Wachstum
Die Stimmung in der Wirtschaft der Euro-Zone bleibt gemischt. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe gab im September deutlich nach (von 54,6 auf 53,3 Punkte), der Index für die Dienstleister konnte dagegen auf 54,7 Punkte zulegen. Der Gesamtindex für die Euro-Zone verlor damit leicht, bewegt sich aber weiter auf hohem Niveau. Ähnlich sieht es in Deutschland aus: Im September blieb der Ifo-Geschäftsklimaindex mit einem leichten Rückgang von 0,2 Punkten stabil. Die deutsche Industrie hatte zuletzt mit Rückgängen bei Produktion und Neuaufträgen zu kämpfen, auch in der Euro-Zone ging die Industrieproduktion zurück. In den USA hingegen hatte der Einkaufsmanagerindex ISM zuletzt ein 14-Jahres-Hoch erreicht.
Jobs
Am deutschen Arbeitsmarkt läuft es weiter rund: Im September gingen dank der Herbstbelebung Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung deutlich zurück. Bereinigt um saisonale Einflüsse schrumpfte die Zahl der Erwerbslosen gegenüber August um 23.000, gegenüber dem Vorjahr betrug das Minus 192.000. Laut Bundesagentur für Arbeit sank die Arbeitslosenquote damit um 0,2 Prozentpunkte auf 5,0%. Die Zahl der Erwerbstätigen bezifferte das Statistische Bundesamt für August mit 44,8 Millionen, das war so viel wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Auch in der Eurozone blieb die Arbeitslosigkeit weiter auf dem Rückzug: Im Juli lag die Quote mit 8,2 Prozent auf dem niedrigsten Stand seit November 2008.
Inflation
In Deutschland ist die Inflationsrate im September überraschend deutlich gestiegen. Sie erreichte nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes 2,3% nach 2,0% im August. Hauptgrund war abermals die Energie, die sich im Zuge des höheren Ölpreises weiter verteuerte. Aber auch die Kerninflationsrate (ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise) hat zugelegt. In der Eurozone erhöhte sich die Teuerungsrate im September nach einer ersten Schätzung von Eurostat von 2,0% auf 2,1%. In den USA war die Inflationsrate im August von 2,9% auf 2,7% zurückgegangen, für die Kernrate ergab sich ein Wert von 2,2% (Juli: 2,4%).
Zinsen
Die US-Notenbank hat auf ihrem jüngsten Treffen erwartungsgemäß den Leitzinskorridor um 0,25 Prozentpunkte auf 2,00%-2,25% erhöht. Die Zentralbanker betonten die gute Verfassung der amerikanischen Konjunktur. Laut ihren Projektionen wird es dieses Jahr noch eine weitere Leitzinserhöhung geben. Für das kommende Jahr gehen die Zentralbanker von insgesamt drei Zinsschritten aus. 2020 soll dann eine weitere Erhöhung folgen. Für 2021 ist bislang kein Zinsschritt vorgesehen, das Zinsniveau würde dann bei 3,4% liegen. Die Europäische Zentralbank erwartet unveränderte Leitzinsen „mindestens bis zum Sommer 2019“.
Gewinne
In den USA ist eine sehr erfreuliche Berichtssaison zu Ende gegangen. Die Unternehmen des S&P 500 konnten die Gewinne im Vergleich zum Vorjahr um knapp 27% steigern. Neben dem Umsatzwachstum von 10% war es vor allem die Steuersenkung, die mit 7% den größten Wachstumsbeitrag lieferte. Besonders stark schnitten Unternehmen aus den Sektoren Energie, Technologie, Finanzen und Telekommunikation ab. In Europa haben 50% der Unternehmen die Gewinnerwartungen und 61% die Umsatzerwartungen übertroffen. Die Gewinne pro Aktie dürften um knapp 10% im Vergleich zum Vorjahresquartal steigen, die Umsätze um 3%
Risiken
• Turbulenzen an den Anleihenmärkten aufgrund schlechterer Liquiditätsversorgung durch die Notenbanken.
• Konjunkturelle Abschwächung in China und Zahlungsbilanzrisiken in Schwellenländern mit hoher Inflation.
• Schwächere Gewinndynamik der Unternehmen in den kommenden Quartalen
• Gefahr eines Handelskrieges zwischen den USA, Europa sowie China.
• Destabilisierung der Eurozone aufgrund der Ausgabenpolitik der neuen Regierung in Italien.
Investmentthemen
• Aktien und Hochzinsanleihen bleiben aufgrund steigender Gewinne vorerst attraktiv.
• Gestiegene US-Renditen und höhere Marktrisiken rechtfertigen aktuell eine neutrale Duration.
• Wir präferieren zur Zeit neben der Zyklik von Europa den defensiven Charakter von US-Aktien
Rechtliche Hinweise
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