Der Technologieindex Nasdaq verlor sogar 9,2%, liegt allerdings im Gegensatz zum deutschen Leitindex DAX auf Jahresbasis noch oberhalb seines Startwertes zum Jahresanfang. Der DAX sowie der STOXX 600 Europe verloren im Oktober 6,5% und 5,5% und liegen seit Jahresbeginn auf Total Return Basis 10,8% und 3,5% im Minus. Die Auslöser für den negativen Aktienmonat Oktober sind vielfältig und aus unserer Sicht vorwiegend durch die generell pessimistische Stimmung an den Kapitalmärkten, auch begründet durch zahlreiche politische Risikoherde, in Kombination mit der Unterschreitung technischer Kursmarken zu erklären.
Auf der Anleihenseite war die Marktlage entspannter, allerdings waren Staatsanleihen als diversifizierende Anlagen im Portfolio aufgrund des Niedrigzinsumfelds nur eingeschränkt erfolgreich. Die Rendite deutscher Bundesanleihen mit einer Restlaufzeit von 10 Jahren sank moderat von ca. 0,47% auf ca. 0,39%. Die Renditen stärker risikobehafteter Staatsanleihen aus Portugal oder Italien mit gleicher Restlaufzeit blieben unverändert oder stiegen sogar, wie im Falle Italiens um ca. 0,25% an. Bei den Unternehmensanleihen waren es ebenfalls höhere Risikoaufschläge, die einen erfolgreichen Monat Oktober verhinderten: Unternehmensanleihen mit Investment-Grade Qualität verloren auf Total Return Basis zwar nur marginal an Boden, Unternehmensanleihen aus dem High Yield Segment machten hingegen auf marktbreiter Basis Verluste in Höhe von ca. 1,5%.
Für die kommenden Wochen halten wir weiterhin das Szenario eines größeren Marktabsturzes für ein denkbares, aber eher unwahrscheinliches Szenario. Zwar werden die Midterm-Elections in den USA im Fokus stehen, allerdings ist deren Ausgang sowie die Konsequenzen für die Kapitalmärkte hochgradig unsicher. Die Furcht vor höherer Inflation in den USA betrachten wir ebenfalls als nicht vollkommen unbegründet, aber auch hier muss das Risiko in Zusammenhang mit den aktuell sehr guten Konjunkturdaten betrachtet werden. Ungeachtet makroökonomischer und politischer Neuigkeiten verbleibt unser Fokus auf dem Risikomanagement. Die Nervosität der Anleger bezüglich eines plötzlich eintretendes Risikoszenario hat sich im Vergleich zum Vormonat sogar erhöht.