Strategie
Monetäre Situation:
Im Dezember ließ die EZB die Leitzinsen erwartungsgemäß unangetastet. Die Fed erhöhte wie erwartet den Leitzins um +0,25%, deutete jedoch an, die Zinsen langsamer zu erhöhen als bisher erwartet. Die monetären Regime in unseren Regionen blieben unverändert. Die USA befinden sich – wie UK und Kanada – in einem negativen monetären Regime. In der Eurozone, Japan und Australien messen wir weiterhin ein positives, in den Emerging Markets ein neutrales Regime.
Realwirtschaftliche Situation:
Die realwirtschaftliche Situation verschlechterte sich weiter. Im Dezember wechselte mit den Emerging Markets eine weitere Region von "Herbst" nach "Winter". Das wirtschaftliche Schwergewicht China zeigte neue Anzeichen einer konjunkturellen Abkühlung. Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze blieben hinter den Erwartungen zurück. Daten für die Eurozone bekräftigten den von uns bereits im Vormonat festgestellten Regime-Wechsel. Die Anzahl der Kfz-Neuzulassungen ging zum dritten Monat in Folge zurück. Der ifo-Geschäftsklimaindex sank auf ein Zwei-Jahres-Tief. Wie in UK messen wir mit unserem Index dort weiterhin realwirtschaftlichen "Winter". Die übrigen Regionen verbleiben im "Herbst"..
Marktentwicklungen
Im Dezember kam es an den globalen Aktienmärkten im Monatsverlauf zu heftigen Korrekturen in allen Regionen. Zu Beginn befeuerte die Festnahme der - mittlerweile auf Kaution freigelassenen - Finanzchefin des chinesischen Telekommunikationskonzerns Huawei die Sorge vor einer erneuten Eskalation des gerade erst am Rande des G20-Gipfels in Mexiko beigelegten Handelsstreits zwischen den USA und China. Dessen Ausgang ist nach wie vor unklar. In UK droht seit der vertagten Brexit-Abstimmung der Parlamentarier ein Austritt ohne Scheidungsvertrag mit möglichen Rezessionsfolgen. In Frankreich sorgten über Wochen anhaltende Bürgerproteste gegen Regierungsreformen für negative Einflüsse auf Industrie und Einzelhandel. S&P500 Futures gaben -7% ab, TOPIX Futures sogar -10% auf Monatssicht. EUROSTOXX 50 Futures verloren -6,2% auf Monatssicht und markierten ein neues Jahrestief.
Die Nachfrage nach Staatsanleihen als sicherer Hafen sorgte weltweit für Kursgewinne. Zehnjährige Staatsanleihen in den USA verzeichneten weiterhin deutliche Renditerückgänge und rentierten bei 2,72% am Monatsultimo, kanadische Zehnjahrespapiere bei unter 2%. Mit Ausnahme der USA markierten alle Anleihenfutures neue Jahreshöchststände. Die Verflachung des US-Zinsgefüges, d.h. die Annäherung der Zinsraten für kurz- und langlaufende Staatspapiere, setzte sich derweil weiter fort. Ein weiteres negatives Signal für die Konjunktur.
Gold kletterte um mehr als +5% und brachte weiteren Rückenwind während des unsicheren Jahresausklangs. Rohöl setzte seinen Verfall weiter fort. Dies beobachten wir prozessgemäß weiterhin auf der Seitenlinie.