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Marktkommentar

Stuart Canning (M&G): Emotionen und Chancen

Es ist schon erstaunlich, wie sehr sich die Stimmung in der Weltwirtschaft ändern kann. Mitte 2016 legten die Vermögenspreise nahe, dass wir nie wieder bedeutendes Wachstum sehen würden, Ende 2017 stand die „synchronisierte Expansion“ auf der Tagesordnung.
© M&G International Investments Limited

Heute ist die vorherrschende These, dass sich die Welt deutlich verlangsamt und dass die Beseitigung von „überschüssiger Liquidität“ (was für verschiedene Menschen unterschiedliche Dinge zu bedeuten scheint) voraussichtliche Verluste für alle Vermögenswerte bedeutet.

Die Frage ist, ob die Vermögenspreise von diesen Überzeugungen angetrieben werden oder umgekehrt? Mein Eindruck ist, dass die vorherrschenden Marktüberzeugungen von den Kursbewegungen selbst getrieben werden, und zwar viel stärker als viele zugeben möchten.

Ob wir es glauben wollen oder nicht, der Markt stützt sich auf die Zukunft, im Gegensatz zu dem, was wir heute anhand der Daten sehen: Die meisten globalen Wachstumskennzahlen erscheinen relativ gesund, haben sich aber seit den steilen Niveaus zu Beginn dieses Jahres deutlich verlangsamt.


In Phasen wie der aktuellen ist es jedoch verlockend, die vorherrschenden Daten zu ignorieren und sich an den Kursen zu orientieren. Wie ich im Februar 2016 geschrieben habe, kann es verlockend sein zu glauben, dass „die Märkte uns etwas sagen“ (eine interessante Sichtweise, da viele aktive Investoren ihre Existenz auf die Überzeugung stützen, dass der Markt systematische Fehler macht).

Problematisch ist, dass eine Wegweisung durch die Kurse bedeuten kann, ständig der Vergangenheit hinterherzujagen und „wie ein Fähnchen im Wind hin und her geworfen zu werden“, wenn sich die Welt verändert.



Das ist der Grund für den Kapitalverlust der meisten Investoren, vermutlich mehr als alles andere, und unsere Emotionen verstärken diesen Effekt vermutlich noch.

Angst beeinflusst die Art und Weise, wie wir Entscheidungen treffen, und soziale Dynamiken (wie Märkte) können Angst verbreiten und intensivieren. Dieser Druck wird durch unsere Tendenz noch verstärkt, dass wir Pessimismus überzeugender finden als Optimismus sowie durch den Umfang von Zwangsverkäufen im Falle einer Ansteckung mit dem Volatilitätsvirus.

Vermutlich war 2016 das letzte Mal, dass die Märkte so ängstlich waren. Obwohl die Welt heute in Bezug auf Ertrag und globales Wachstum sicherer ist, weisen einige Aktienmärkte heute ein niedrigeres Bewertungsniveau auf als damals


Eine Veränderung der emotionalen Dynamik

Solche vereinfachten Bewertungsurteile reichen nicht aus, um zu verstehen, ob der Markt uns eine Chance bietet, denn entscheidend ist auch das Verständnis über die Natur des Marktverhaltens. Was dies angeht, deutet die Aktienschwäche der letzten sechs Monate weniger auf episodische Anlagechancen hin. Kursbewegungen und Korrekturen verliefen graduell und fielen je nach Markt unterschiedlich aus, was darauf hindeutet, dass der Ursprung auf Fakten und nicht auf Angst beruht.

Die Schwäche in Asien und Europa und die Währungsbewegungen der Schwellenländer waren im Kontext der Fundamentaldaten und der globalen Zinsschritte relativ gerechtfertigt, während die USA aufgrund des starken Gewinnwachstums immun waren.

Im letzten Monat hat sich das geändert. Ausgelöst durch die Bewegungen der langfristigen Zinssätze in den USA waren die Marktrückgänge sowohl relativ korreliert als auch schnell. Darüber hinaus gibt es Anzeichen dafür, dass der Kurs selbst und nicht jede „neue Nachricht“ die Märkte antreibt. Vermutlich erklärt die Tatsache, dass der US-Aktienmarkt in dieser Phase gefallen ist, warum eine stärkere Panikstimmung herrscht – in der westlichen Welt sind viele Marktkommentare immer noch sehr US-zentriert.

Korrelation und Diversifikation

Die Schwäche der Aktienmärkte wies zwar eine Korrelation auf, interessant ist aber vielleicht die Tatsache, dass die Diversifizierung sowohl von erwarteten als auch von unerwarteten Quellen ausging. Britische Staatsanleihen und Bundesanleihen sind (moderat) gestiegen, aber auch die Währungen der Türkei, Brasiliens und Argentiniens haben starke Renditen erzielt. Dies reflektiert unserer Ansicht nach unsere Überzeugung, dass Episoden die Risikoeigenschaften von Vermögenswerten verändern.




Die Zirkularität des Ganzen

Interessant wird es sein, zu sehen, ob sich die gewohnteren Korrelationsmuster in dieser Phase stärker durchsetzen. An Tagen mit großen Aktienrückgängen sahen wir eine Rallye bei US- Staatsanleihen. Natürlich gibt es hier einen Widerspruch, denn auf einer nachhaltigen Basis können die US-Zinsen nicht sowohl die Aktienmärkte unter Druck setzen, wenn diese steigen, und gleichzeitig eine Verstärkung der Effekte der “sicheren Häfen” auslösen, wenn die Aktienmärkte dann tatsächlich fallen.

Solche Inkonsistenzen können behoben werden. Möglicherweise steht eine Rezession bevor und/oder die globalen Märkte sind so teuer, dass sie fallen müssen, egal, was mit den Zinsen passiert (in angemessenem Rahmen). Handelskriege und die Verlangsamung Chinas stehen auch heute noch ganz oben auf der Liste der größten Sorgen der Investoren, die von vielen als weitaus wichtiger angesehen werden als die Entwicklung der US-Zinsen.

Diese Argumente wurden von vielen Marktteilnehmern bereits vorgebracht, und in Wochen wie diesen scheinen sie überzeugender zu sein als sie es ursprünglich waren. Wichtig ist immer, dass man auf logische Weise zu diesen Ansichten gelangt und nicht auf Basis der kürzlich selbst gemachten Erfahrungen am Markt.


(Artikel vom 25.10.2018)


Rechtlicher Hinweis:

Der Wert von Anlagen kann schwanken, wodurch die Fondspreise steigen oder fallen können und Sie Ihren ursprünglich investierten Betrag möglicherweise nicht zurückerhalten.

 

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