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Pressemitteilung

Union Investment: Marktbericht Mai 2018

Uneinheitliche Entwicklung am Aktienmarkt und starke Renditeschwankungen im Euroraum.
© Union Investment

Marktberichte Mai 2018

Aktien: Uneinheitliche Entwicklung

Renten: Starke Renditeschwankungen im Euroraum

Aktienmärkte: Während US-Aktien im Mai hinzugewinnen konnten, mussten europäische Dividendenwerte Verluste hinnehmen. Die US-Wirtschaft brummt, in Europa verunsicherte hingegen die schwierige Regierungsbildung in Italien. Das Regierungsprogramm wird finanzmarktseitig als belastend betrachtet.

Rentenmärkte: Die italienischen Koalitionsverhandlungen sorgten auf der Rentenseite für deutliche Schwankungen. Vor allem italienische Staatspapiere wiesen vorübergehend starke Verluste und damit Renditeanstiege auf. Vor allem im kurzen Laufzeitbereich, die Zinskurve tendierte deutlich flacher. Anleihen aus den Kernländern waren hingegen gesucht, in der Summe gab es auf Gesamtmarktebene im Mai Verluste.

Die Aktienmärkte

Europa

Holprige Regierungsbildung in Italien belastet Aktienmärkte

Europäische Aktien haben im Mai deutliche Kursverluste verzeichnet. Der EURO STOXX 50-Index gab 3,7, Prozent ab. Der marktbreite STOXX Europe 600-Index hielt sich spürbar besser und verzeichnete lediglich einen leichten Wertverlust von 0,6 Prozent. Die im MSCI Europe Small and Mid Caps-Index gelisteten Unternehmen mit niedriger und mittelgroßer Marktkapitalisierung schlossen sogar 0,6 Prozent fester.

Als größter Belastungsfaktor erwies sich die Regierungsbildung in Italien. Investoren fürchteten, dass ein Bündnis der populistischen Parteien Lega Nord und Fünf-Sterne-Bewegung perspektivisch zu einer Ausweitung der Staatsschulden und der Einführung einer Schattenwährung führen könnte. Die Stimmung heizte sich in der zweiten Monatshälfte weiter auf, als Staatspräsident Sergio Mattarella dem Bündnis seine Zustimmung verwehrte und stattdessen einen unabhängigen Technokraten mit der Regierungsbildung beauftragte. Zwar konnten sich Lega Nord und Fünf-Sterne-Bewegung durch einen Umbau des Kabinetts schließlich doch noch die Zustimmung des Staatspräsidenten sichern. Am italienischen Aktienmarkt führte die Angst vor höheren Staatsschulden und rückläufigen Reformbemühungen aber zu einem Minus von über neun Prozent.

Auch in Spanien gaben die Notierungen nach, der IBEX 35-Index büßte 5,2 Prozent ein. Ministerpräsident Mariano Rajoy verlor sein Amt, nachdem die Mitglieder des Abgeordnetenhauses mehrheitlich für einen Misstrauensantrag gestimmt hatten. Belastend wirkten sich auch die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und Europa aus: Die Rhetorik verschärfte sich vor allem zum Ende der Berichtsperiode, nachdem die Vereinigten Staaten eine Ausweitung der Stahl- und Aluminiumzölle auf Europa, Kanada und Mexiko bekanntgegeben hatten.

Die konjunkturellen Rahmenbedingungen sind zwar unverändert gut, allerdings hat die Anfälligkeit der Aktienmärkte für exogene Störfeuer zuletzt zugenommen. Der anstehende geldpolitische Richtungswechsel im Euroraum, die Diskussionen um die Einführung weiterer Strafzölle und andere (geo-) politische Entwicklungen dürften die Kursschwankungen auf erhöhtem Niveau halten.

Deutschland

Höhere Risikoaversion belastet nur teilweise

Deutschlands Aktienmärkte blicken im Mai auf eine heterogene Kursentwicklung zurück. Der DAX 30-Index mit den größten Konzernen des Landes verzeichnete einen leichten Kursverlust von 0,1 Prozent. Der MDAX-Index mit Unternehmen mittlerer Marktkapitalisierung und die im SDAX-Index geführten kleineren Gesellschaften schlossen jeweils 1,4 Prozent fester. Die im TecDAX-Index gelisteten Technologiefirmen legten sogar deutlich um 6,1 Prozent zu.

Neben der holprigen Regierungsbildung in Italien führten zahlreiche kleinere Entwicklungen, wie die fortgesetzte Debatte um Handelsbeschränkungen sowie die rückläufige Konjunkturdynamik, zur höheren Risikoaversion. Aktien der deutschen Großbanken führten dabei die Verliererliste an. Die Papiere der Deutschen Bank verloren im Mai 18,3 Prozent an Wert, Aktien der Commerzbank gaben 17,7 Prozent ab. Während die Quartalszahlen der Commerzbank von schlecht laufenden Geschäften mit großen Firmenkunden und einer schwachen Ertragskraft überschattet wurden, gab der Vorstand auf der Hauptversammlung der Deutschen Bank bekannt, den Sparkurs nochmals zu verschärfen und weitreichende Umstrukturierungsmaßnahmen umsetzen zu wollen.

Technologiekonzerne zeigten sich von der höheren Risikoaversion am Markt indes weitgehend unbeeindruckt und legten deutlich zu. Noch im Vormonat zählten die Konzerne des Sektors zu den Verlierern. Der TecDAX-Index erreichte zum Monatesende ein neues Rekordniveau. Seit Jahresanfang hat sich das Technologiebarometer (plus 10,2 Prozent) deutlich besser entwickelt als der Blue-Chip-Index DAX (minus 2,4 Prozent).

Die konjunkturellen Rahmenbedingungen sind zwar unverändert gut, allerdings hat die Anfälligkeit der Aktienmärkte für exogene Störfeuer zuletzt zugenommen. Der anstehende geldpolitische Richtungswechsel im Euroraum, die Diskussionen um die Einführung weiterer Strafzölle und andere (geo-) politische Entwicklungen dürften die Kursschwankungen auf erhöhtem Niveau halten.

Osteuropa

Schwächephase an Osteuropas Aktienmärkten

Die osteuropäischen Aktienmärkte mussten im Mai Verluste hinnehmen. Der MSCI Emerging Markets Eastern Europe-Index verlor in Lokalwährung 2,0 Prozent, in US-Dollar lag das Minus aufgrund der Stärke des Greenback sogar bei 3,1 Prozent.

Der Sinkflug der Türkischen Lira stand im Fokus des Handelsgeschehens. Die Währung wertete gegenüber dem US-Dollar um 11,6 Prozent ab und erreichte ein Rekordtief. Hauptgrund dafür waren zentralbankkritische Aussagen des Präsidenten. Erdoğan hatte höhere Zinsen als „Mutter allen Übels“ bezeichnet und angedeutet, dass er bei einem Wahlsieg künftig selbst die Geldpolitik steuern und die Zinsen niedrig halten werde. Er erhofft sich durch niedrigere Zinsen eine Stärkung des Wirtschaftswachstums und dadurch Rückhalt bei den anstehenden Wahlen. Doch die türkische Notenbank stemmte sich dagegen und hob am 23. Mai einen ihrer drei Leitzinssätze – den Spätausleihungssatz – von 13,5 Prozent auf 16,5 Prozent an. Sie begründete den Schritt mit der hohen Inflation von elf Prozent. Das unterstützte den Aktienmarkt etwas, auf Monatssicht verlor der BIST-Index in Lokalwährung dennoch 3,5 Prozent. Außerdem wirkte das Downgrade einer Ratingagentur belastend. Im Fokus der Marktteilnehmer steht die Wahl am 24. Juni, mit der viel Unsicherheit verbunden ist.

Der russische Aktienmarkt konnte sich besser behaupten. Der MICEX-Index verlor in Lokalwährung 0,2 Prozent. Der in US-Dollar notierende RTS-Index gewann 0,8 Prozent hinzu. Der um 0,7 Prozent leicht erholte Ölpreis, der zwischenzeitlich bei 80 US-Dollar pro Fass notierte, unterstützte die Börsen. Daneben verlor der Russische Rubel weiter an Wert (gegen US-Dollar: -1,0 Prozent). Dies kommt gepaart mit einem festen Ölpreis letztlich den exportorientierten Ölfirmen zugute.

Auch die anderen Länder Osteuropas konnte sich der Schwächephase nicht entziehen: Der Aktienmarkt in Polen verlor 4,4 Prozent, in Tschechien schlugen -3,6 Prozent und in Ungarn sogar -7,7 Prozent zu Buche.

Ein starker US-Dollar, geopolitische Spannungen sowie eine Verschärfung im Handelskonflikt könnten die Börsen in den kommenden Wochen belasten, obwohl das fundamentale Bild intakt ist.

USA

US-Börsen bleiben im Aufwärtstrend

Die Aktienmärkte in den USA haben im Mai an die Kursgewinne des Vormonats angeschlossen. Vor allem die zwischenzeitliche Entlastung im Handelsstreit mit China unterstützte, auch wenn der Ton sich gegen Ende des Berichtsmonats wieder deutlich verschärfte. Per saldo beendete der Dow Jones Industrial Average den Monat mit einem Plus von 1,1 Prozent, der marktbreite S&P 500-Index kletterte um 2,2 Prozent.

Mit Blick auf die Sektoren entwickelten sich vor allem IT-Werte sehr stark, die noch im Vormonat zu den Verlierern gehört hatten. So stieg der Nasdaq-Composite-Index um 5,3 Prozent, die Apple-Aktie kletterte im Monatsverlauf auf ein neues Rekordhoch – auch weil das Unternehmen ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 100 Milliarden US-Dollar angekündigt hatte. Zudem wurde bekannt, dass die US-amerikanische Investorenlegende Warren Buffett seinen Bestand bei Apple deutlich aufgestockt hat. Unter dem Strich beendete die Aktie den Monat mit einem Plus von mehr als 13 Prozent.

Auch Industrieunternehmen und Energiekonzerne schnitten gut ab. Letztere profitierten von der Entscheidung der US-Regierung, den Iran künftig stärker als bislang zu sanktionieren. Konsumgüter und -dienstleistungen mussten hingegen Kursabschläge verzeichneten. Banken konnten von der weiteren Deregulierung aus Washington nicht profitieren, sie litten unter der politischen Unsicherheit: So verlor die Aktie von JP Morgan 1,6 Prozent an Wert, die Citigroup gab 2,3 Prozent ab, Papiere von Goldman Sachs fielen gar um mehr als fünf Prozent.

Die überdurchschnittliche Berichtssaison der US-Konzerne belebte die Börsen So konnten 75 Prozent der Unternehmen im S&P 500-Index die Prognosen der Analysten hinsichtlich der Umsätze übertreffen. Mit Blick auf die Gewinne waren es sogar rund 80 Prozent.

Die positive konjunkturelle Dynamik bietet grundsätzlich ein freundliches Umfeld für die Aktienmärkte. Die politische Unsicherheit und der von den USA ausgehende Handelskonflikt können aber immer wieder für erhebliche Schwankungen sorgen.

Fernost

Stärke des US-Dollars als Belastungsfaktor

Die Aktienmärkte der asiatischen Schwellenländer entwickelten sich moderat rückläufig. Die Unsicherheit im Hinblick auf die Handelspolitik der USA gegenüber China belastete ebenso wie die Stärke des US-Dollars. Der MSCI Far East ex Japan-Index verlor im Mai moderate 0,9 Prozent in lokaler Währung (-1,4 Prozent in US-Dollar). Im Vergleich zum MSCI World-Index, der um 1,0 Prozent in lokaler Währung zulegen konnte, stellt dies eine unterdurchschnittliche Kursentwicklung dar.

Über die übergeordneten Themen (Handelskonflikt USA-China und starker US-Dollar) hinaus zeigten sich die Konjunkturindikatoren in der dominierenden Volkswirtschaft China zuletzt weitgehend erfreulich. Der offizielle, eher auf staatliche Großkonzerne ausgerichtete Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe stieg überraschend auf 51,9 Punkte an (Vormonat: 51,4 Punkte), während der tendenziell auf kleine und mittelgroße Unternehmen fokussierte Caixin-Index unverändert auf dem Niveau von 51,1 Punkten verharrte. Ferner wuchs die chinesische Industrieproduktion im April um besser als erwartete 7,0 Prozent im Jahresvergleich (Analystenschätzung: +6,4 Prozent), während die Einzelhandelsumsätze lediglich um 9,4 Prozent auf Jahresbasis expandierten (Analystenschätzung: +10,0 Prozent). Die chinesischen Börsenplätze erwiesen sich in Summe als relativ stabil: Der Shanghai Composite-Index legte leicht um 0,4 Prozent zu, der HangSeng-Index in Hongkong gab um 1,1 Prozent nach.

Mit Blick auf die übrigen Aktienmärkte der Region konnten nur wenige Leitindizes positive Trends aufweisen. Hierzu zählten im Mai Taiwan (+2,0 Prozent) und Indien (+0,5 Prozent). Der Großteil der asiatischen Börsen beendete den Monat im negativen Bereich, insbesondere in Malaysia (-6,9 Prozent), Singapur (-5,1 Prozent), Südkorea (-3,7 Prozent) und Thailand (-3,0 Prozent).

Robuste Wirtschaftsdaten aus China in Verbindung mit einem anhaltend soliden Konjunkturumfeld auf globaler Ebene sprechen für einen optimistischen Ausblick. Hauptrisikofaktoren bleiben eine Eskalation des Handelsstreits zwischen China und den USA sowie eine sich fortsetzende Stärke des US-Dollars.

Japan

Moderate Stimmungseintrübung an der Börse in Tokio

Nach den spürbaren Kurssteigerungen im April trübte sich die Stimmung am japanischen Aktienmarkt zuletzt wieder etwas ein. Der NIKKEI 225-Index gab im Mai um 1,2 Prozent nach und der Topix-Index als marktbreites japanisches Börsenbarometer tendierte im abgelaufenen Monat 1,7 Prozent schwächer. Im internationalen Kontext stellte dies eine unterdurchschnittliche Wertentwicklung dar, da der MSCI World-Index um 1,0 Prozent in lokaler Währung zulegte.

Als Belastungsfaktor erwies sich in der zweiten Monatshälfte die Aufwertung des Yen. Die japanische Währung war angesichts der (geo-)politischen Unsicherheiten in Europa (schwierige Regierungsbildung in Italien) und im Nahen Osten (Austritt der USA aus dem Iran-Atomabkommen) als „Safe Haven“-Anlage gesucht und wertete insbesondere gegenüber dem Euro um 4,1 Prozent im Mai auf. Darüber hinaus fiel eine Reihe makroökonomischer Daten in Japan relativ schwach aus. Das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal 2018 enttäuschte mit einer Rate von lediglich 0,9 Prozent im Jahresvergleich. Analysten hatten mit einem Zuwachs der japanischen Wirtschaftsleistung von 1,9 Prozent im Zeitraum Januar bis März gerechnet. Und auch der Einkaufsmanager-Index für das Verarbeitende Gewerbe gab im Mai um 1,0 auf 52,5 Punkte deutlicher als erwartet nach.

Zyklische und währungssensitive Branchen musste Kurseinbußen hinnehmen. Unter den Indexschwergewichten zählten hierzu Titel auf den Sektoren Automobil (Honda Motor: -8,5 Prozent und Nissan Motor: -6,2 Prozent) und Banken (Mitsubishi UFJ Financial Group: -10,6 Prozent). Hingegen konnten sich defensive Sektoren relativ gut halten. Insbesondere nicht-zyklische Konsumwerte (Sektorindex: +3,4 Prozent) stachen positiv hervor, getrieben vom Hersteller von Haushaltsprodukten Kao (+7,4 Prozent) und dem Kosmetikkonzern Shiseido (+21,3 Prozent).

Das robuste Konjunkturumfeld auf globaler Ebene und eine attraktive Bewertung sprechen weiterhin für den japanischen Aktienmarkt. (Geo-)politische Risiken auf globaler Ebene führen in der Regel zu einer Aufwertung des Japanischen Yen und könnten die japanische Börse belasten.

Weltweit

Globale Börsen mit moderatem Plus

Die globalen Aktienmärkte haben im Mai leichte Zugewinne erzielt. Der MSCI World-Index stieg in lokaler Währung um 1,0 Prozent. Lange Zeit unterstützten die Verbesserungen im Handelskonflikt die Notierungen, bis die USA gegen Ende des Berichtsmonats den Ton erneut verschärften. Die dortigen Börsen konnten aber ebenfalls an Aufwärtstrend anknüpfen. Per saldo beendete der Dow Jones Industrial Average den Berichtszeitraum mit einem Plus von 1,1 Prozent, der marktbreite S&P 500-Index kletterte um 2,2 Prozent. Mit Blick auf die Sektoren entwickelten sich vor allem IT-Werte sehr stark, die noch im Vormonat zu den Verlierern gehört hatten. So stieg der Nasdaq-Composite-Index um 5,3 Prozent, die Apple-Aktie kletterte im Monatsverlauf auf ein neues Rekordhoch – auch weil das Unternehmen ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 100 Milliarden US-Dollar angekündigt hatte.

Europäische Aktien hingegen haben im Mai deutliche Kursverluste verzeichnet. Der EURO STOXX 50-Index gab 3,7 Prozent ab. Der marktbreite STOXX Europe 600-Index hielt sich spürbar besser und verzeichnete lediglich einen leichten Wertverlust von 0,6 Prozent. Als größter Belastungsfaktor erwies sich die Regierungsbildung in Italien. Investoren fürchteten, dass ein Bündnis der populistischen Parteien Lega Nord und Fünf-Sterne-Bewegung perspektivisch zu einer Ausweitung der Staatsschulden und der Einführung einer Schattenwährung führen könnte.

Auch am japanischen Aktienmarkt trübte sich die Stimmung zuletzt etwas ein, was vor allem an der deutlichen Aufwertung des Japanischen Yen lag. Der NIKKEI 225-Index gab im Mai moderat um 1,2 Prozent nach.

An den Märkten der Schwellenländer dominierten ebenfalls die roten Zahlen, der MSCI Emerging Markets-Index verlor in lokaler Währung 2,4 Prozent. Während in Asien nur moderate Verluste aufliefen, gaben die Kurse in Lateinamerika mit durchschnittlich rund neun Prozent erheblich nach.

Die positive konjunkturelle Dynamik bietet weiterhin ein freundliches Umfeld für die Aktienmärkte. Als Belastungsfaktor bleibt der Handelskonflikt aber nach wie vor bestehen.

Die Rentenmärkte

Eurozone

Regierungsbildung in Italien verunsichert die Märkte

Das dominierende Thema am Euro-Rentenmarkt war ohne Frage die schwierige Regierungsbildung in Italien. Lange Zeit hatte das schlechte Wahlergebnis, bei dem die eurokritischen Parteien die meisten Stimmen auf sich vereinen konnten, nicht belastet. Doch je länger die Sondierungsgespräche andauerten, desto wahrscheinlicher wurde eine Regierungskoalition jener Parteien. Als dann auch noch ein Entwurf für ein Koalitionspapier kursierte, aus dem die Forderung nach einem Schuldenerlass hervorging und ein möglicher Austritt Italiens aus dem Euroraum die Runde machte, gaben die Notierungen italienischer Anleihen stark nach. Betrug der Risikoaufschlag zehnjähriger Papiere gegenüber den als sicher geltenden Bundesanleihen im April noch 114 Basispunkte, so schoss dieser kurz vor Monatsende auf 290 Basispunkte in die Höhe. Am letzten Handelstag gelang dann doch noch eine Regierungsbildung, was zunächst für Entspannung sorgte. Das von der Lega Nord und der Fünf-Sterne-Bewegung ausgearbeitete Programm favorisiert aber höhere Schulden und einen härteren Kurs gegenüber der Europäischen Union.

Die dadurch entstandene hohe Risikoaversion der Marktakteure sorgte auch bei Staatsanleihen aus anderen Peripherieländern für fallende Kurse. Papiere aus Spanien und Portugal waren davon aber weniger stark betroffen, wenngleich es auch dort zum Teil wichtige Ereignisse gab. So wurde der bisherige spanische Regierungschef Mariano Rajoy gestürzt, weil ein richterliches Urteil gegen ehemalige Parteimitglieder auch ihn verdächtigte, von den kriminellen Machenschaften einzelner Mitglieder profitiert zu haben. Der neue Regierungschef dürfte den eingeschlagenen Kurs in Spanien aber weiter fortsetzen und ebenfalls wichtige Reformen auf den Weg bringen. Peripherieanleihen verloren daher im Mai 4,4 Prozent an Wert, während Kernanleihen stark gefragt waren und deshalb sogar 1,1 Prozent zulegten. Gemessen am iBoxx Euro Sovereign Index bedeutete das für europäische Staatsanleihen im Mai ein Minus von 1,3 Prozent. Wir gehen in den kommenden Monaten von leicht steigenden Renditen aus.

Euro-Outs

Türkische Anleihen erneut unter Druck

Im Mai geriet der Kapitalmarkt zunehmend in unruhiges Fahrwasser. Dabei belastete vor allem das politische Geschehen, dem sich auch die europäischen Rentenmärkte außerhalb des Euroraumes nicht entziehen konnten. Lange Zeit hatte das Wahlergebnis in Italien nicht belastet. Doch je länger die Sondierungsgespräche andauerten, desto wahrscheinlicher wurde eine Regierungskoalition der eurokritischen Parteien. In diesem Zusammenhang erhöhte sich die Risikoaversion der Marktteilnehmer. Letztlich war das gewohnte Bild erkennbar, bei dem Anleihen von Emittenten mit besserer Bonität stark nachgefragt wurden. Papiere aus Norwegen, Schweden, Großbritannien und der Schweiz verbuchten daher Kursgewinne. Staatsanleihen aus Polen, Tschechien, Ungarn standen hingegen unter Druck. Geringe Verluste mussten russische Schuldverschreibungen hinnehmen. Hier wirkte der über weite Strecken höhere Ölpreis stützend.

Einen regelrechten Einbruch erlebten türkische Anleihen. Die Rendite von zehnjährigen Papieren stieg um 180 Basispunkte an. Dabei stand auch der Sinkflug der Türkischen Lira im Fokus des Handelsgeschehens. Die Währung wertete gegenüber dem US-Dollar um 11,6 Prozent ab und erreichte ein Rekordtief. Hauptgrund dafür waren zentralbankkritische Aussagen des Präsidenten. Erdoğan hatte höhere Zinsen als „Mutter allen Übels“ bezeichnet und angedeutet, dass er bei einem Wahlsieg künftig selbst die Geldpolitik steuern und die Zinsen niedrig halten werde. Er erhofft sich durch niedrigere Zinsen eine Stärkung des Wirtschaftswachstums und dadurch Rückhalt bei den anstehenden Wahlen. Doch die türkische Notenbank stemmte sich dagegen und hob am 23. Mai einen ihrer drei Leitzinssätze – den Spätausleihungssatz – von 13,5 Prozent auf 16,5 Prozent an. Sie begründete den Schritt mit der hohen Inflation von elf Prozent. Außerdem wirkte sich die Bonitätsherabstufung einer Ratingagentur belastend aus. Im Fokus der Marktteilnehmer steht nun die Wahl am 24. Juni, mit der viel Unsicherheit verbunden sein dürfte.

USA

Äußerungen von Trump bewegen den Markt

Am US-Rentenmarkt setzte sich zunächst der Renditeanstieg aus dem Vormonat fort. Nachdem US-Präsident Trump das Atomabkommen mit dem Iran aufkündigte, schnellte der Ölpreis in die Höhe. Die Folge davon waren deutlich höhere Inflationssorgen, die die Anleger mit einem Renditeanstieg der zehnjährigen US-Schatzanweisungen auf 3,11 Prozent quittierten. Ab der Monatsmitte wendete sich jedoch das Blatt. Auslöser hierfür waren erneut überraschende Äußerungen von Donald Trump gewesen. So wurde das geplante Treffen mit Nordkoreas Kim Jung-un kurzer Hand abgesagt. Darüber hinaus beschäftigte die Marktteilnehmer weiterhin die Debatte um mögliche Handelsbeschränkungen und Zollabgaben. In Europa kamen zudem Sorgen um Italiens Bereitschaft zur Rückzahlung seiner Staatsschulden auf. Zudem belastete dort die schwierige Regierungsbildung. Die Folge war ein schwacher Euro, was im Umkehrschluss einen festen US-Dollar bedeutete, der zu einer Belastung der US-Wirtschaft werden könnte. In dem von hoher Risikoaversion geprägten Marktumfeld waren US-Staatstitel dann wieder sehr stark nachgefragt. Die Rendite für zehnjährige Schatzanweisungen ermäßigte sich zwischenzeitlich bis auf 2,78 Prozent. Zum Monatsende setzte eine kleine Korrektur ein, letztlich verblieb jedoch auf Indexebene (JP Morgan Global Bond US-Index) ein Plus von 0,9 Prozent. Seit Jahresbeginn ergab sich damit ein Verlust von 1,2 Prozent.

Die Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls der US-Notenbank ist selten von besonderem Interesse. Diesmal enthielt das Dokument jedoch ein paar aufschlussreiche Botschaften. So wollen die Notenbanker kurzfristig auch höhere Inflationsraten tolerieren. Damit soll vermieden werden, dass Anleger bei einem Preisanstieg sofort weitere Leitzinserhöhungen einpreisen. Zudem sind die Währungshüter versucht, die Zinsstrukturkurve nicht invers werden zu lassen. Im Vergleich zum Vormonat sind deshalb nur noch zwei weitere Zinserhöhungen bis zum Jahresende in den Kursen eingepreist. Bis vor kurzem ging man noch von drei Zinsschritten aus.

Weltweit

Italienische Anleihen unter Druck

Das dominierende Thema am Euro-Rentenmarkt war die schwierige Regierungsbildung in Italien. Je länger die Sondierungsgespräche andauerten, desto wahrscheinlicher wurde eine Regierungskoalition der eurokritischen Parteien. Die Notierungen italienischer Anleihen gaben stark nach und der Risikoaufschlag zehnjähriger Papiere gegenüber den als sicher geltenden Bundesanleihen schoss deutlich in die Höhe. Erst am letzten Handelstag kam es zu einer Einigung, was für etwas Entspannung sorgte. Die dadurch vorherrschende Risikoaversion der Marktakteure sorgte auch bei Staatsanleihen aus anderen Peripherieländern für fallende Kurse. Peripherieanleihen verloren daher im Mai 4,4 Prozent an Wert, während Kernanleihen stark gefragt waren und deshalb sogar 1,1 Prozent zulegten. Gemessen am iBoxx Euro Sovereign Index bedeutete das für europäische Staatsanleihen ein Minus von 1,3 Prozent.

Am US-Rentenmarkt setzte sich zunächst der Renditeanstieg aus dem Vormonat fort. Nachdem US-Präsident Trump das Atomabkommen mit dem Iran aufkündigte, schnellte der Ölpreis in die Höhe. Die Folge davon waren höhere Inflationssorgen, die die Anleger mit einem Renditeanstieg quittierten. Ab der Monatsmitte wendete sich jedoch das Blatt. Auslöser hierfür waren erneut überraschende Äußerungen von Donald Trump gewesen. So wurde das geplante Treffen mit Nordkoreas Kim Jung-un abgesagt. Darüber hinaus beschäftigte die Marktteilnehmer weiterhin die Debatte um mögliche Handelsbeschränkungen. Auch die Sorgen um Italien hatten ihren Einfluss. In dem von hoher Risikoaversion geprägten Marktumfeld waren US-Staatstitel dann wieder sehr stark nachgefragt. Zum Monatsende setzte zwar eine kleine Korrektur ein, letztlich verblieb auf Indexebene (JP Morgan Global Bond US-Index) ein Plus von 0,9 Prozent.

Europäische Unternehmensanleihen tendierten im Mai auf Indexebene leicht schwächer. Höhere US-Renditen, ein fester US-Dollar und eine geringere Risikobereitschaft der Anleger lasteten hingegen auf Staatsanleihen aus den aufstrebenden Volkswirtschaften.

Aufgrund der guten konjunkturellen Lage gehen wir von leicht steigenden Renditen aus.

Unternehmensanleihen

Risikoprämien weiten sich aus Im Mai tendierte der Gesamtmarkt für Euro-Unternehmensanleihen leicht ins Minus. Während die abwärts gerichtete Zinsbewegung der Bundesanleihen unterstützte, weiteten sich die Risikoprämien (Spreads) angesichts der Ereignisse in Italien teils deutlich aus. Der Euro-Unternehmensanleihemarkt verlor auf Indexebene (ICE BofA Merrill Lynch Euro Corporate-Index, ER00) in diesem Umfeld 0,2 Prozent. Die Spreads stiegen um 14 auf 66 Basispunkte an. Der Renditeabstand zu Bundesanleihen weitete sich dabei stärker aus als es bei der Swap-Entwicklung zu beobachten war.

Neben der schwierigen Regierungsbildung in Italien belastete auch das absehbare Ende des Anleiheankaufprogramms der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Nervosität der Anleger bei politisch negativen Nachrichten nahm deutlich zu.

Während der Gesamtmarkt eher moderat reagierte, hinterließ die Risikoscheu der Anleger in einzelnen Segmenten schon deutlichere Spuren. Vor allem in den Nachrangsegmenten gab es im Mai merkliche Rücksetzer. Diese Papiere boten sich nach positiver Entwicklung vorzugsweise zum Abbau von Risiken in den Portfolios an. Auf Indexebene (ICE BofA Merrill Lynch ENSU- und EBSU-Index) gaben nachrangige Industrie- und Finanztitel um 1,3 sowie 1,7 Prozent nach. Die Spreads weiteten sich um 32 respektive 42 Basispunkte aus. In den Peripherieländern führten Finanzpapiere die Verliererliste an. Der entsprechende Sub-Index ICE BofA Merrill Lynch EBCA gab im Mai 2,5 Prozent ab. Der hochverzinsliche Sektor (High Yield, ICE BofA Merrill Lynch HEAG-Index) gab um 1,1 Prozent nach, die Spreads zogen um 50 auf rund 300 Basispunkte an.

Der Primärmarkt blieb trotz teils geringer Liquidität offen. Es war zu beobachten, dass die neu emittierten Anleihen den positiven Effekt des EZB-Ankaufprogramms - wegen dessen absehbaren Auslaufens - mittlerweile ausgepreist haben. Die den Anlegern gewährten Neuemissionsprämien haben sich zuletzt erhöht und lagen auf dem Niveau, wie es vor dem Start der Anleiheankäufe zu beobachten war. Dies führte auch zu Druck auf die Sekundärmarktkurven.

Die fundamentale Lage der Unternehmen ist weiterhin gut, Italien bleibt ein Unsicherheitsfaktor.

Emerging Markets

Einzelländerthemen im Fokus

Länderspezifische Ereignisse belasteten im Mai Staatsanleihen aus den Schwellenländern. Die in US-Dollar und Euro notierenden Rentenpapiere aus den Emerging Markets (EM) verloren auf Indexebene (JP Morgan EMBI Global Div.-Index) 0,9 Prozent an Wert.

Bereits zu Monatsbeginn sorgte ein deutlicher Währungsverfall in Argentinien für Unruhe. Die argentinische Notenbank reagierte zwar energisch, indem sie zunächst Teile ihrer Währungsreserven einsetzte und dann den Leitzins in mehreren Schritten bis auf 40 Prozent anhob. Die Abwertung des Pesos konnte sie damit zunächst aber nur bedingt eindämmen. Auf Monatssicht verlor die Währung gegenüber dem US-Dollar rund 18 Prozent. Doch auch wenn die aktuelle Situation durchaus auf die Konjunktur durchschlagen könnte, bleibt das fundamental positive Bild intakt. Die laufende Haushaltskonsolidierung sowie Kredite des Internationalen Währungsfonds sollten die Lage stabilisieren. Die Währungsabwertung in der zweiten Maihälfte betrug dann auch nur noch knapp vier Prozent.

Neue historische Tiefststände markierte derweil die Türkische Lira. Die politischen Entwicklungen, das wachsende Leistungsbilanzdefizit sowie Zweifel an der Unabhängigkeit der Notenbank ließen ausländische Investoren weitere Gelder aus der Türkei abziehen. Gegenüber dem US-Dollar verlor die Lira alleine im Mai über zehn Prozent an Wert. Erst als die Zentralbank mit Zinserhöhungen und einer Vereinheitlichung ihrer Zinssätze reagierte, beruhigte sich die Lage etwas.

Leichte Unterstützung für die Märkte kam hingegen aus den USA. Nachdem die zehnjährigen US-Renditen zwischenzeitlich auf bis zu 3,11 Prozent angestiegen waren, sorgte die zwischenzeitlich gescheiterte Regierungsbildung in Italien dafür, dass auch die sicheren US-Anlagen wieder gesucht waren. Auf Monatssicht ging die Rendite um elf Basispunkte zurück. Risikoaufschläge von EM-Papieren weiteren sich dagegen um 32 Basispunkte aus.

Nach vorne gerichtet bleiben die globale Renditeentwicklung sowie der Fortgang der Handelskonflikte und die geschilderten Einzelländerthemen die größten Risikofaktoren für Schwellenländer-Rentenanlagen.



 

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