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Marktkommentar

Stephan Rieke (Oddo BHF): EZB bekräftigt Ausblick zu Leitzinsen und Wertpapierkäufen

Die bisher von den S&P 500-Gesellschaften im Rahmen der Quartalsberichterstattung vorgelegten Zahlen geben Anlass zur Hoffnung (Q3 -Gewinne: +26,6% ggü. Vj., 78 % der berichteten Gewinne liegen über den Schätzungen der Analysten). Allerdings sind die Zahlen im Hinblick auf deWie erwartet ließ die Europäische Zentralbank ihre Leitzinsen unangetastet und signalisierte ein Auslaufen der Wertpapierkäufe zum Jahresende.
© Oddo BHF Asset Management

Freitag, 26.10.2018

Aktienmärkte:

Nach sechs schwachen Börsentagen in Folge setzten an den Euro-Börsen gestern Rückkäufe ein, die meisten Aktienmärkte schlossen mit Tagesgewinnen in der Spanne von 1-2%. Trotz der gestrigen Aufholbewegung kennt die Zwischenbilanz der laufenden Woche für die EWU-Leitindizes nur die Farbe Rot (Euro STOXX 50: -1,5%, DAX 30: -2,1%, CAC: -1,0%); besonders kräftig unter die Räder kamen die STOXX-Sektoren Technologie (-4,1%), Gesundheit und Energie (jew. -3,8%); nur die Marktsegmente Persönliche & Haushaltsgüter (+2,1%) und Einzelhandel (+1,0%) konnten sich erfolgreich dem Abgabedruck entziehen.

An der Wall Street erinnerte man sich gestern wieder an die Vielzahl guter Unternehmensberichte und nutzte das ermäßigte Kursniveau zum flächendeckenden Wiedereinstieg (einzige Ausnahme: Versorger mit –1,5%). Der S &P 500 schloss mit +1,9%, was das Minus der laufenden Woche auf - 2,3% begrenzte, auf der Verliererseite stehen dabei die Sektoren Energie (-6,3%) und Industrie (-4,6%); ein Plus weisen die Immobilien- (+1,6%), Gebrauchsgüter- (+0,4%) und Verbrauchsgüterwerte (+0,3%) auf, die vielbeachteten und gestern massiv gekauften Technologiewerte (+3,3%) kommen in der Wochenperspektive fast wieder in Sichtweite der Null-Linie (-0,9%).

An den asiatischen Leitbörsen dominieren heute Morgen trotz der guten Vorgaben der Wall Street erneut die roten Zahlen, der Nikkei 225 beschloss die Handelswoche mit einem kräftigen Abschlag von -6,0%, der südkoreanische KOSPI 200 mit -5,8%; der chinesische CSI 300 liegt derzeit dank des massiven Anstiegs vom Montag +0,7% über Vorwochenniveau.

Renten und Währungen:

Wie erwartet ließ die Europäische Zentralbank ihre Leitzinsen gestern unangetastet und signalisierte ein Auslaufen der Wertpapierkäufe zum Jahresende. Laut EZB-Chef Draghi seien die letzten Konjunkturdaten „etwas schwächer als erwartet“ ausgefallen, der wirtschaftliche Aufschwung der Eurozone sei aber weiterhin intakt. Er zeigte sich zuversichtlich, dass im Haushaltskonflikt zwischen Italien und der EU (siehe unten) eine Lösung gefunden werde. Praktisch keinen Niederschlag fanden seine Ausführungen bei den 10J.-EWU-Staatsanleihen, die sich im Wochenverlauf leicht befestigen konnten. Der Euro (aktuell: 1,137 US-$) gab im Betrachtungszeitraum erneut nach und fiel auf den niedrigsten Stand seit Mitte August.


Edelmetalle und Rohstoffe:

Gold (aktuell: 1232 US-$/Unze) konnte trotz eines festen US-Dollar auch diese Woche nochmals leicht zulegen, während Rohöl (Brent-Future aktuell: 76,2 US-$) wieder unter die Marke von 80 US-Dollar fiel.


Konjunkturelles Umfeld: 

Aus Deutschland wurde gestern ein schwächerer ifo -Geschäftsklimaindex (Oktober: 102,8 nach 103,7) gemeldet; laut Ifo-Institut war die Stimmungseintrübung dem Handelskonflikt mit den USA, den Brexit-Risiken und den (hausgemachten) Problemen der deutschen Automobilindustrie geschuldet. Die Vereinigten Staaten warteten mit soliden Auftragseingängen für langlebige Güter (September: +0,8% nach +4,6%, jew. ggü. Vm.) und gewohnt niedrigen Erstanträgen für Arbeitslosenhilfe (215.000 nach 210.000) auf.

Aus Japan kamen heute Morgen die für die nationalen Daten oft wegweisenden Inflationsraten aus dem Großraum Tokio (+1,5% nach +1,3%, jew. ggü. Vj.) und aus Deutschland das GfK -Konsumbarometer (November: unverändert +10,6). Nachmittags erwarten uns dann aus den USA die Erstschätzung für das Q3 -BIP (e: +3,3% ggü. Vq., annualisiert) und das finale Verbrauchervertrauen der University of Michigan für Oktober (e: 99,0).

Handelsstreit zwischen Italien und der EU-Kommission geht in die nächste Runde

Trotz der unmissverständlichen Kritik der EU-Kommission an der italienischen Haushaltsvorlage lehnt die Regierung in Rom eine Nachbesserung ab. Wirtschaftsminister Tria versicherte in einem Schreiben an die EU-Kommission sogar unverhohlen, die Regierung sei sich bewusst, dass sie mit ihrem Budget die Regeln des Wachstums - und Stabilitätspakts verletze. Brüssel wies daraufhin den Haushaltsentwurf für 2019 umgehend zurück und forderte die italienische Regierung auf, innerhalb von drei Wochen ihre Pläne zu überarbeiten. Die italienische Regierung signalisiert zwar Gesprächsbereitschaft, weist jedoch die nötigen Änderungen am Budgetentwurf mit teilweise harschen Worten zurück. Nach Wiedervorlage des (voraussichtlich bestenfalls kosmetisch veränderten) Haushalts hat wiederum die EU-Kommission noch einmal drei Wochen Zeit, um sich ein abschließendes Urteil zu bilden. Sie könnte anschließend ein offizielles Defizitverfahren gegen Italien eröffnen, was zu Geldstrafen bis zu 3,4 Mrd. Euro oder zu Kürzungen bei den EU-Strukturhilfen führen könnte. Aus römischer Sicht dürfte diese Drohung aber ein stumpfes Schwert sein, denn trotz zahlloser Vertragsverstöße haben die EU-Finanzminister noch nie(!) eine Strafe verhängt. 

Mehr ins strategische Kalkül ziehen dürfte die italienische Regierung das Verhalten der großen Ratingagenturen. Moody's hat bereits seine Bonitätseinschätzungen für italienische Staatsanleihen um eine Stufe auf "Baa3" reduziert, das Ramschniveau ist damit nur mehr einen Schritt entfernt. Da diese Abstufung aber allgemein erwartet worden war und Moody's seinen Ausblick auf "stabil" setzte, kam es sogar zu Rückkäufen. Voraussichtlich noch heute wird sich die Ratingagentur Standard & Poor's zu Italien äußern. 

Währenddessen fuhr die Lega, die Partei des italienischen Innenministers, bei den Regionalwahlen in Südtirol und im Trentino einen aus ihrer Sicht erfreulichen politischen "Ertrag" ihrer provokativen Stratgie ein; sie konnten in beiden Regionen deutliche Stimmengewinne verbuchen.


 

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