt und investierten wieder verstärkt in Aktien, Unternehmensanleihen und Gold rund um den Globus. Der Stimmungswechsel innerhalb der Notenbank wurde bereits Anfang 2019 deutlich, als zahlreiche Notenbanker der USA ihre zunehmende Zurückhaltung bzgl. weiterer Zinserhöhungen vor dem Hintergrund von Brexit, ungelöstem Handelskonflikt, Venezuela-Krise und einer zunehmenden Konjunkturschwäche in China zeigten.
Auch im Euroraum rechnen führende Volkswirte nach den jüngsten Äußerungen des Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, in diesem Jahr nicht mehr mit einer raschen Zinswende. Angesichts einer eingetrübten wirtschaftlichen Lage im Euroraum wird eine Leitzinsanhebung frühestens im Jahr 2020 erwartet. Draghi hatte angedeutet, dass es zumindest bis Oktober keine Zinserhöhung geben wird und der Leitzins somit seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 % verbleiben wird. Nach einer achtjährigen Amtszeit wird er im Oktober seine letzte Sitzung als EZB-Präsident leiten. Er wäre der erste EZB-Präsident in der Geschichte, der seine Amtszeit ohne eine einzige Zinsanhebung beenden würde. Ökonomen meinen daher, dass die EZB eine Zinserhöhung weiter hinauszögern wird und aus „über den Sommer“ locker „über den Winter“ werden könnte. Nach Hochrechnungen der Comdirect-Bank und Barkow Consulting kosteten die Niedrigzinsen den deutschen Sparer im Jahr 2018 insgesamt 38,9 Milliarden Euro. Dies entspricht rund 450 Euro pro Kopf. Vergangenes Jahr bekamen Sparer durchschnittlich 0,19 % Zinsen bei einer Inflationsrate von 1,93 %, also einen negativen Realzins.
Nach sechsjährigen Verhandlungen über das weltweit größte Handelsabkommen zwischen der Europäischen Union (EU) und Japan trat zum 01.02.2019 das Japan-EU Free Trade Agreement, kurz Jefta, in Kraft, welches vor allem die Wirtschaft stärken soll.
Zölle und Handelsbeschränkungen sollen nach einer vollständigen Implementierung fast komplett wegfallen und auch nichttarifäre Handelshemmnisse abgebaut werden. Japan ist mit einem Handelsvolumen von rund
129 Milliarden Euro im Jahr 2017 nach Angaben der Europäischen Kommission der zweitgrößte Handelspartner der EU in Asien und der sechstgrößte weltweit - nach den USA, China, der Schweiz, Russland und der Türkei.
Die Aktienmärkte zeigten sich im Januar versöhnlich. Der US-amerikanischen Aktienindex S&P 500 gewann 7,9 %. Der deutschen Aktienindex DAX kletterte um 5,8 % und der japanischen Aktienindex Nikkei 225 verbesserte sich um 3,8 %.
Die Kurse für Staatsanleihen setzten ihren steigenden Trend fort, so dass die Renditen weiter sanken. Die Rendite der 10-jährigen deutschen Bundesanleihe fiel um 6 Basispunkte von 0,24 % auf 0,18 % und die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen fiel um 7 Basispunkte von 2,74 % auf 2,67 %.
Der Preis des Rohöls der Marke Brent verteuerte sich im Vergleich zum Vormonat um 17,9 % auf 62,21 US-Dollar pro Barrel (=159 Liter). Das Edelmetall Gold kletterte um 3,5 % auf 1.323,25 US-Dollar und der Silberpreis stieg um 3,9 % auf 16,08 US-Dollar (jeweils je Feinunze) an. Der Euro verlor zum US-Dollar 0,9 % und notierte bei 1,14 EUR/USD und zum britischen Pfund gab er um 3,3 % auf 0,87 EUR/GBP nach. In Relation zum japanischen Yen ging es um 1,0 % auf 124,57 EUR/Yen abwärts. Zum Schweizer Franken gewann der Euro 0,9 % auf 1,14 EUR/CHF.
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