Nimmt die Verschuldung zu?
In den Schwellenländern ist die Verschuldung weiterhin niedriger als in den Industrieländern, gemessen in Prozent des BIP. Aus der Abbildung unten geht allerdings hervor, dass die Verschuldung in den Schwellenländern seit 2009 gestiegen ist. Aktuellen Zahlen zufolge liegt sie mittlerweile bei 183% des BIP. Worauf ist dieser Anstieg zurückzuführen?
Wie so oft fällt auch hier der Name China. Lässt man dies aussen vor, hat sich an der Verschuldung in den Schwellenländern in den letzten 20 Jahren kaum etwas verändert. Für Anleger ist das ein positiver Umstand.
Ausschlaggebender Faktor ist die chinesische Staatsverschuldung
Schaut man sich an, wie sich die Verschuldung in den Schwellenländern zusammensetzt, ergibt sich ein ähnliches Bild: Der Grossteil des Anstiegs entfällt auf die Unternehmensverschuldung in China. An der Staatsverschuldung und der Verschuldung der privaten Haushalte hingegen hat sich nicht viel geändert.
Müssen wir uns Sorgen machen?
Aus der Abbildung unten geht hervor, dass in den vergangenen zehn Jahren eine regelrechte Platzierungswelle bei chinesischen Unternehmensanleihen stattgefunden hat. Der einzige Markt, der in diesem Zeitraum eine ähnliche Entwicklung verzeichnete, ist die Türkei.
Ist das problematisch? Auch wenn die Grösse des chinesischen Markts für Unternehmensanleihen von den Politikern als Quelle für ein globales Systemrisiko zitiert wird, gehen wir nicht davon aus, dass die Blase platzen wird. Zum einen: Lässt man die hohe Unternehmensverschuldung aussen vor, sind die makroökonomischen Fundamentaldaten Chinas weitgehend intakt. Wir gehen von einer geordneten, kontrollierten Entschuldung der Unternehmen in den kommenden Jahren aus, was sich natürlich nachteilig auf das Wachstum auswirken wird. Zum anderen: Ein Grossteil der Anleihen wird von staatseigenen Unternehmen begeben, die quasi-staatlich sind und sozusagen von der chinesischen Regierung finanziert werden.