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Pressemitteilung

Union Investment: Marktbericht April 2018

Sowohl in Europa als auch in den USA waren die Aktienmärkte in die Gewinnzone zurückgekehrt. Die gemäßigte Tonalität der USA in der Handelsauseinandersetzung mit China sowie die - vor allem in den USA - sehr gute Berichtssaison ließen die Notierungen steigen.
© Union Investment

Marktberichte April 2018

Aktien: Breite Erholung

Renten: Inflationssorgen

Aktienmärkte Sowohl in Europa als auch in den USA waren die Aktienmärkte in die Gewinnzone zurückgekehrt. Die gemäßigte Tonalität der USA in der Handelsauseinandersetzung mit China sowie die - vor allem in den USA - sehr gute Berichtssaison ließen die Notierungen steigen. In Europa profitierten die Märkte gegen Monatsende zudem von der Abwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar.

Rentenmärkte Gute Konjunkturdaten, vor allem aus den USA, und ein ansteigender Rohölpreis sorgten für Inflationssorgen. In der Folge stieg die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen erstmals seit mehreren Jahren zeitweise wieder über die Drei-Prozentmarke. Europäische und US-amerikanische Staatspapiere verloren auf Indexebene leicht.

Die Aktienmärkte

Europa

Deutliche Erholung am europäischen Aktienmarkt

Nach den merklichen Kursverlusten der Vormonate sind europäische Aktien im April in die Gewinnzone zurückgekehrt. Der EURO STOXX 50-Index legte 5,2 Prozent zu, der marktbreite STOXX Europe 600-Index verzeichnete einen Wertzuwachs von 3,9 Prozent. Die im MSCI Europe Small and Mid Caps-Index gelisteten Unternehmen mit niedriger und mittelgroßer Marktkapitalisierung schlossen 4,0 Prozent fester.

Zu den Treibern der Kursbewegungen zählten vor allem politische Entwicklungen. Während erneut aufkommende Spannungen im Nahen und Mittleren Osten sowie das Auf und Ab im Handelsdisput zwischen den USA und China anfänglich noch belasteten, führte die gemäßigte Tonalität der USA im weiteren Monatsverlauf zu einem Aufatmen an den internationalen Aktienmärkten. Europas Börsen profitierten in der zweiten Monatshälfte zusätzlich von der Schwäche des Euro, der gegenüber dem US-Dollar innerhalb weniger Handelstage um über drei Prozent an Wert verlor. Investoren wendeten sich verstärkt dem Greenback zu, nachdem die Rendite zehnjähriger US-Schatzanweisungen über die Drei-Prozent-Marke geklettert war.

Die Berichtssaison in Europa hat zum Ende des Monats deutlich an Fahrt gewonnen. Die Zwischenbilanz fällt dabei moderat aus, nachdem rund ein Drittel der im STOXX Europe 600-Index gelisteten Unternehmen die Bücher geöffnet hat: Europas Konzerne erzielten auf Jahressicht eine seitwärts gerichtete Gewinnentwicklung (erwartet: minus ein Prozent). Mit Blick auf die Sektoren schnitten die Konzerne aus den Bereichen Technologie, Energie und Konsum besser ab als von Analysten erwartet. Finanz-, Industrie- und Immobilienwerte blieben hingegen hinter den Prognosen zurück. Auf Länderebene entwickelten sich Deutschland und Italien etwas stärker als der Gesamtmarkt.

Da die fundamentalen Rahmenbedingungen unverändert gut sind, besteht weiterhin Aufwärtspotenzial an den globalen Aktienmärkten. Die Diskussionen um die Einführung von Strafzöllen haben allerdings das Potenzial, das Pendel an den Märkten in die eine oder andere Richtung schwingen zu lassen. Gleiches gilt für andere (geo-) politische Risiken.

Deutschland

Deutscher Aktienmarkt im Aufwind

Deutschlands Aktienmärkte haben im April einen Teil der Kursverluste aus den Vormonaten wieder wettgemacht. Der DAX 30-Index mit den größten Konzernen des Landes verzeichnete einen Kursgewinn von 4,3 Prozent. Der MDAX-Index mit Unternehmen mittlerer Marktkapitalisierung legte 1,5 Prozent zu. Auch die im SDAX-Index geführten kleineren Gesellschaften schlossen 2,9 Prozent fester. Die im TecDAX-Index gelisteten Technologiefirmen stiegen deutlich um 5,3 Prozent.

Zu den Treibern der Kursbewegungen zählten vor allem politische Entwicklungen. Während erneut aufkommende Spannungen im Nahen und Mittleren Osten sowie das Auf und Ab im Handelsdisput zwischen den USA und China anfänglich noch belasteten, führte die gemäßigte Tonalität der USA im weiteren Monatsverlauf zu einem Aufatmen an den internationalen Aktienmärkten. Die deutschen Börsen profitierten in der zweiten Monatshälfte zusätzlich von der Schwäche des Euro, der gegenüber dem US-Dollar innerhalb weniger Handelstage um über drei Prozent an Wert verlor.

Beim Autobauer Volkswagen hat Herbert Diess das Amt des Vorstandsvorsitzenden übernommen. Der Österreicher soll die Zukunftsthemen im Unternehmen wieder stärker vorantreiben. Im Rahmen eines Konzernumbaus wird dabei auch ein Börsengang des Lastwagengeschäfts diskutiert. Eine Abspaltung der Sparte könnte bis zu sieben Milliarden Euro in die Firmenkasse spülen. Volkswagen-Aktien legten im April um sechs Prozent zu. Die Umbaupläne der Deutschen Bank konnten indes nicht überzeugen. Nach einem schwachen ersten Quartal will der neue Konzernchef Christian Sewing das Investmentbanking weiter verkleinern und sich stattdessen auf die Vermögensverwaltung konzentrieren. Die Papiere des Geldhauses blieben im Berichtszeitraum mit einem Plus von 0,3 Prozent deutlich hinter dem Gesamtmarkt zurück.

Da die fundamentalen Rahmenbedingungen unverändert gut sind, besteht weiterhin Aufwärtspotenzial an den globalen Aktienmärkten. Die Diskussionen um die Einführung von Strafzöllen bergen allerdings die Gefahr, das Pendel an den Märkten in die eine oder andere Richtung schwingen zu lassen. Gleiches gilt für andere (geo-) politische Risiken.

Osteuropa

Russland-Sanktionen belasten Osteuropa

Während die osteuropäischen Aktienmärkte in Lokalwährung leicht im Plus schlossen (MSCI Emerging Markets Eastern Europe-Index: +0,9 Prozent), verlor der Index in US-Dollar 4,9 Prozent. Die von den USA verhängten Russland-Sanktionen, geopolitische Spannungen sowie vorgezogene Neuwahlen in der Türkei standen im Mittelpunkt.

Die USA hatte am 6. April einige russische Oligarchen und Unternehmen, denen enge Verbindungen zum Kreml nachgesagt werden, auf eine schwarze Liste gesetzt und damit die Sanktionen ausgeweitet. Dies führte zu einer kräftigen Währungsabwertung des Russischen Rubels (gegen US-Dollar: -7,3 Prozent). Der in US-Dollar notierende RTS-Index kam dadurch kräftig unter Druck (-7,6 Prozent). Der MICEX-Index, der in Lokalwährung notiert, konnte sich mit 1,6 Prozent gut behaupten. Zu den größten Verlierern gehörte der Aluminiumhersteller Rusal (-53 Prozent), da Oleg Deripaska, der den größten Anteil an Rusal hält, unter die Strafmaßnahmen fällt. Der um 10,0 Prozent erholte Ölpreis unterstützte hingegen die Börsen.

Der türkische Präsident Erdoğan kündigte vorgezogene Präsidentschafts- und Parlamentswahlen für den 24. Juni an. Wichtigster Grund dafür dürfte die ökonomische Lage der Türkei sein. Das starke Wachstum trifft auf eine sich immer weiter abschwächende Währung. Es ist zu vermuten, dass der Präsident mit der Neuwahl das (noch) intakte Wirtschaftsumfeld für ein gutes Wahlergebnis nutzen will. Da die erwarteten klaren politischen Verhältnisse auch für Stabilität stehen, wertete die Türkische Lira nach der Nachricht auf, wies auf Monatssicht aber ein Minus von 2,6 Prozent gegen den US-Dollar auf. Der Leitindex BIST musste Verluste hinnehmen (BIST-Index, in Lokalwährung: -9,3 Prozent). Daneben stand am Monatsende die Anhebung des Leitzinses um 75 Basispunkte im Fokus, womit die Notenbank den Währungsverfall stoppen will.

Dagegen legten die Aktienmärkte in Polen (WIG-Index: 2,7 Prozent) und Ungarn (BUX-Index: 2,8 Prozent) zu.

Geopolitische Spannungen und eine Verschärfung im Handelskonflikt könnten die Börsen in den kommenden Wochen belasten. Das ökonomische Umfeld zeigt sich weiterhin intakt.

USA

US-Börsen stoppen Abwärtstrend

Die Börsen in den USA haben im April die Verlustserie der Vormonate beendet und leichte Kursgewinne erzielt. Nach wie vor belastete der drohende Handelskonflikt mit China. Unterstützend wirkte der Anstieg des Ölpreises und die positive Berichtssaison der Unternehmen zum ersten Quartal. Die geopolitischen Spannungen in Syrien hingegen spielten an den US-Börsen nur eine untergeordnete Rolle. So verbesserte sich der Dow Jones Industrial Average leicht um 0,3 Prozent, der marktbreite S&P 500-Index kletterte ebenfalls um 0,3 Prozent. Besonders stark entwickelten sich Aktien aus der Energiebranche, während IT und Industrieunternehmen wie schon im Vormonat Federn ließen.

Unter dem Strich stand allerdings eine überdurchschnittlich starke Berichtssaison. Nachdem rund 340 Unternehmen aus dem S&P 500-Index ihre Zahlen vorgelegt hatten, konnten 72 Prozent die Prognosen der Analysten hinsichtlich der Umsätze übertreffen. Mit Blick auf die Gewinne waren es sogar 78 Prozent.

Ein starkes Bild hinterließ der US-Technologiesektor. So konnte Netflix mit sehr starken Zahlen die Investoren überzeugen, der Streamingdienst lag in punkto Kundenwachstum und Umsatz deutlich über den Erwartungen der Analysten. Der Titel verbesserte sich um 5,8 Prozent, seit Jahresbeginn summiert sich der Zuwachs auf 62 Prozent. Auch Amazon, Apple und Facebook konnten mit ihren Zahlen die Erwartungen der Analysten teils deutlich übertreffen.

US-Banken sorgten hingegen für gemischte Gefühle am Markt. Die von den Instituten veröffentlichten Daten zum ersten Quartal des Jahres wurden an den Börsen überwiegend negativ aufgenommen. Zwar konnten die Banken größtenteils die Gewinnschätzungen der Analysten schlagen, das Kreditwachstum blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück. Per saldo büßten Aktien von JP Morgan 1,1 Prozent ein, Morgan Stanley fielen um 4,3 Prozent und Goldman Sachs beendet den April mit einem Abschlag von 5,4 Prozent.

Die positive konjunkturelle Dynamik bietet grundsätzlich ein freundliches Umfeld für die Aktienmärkte. Der anhaltende Handelskonflikt kann aber immer wieder für erhebliche Schwankungen sorgen.

Fernost

Seitwärtsentwicklung an den asiatischen Börsen

Die asiatischen Börsen entwickelten sich unter erhöhter Volatilität seitwärts. Zunächst belasteten die handelspolitischen Spannungen zwischen den USA und China. Im Laufe des Monats sorgten die Pläne der chinesischen Regierung im Hinblick auf eine schrittweise Öffnung der Wirtschaft und eine Reduktion der Reservesätze für chinesische Banken für eine verbesserte Stimmung. Der MSCI Far East ex Japan-Index legte im April in Summe um 0,6 Prozent in lokaler Währung zu (+0,2 Prozent in US-Dollar). Im Vergleich zum MSCI World-Index, der um 1,7 Prozent in lokaler Währung anstieg, stellt dies eine unterdurchschnittlichen Kursentwicklung dar.

Aus makroökonomischer Sicht standen die Zeichen auf Stabilität. Die chinesische Volkswirtschaft wuchs im ersten Quartal erneut um 6,8 Prozent im Jahresvergleich und die Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe in China erwiesen sich im April als stabil. Dies spricht mittelfristig für eine anhaltend robuste wirtschaftliche Entwicklung in China als dominierende Volkswirtschaft in Asien. Ferner bestätigte der Internationale Währungsfonds Anfang April die Wachstumsprognosen für Indien, dessen Expansionsraten bei 7,4 und 7,8 Prozent in den Fiskaljahren 2018 und 2019 liegen sollen. Indien repräsentiert innerhalb Asiens somit die Ökonomie mit dem höchsten Wirtschaftswachstum in den nächsten beiden Jahren. Während die Leitindizes in China eine divergierende Entwicklung aufwiesen (Hang Seng-Index in Hongkong: +2,4 Prozent versus Shanghai Composite-Index: -2,7 Prozent), konnte der BSE Sensex-Index als indisches Börsenbarometer um 6,6 Prozent deutlich zulegen.

Die übrigen Aktienmärkte der Region wiesen einen uneinheitlichen Trend auf. Die Leitindizes in Singapur (+5,4 Prozent) und Südkorea (+2,8 Prozent) schlossen den Monat mit Kurssteigerungen ab. Hingegen gaben die Aktienmärkte in Taiwan (-2,3 Prozent) und in Indonesien (-3,1 Prozent) nach.

Robuste Konjunkturdaten aus China in Verbindung mit einem anhaltend freundlichen Konjunkturumfeld auf globaler Ebene sprechen für einen optimistischen Ausblick. Hauptrisikofaktor bleibt eine Eskalation des Handelsstreits zwischen China und den USA.

Japan

Spürbare Erholungstendenzen an der Börse in Tokio

Am japanischen Aktienmarkt war im Berichtszeitraum eine spürbare Kurserholung zu beobachten, die die Kursverluste der letzten beiden Monate jedoch nur teilweise kompensieren konnte. Der NIKKEI 225-Index legte im April um 4,7 Prozent zu, der Topix-Index als marktbreites japanisches Börsenbarometer verteuerte sich um 3,6 Prozent. Im internationalen Kontext stellte dies eine überdurchschnittliche Wertentwicklung dar, da der MSCI World-Index um 1,7 Prozent in lokaler Währung anstieg.

Mit Blick auf die handelspolitischen Beziehungen der USA mit dem Rest der Welt standen die Zeichen zuletzt wieder auf Entspannung. Darüber hinaus sorgte die nahezu dreiprozentige Abwertung des Japanischen Yen gegenüber dem US-Dollar im April für eine positive Stimmung bei exportorientierten japanischen Titeln. Zuletzt sorgten auch wieder positive makroökonomische Trends für Aufwind an der Börse in Tokio. Der Einkaufsmanager-Index für das Verarbeitende Gewerbe konnte im April mit einer Verbesserung um 0,2 auf 53,3 Punkte den Abwärtstrend der letzten drei Monate stoppen. Gleichzeitig konnten die für den Monat März veröffentlichten Wachstumsraten der Industrieproduktion und der Einzelhandelsumsätze in Japan die Analystenschätzungen übertreffen.

Auf Branchenebene verzeichneten alle Sektoren Kursgewinne, insbesondere Energiewerte (infolge des kräftigen Rohölpreisanstiegs) sowie die defensiven Branchen Versorger und Telekom. Unter den Indexschwergewichten zählten der Einzelhändler Fast Retailing (+11,5 Prozent, verbesserter Ausblick für das laufende Geschäftsjahr) und der Internetkonzern Softbank (+6,9 Prozent, Übernahme seiner US-Tochter Sprint durch T-Mobile US) zu den Gewinnern. Im Gegensatz hierzu kamen der Pharmakonzern Takeda Pharma (-10,8 Prozent, erhöhtes Übernahmeangebot für den irischen Konkurrenten Shire) und Fanuc (-12,6 Prozent, enttäuschender Ausblick für das laufende Geschäftsjahr) spürbar unter Druck.

Ein anhaltend robustes Konjunkturumfeld auf globaler Ebene und eine attraktive Bewertung sprechen weiterhin für den japanischen Aktienmarkt. Eine Verschärfung protektionistischer Tendenzen würde die japanische Börse belasten.

Weltweit

Globale Börsen beenden Verlustserie

Die globalen Aktienmärkte haben im April die Verluste aus den Vormonaten wettgemacht und Gewinne erzielt. Der MSCI World-Index stieg in lokaler Währung um 1,7 Prozent. Vor allem die moderateren Töne im Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie die starke US-Berichtssaison stützten die Notierungen.

Besonders ausgeprägt waren die Kursgewinne in Europa. Nach den merklichen Kursverlusten der Vormonate kletterte der EURO STOXX 50-Index im April um 5,2 Prozent, der marktbreite STOXX Europe 600-Index verzeichnete einen Wertzuwachs von 3,9 Prozent. Die Börsen profitierten in der zweiten Monatshälfte zusätzlich von der Schwäche des Euro, der gegenüber dem US-Dollar innerhalb weniger Handelstage um über drei Prozent an Wert verlor. Auf Länderebene entwickelten sich Deutschland und Italien etwas stärker als der Gesamtmarkt.

In den USA traten die Notierungen per saldo auf der Stelle. So verbesserte sich der Dow Jones Industrial Average leicht um 0,3 Prozent, der marktbreite S&P 500-Index kletterte ebenfalls um 0,3 Prozent. Besonders stark entwickelten sich Aktien aus der Energiebranche, während IT und Industrieunternehmen wie schon im Vormonat Federn ließen. Während die vielen Fragezeichen im Handelskonflikt tendenziell belasteten, wirkte die überdurchschnittlich starke Berichtssaison als Unterstützungsfaktor. Nachdem rund 340 Unternehmen aus dem S&P 500-Index ihre Zahlen vorgelegt hatten, konnten 72 Prozent die Prognosen der Analysten hinsichtlich der Umsätze übertreffen. Mit Blick auf die Gewinne waren es sogar 78 Prozent.

In Japan legte der NIKKEI 225-Index um 4,7 Prozent zu, die Unternehmen profitierten von der Abwertung des Yen gegenüber dem US-Dollar sowie verbesserten makroökonomischen Trends. An den Börsen der Schwellenländer fielen moderate Kurszuwächse an, der MSCI Emerging Markets-Index stieg in lokaler Währung um 1,1 Prozent.

Die positive konjunkturelle Dynamik bietet weiterhin ein freundliches Umfeld für die Aktienmärkte. Als Belastungsfaktor bleibt der Handelskonflikt aber nach wie vor bestehen.

Die Rentenmärkte

Eurozone

Anleihen aus Italien weiterhin sehr gefragt

Der Euro-Rentenmarkt konnte im April nicht an die gute Wertentwicklung der beiden Vormonate anknüpfen. Anfänglich war die Entwicklung noch seitwärtsgerichtet. Ab der Monatsmitte belasteten dann aber die negativen Vorgaben aus den USA. Dort sorgten vor allem Inflationsängste für steigende Renditen. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen zog daraufhin bis auf 0,64 Prozent an. In Europa fallen die Konjunkturdaten aktuell aber weniger freundlich aus wie in den USA. Darüber hinaus ist kein nennenswerter Teuerungsdruck auszumachen, weshalb der Renditeanstieg moderat ausfiel.

Peripherieanleihen zeigten sich hiervon fast gänzlich unbeeindruckt und entwickelten sich einmal mehr besser als die Papiere aus den Kernländern. Für Aufsehen sorgten erneut italienische Staatsanleihen. Diese waren trotz der anhaltend schwierigen Regierungsbildung gefragt. Zum Monatsende deuteten sich mögliche Koalitionsgespräche zwischen der PD und der 5-Sterne-Bewegung an. Dies wäre sicherlich die marktfreundlichste Variante, was das Interesse an italienischen Titeln erklärt. Die Zinsdifferenz zu Bundesanleihen beträgt inzwischen rund ein Prozent weniger als noch vor einem Jahr.

Von der EZB-Sitzung hatten sich die Marktteilnehmer keine großen Änderungen erwartet. Das Augenmerk lag daher auf der Pressekonferenz. Notenbankpräsident Mario Draghi kommunizierte hier sehr geschickt eine Politik der ruhigen Hand. Die Währungshüter würdigten den Rückgang der Konjunkturindikatoren als temporär und gingen von einer baldigen Stabilisierung aus, hieß es. Das Ende des Kaufprogramms wurde weiterhin offengehalten. Details dazu werden auf der nächsten Sitzung im Juni erwartet. Zinserhöhungen sind unverändert in weiter Ferne. Vorher dürfte zunächst der Einlagenzins etwas angehoben werden.

Gemessen am iBoxx Euro Sovereign Index verloren europäische Staatsanleihen im April leicht an Wert und gaben 0,3 Prozent ab. Wir gehen in den kommenden Monaten von weiter steigenden Renditen aus. Der Anstieg sollte aber moderat ausfallen.

Euro-Outs

Neuwahlen in der Türkei

Die Kursentwicklung europäischer Staatsanleihen außerhalb der Währungsunion verlief im April sehr heterogen. Eine klare Tendenz ließ sich auch nicht mit Blick auf die Bonität ausmachen. So gab es sowohl unter den Ländern mit einer besseren Kreditwürdigkeit Gewinner und Verlierer, als auch bei Anleihen mit schlechterem Rating.

Kursgewinne waren in Ungarn, Polen, Tschechien und der Türkei zu verzeichnen. Papiere aus Tschechien litten zuletzt unter der Annahme, die dortige Notenbank würde einen restriktiven Kurs einschlagen. Zinserhöhungen sind zwar weiterhin im Gespräch, dürften aber wohl erst verstärkt in 2019 realisiert werden. In der Türkei kündigte Präsident Erdoğan vorgezogene Präsidentschafts- und Parlamentswahlen für den 24. Juni an. Wichtigster Grund dafür dürfte die sich verschlechternde ökonomische Lage der Türkei sein. Das starke Wachstum trifft auf eine sich immer weiter abschwächende Währung. Es ist zu vermuten, dass der Präsident mit der Neuwahl das (noch) intakte Wirtschaftsumfeld für ein gutes Wahlergebnis nutzen will. Da die erwarteten klaren politischen Verhältnisse auch für Stabilität stehen, wertete die Türkische Lira nach der Nachricht zunächst auf und stützte auch die Staatsanleihen. Daneben stand am Monatsende die Anhebung des Leitzinses um 75 Basispunkte durch die türkische Zentralbank.

Zu den Verlierern zählten Russland, Großbritannien und die Schweiz. Die USA hatte am 6. April einige russische Oligarchen und Unternehmen, denen enge Verbindungen zum Kreml nachgesagt werden, auf eine schwarze Liste gesetzt und damit die Sanktionen gegen das Land ausgeweitet. Dies führte zu einer kräftigen Währungsabwertung des Russischen Rubels und lastete zudem stark auf russischen Staatsanleihen, deren Rendite dadurch anstieg. Dass der Abschlag letztlich aber doch nur vergleichsweise gering ausfiel, war den freundlichen Rohstoffmärkten geschuldet. Ein um zehn Prozent höherer Ölpreis wirkte der negativen Entwicklung aus den Sanktionen entgegen.

USA

Rendite steigt über die Marke von drei Prozent

Anfänglich tendierten US-Schatzanweisungen im April noch seitwärts. Im weiteren Monatsverlauf mussten diese dann jedoch deutliche Verluste hinnehmen. Dabei kletterte die Rendite für zehnjährige Anleihen erstmals seit 2014 wieder über die Marke von drei Prozent. Als belastend erwies sich ein Mix unterschiedlicher Faktoren. Neben den guten Konjunkturdaten dürften es vor allem größere Inflationssorgen gewesen sein. Rohöl der Sorte WTI verteuerte sich seit Jahresbeginn bereits um mehr als zehn Prozent. In den vergangenen Wochen hatten zudem die US-Sanktionen gegen Russland und die dadurch ausgelösten Sorgen bezüglich möglicher Versorgungsengpässe für Preissprünge bei Industriemetallen geführt. Hinzu kommt ein enger US-Arbeitsmarkt, auf dem Fachkräfte stark gesucht sind. Auch steigende Löhne lassen einen höheren Preisdruck erwarten. Zuletzt lag die Inflationsrate bereits bei 2,4 Prozent und damit erneut oberhalb der Zielmarke der US-Notenbank.

Die US-Währungshüter dürften daher im Juni den nächsten Zinsschritt folgen lassen. Weitere Erhöhungen in diesem und im nächsten Jahr sind zudem schon kommuniziert. Aus diesem Grund fällt der Renditeanstieg am kurzen Ende der Zinsstrukturkurve auch besonders heftig aus. Das Ergebnis ist eine immer flachere US-Zinskurve. Der Unterschied zwischen zwei- und zehnjährigen US-Staatsanleihen liegt nur noch bei rund 0,5 Prozent. Ein solch niedriges Niveau war zuletzt im Herbst 2007 zu beobachten. Der Vergleich zu kurzfristigen Bundesanleihen fällt sogar noch eklatanter aus. Aufgrund der noch immer negativen Verzinsung im Euroraum ist die Renditedifferenz so groß wie seit 30 Jahren nicht mehr.

Auf Indexebene (JP Morgan Global Bond US-Index) mussten US-Schatzanweisungen daher im April einen Verlust von 0,8 Prozent hinnehmen. Nach vorn gerichtet gehen wir aufgrund der guten konjunkturellen Lage und mit Blick auf die verabschiedete Steuerreform unverändert von leicht steigenden Renditen aus. Erste Investoren dürften das aktuelle Niveau aber bereits wieder für Käufe nutzen, sodass kurzfristig mit einer Plateaubildung zu rechnen ist.

Weltweit

Inflationssorgen lassen Renditen steigen

Anfänglich tendierten US-Schatzanweisungen noch seitwärts. Im weiteren Monatsverlauf mussten diese dann jedoch Verluste hinnehmen. Dabei kletterte die Rendite für zehnjährige Anleihen über die Marke von drei Prozent. Als belastend erwies sich ein Mix unterschiedlicher Faktoren. Neben den guten Konjunkturdaten dürften es vor allem größere Inflationssorgen gewesen sein. Die Preise für viele Rohstoffe verteuerte sich seit Jahresbeginn deutlich. Hinzu kommt ein enger US-Arbeitsmarkt, auf dem Fachkräfte stark gesucht sind. Auch steigende Löhne lassen einen höheren Preisdruck erwarten. Zuletzt lag die Inflationsrate bereits bei 2,4 Prozent und damit oberhalb der Zielmarke der US-Notenbank. Die US-Währungshüter dürften daher im Juni den nächsten Zinsschritt folgen lassen. Das Ergebnis ist eine immer flachere US-Zinskurve. Der Unterschied zwischen zwei- und zehnjährigen US-Staatsanleihen erreichte das niedrigste Niveau seit 2007. Auf Indexebene (JP Morgan Global Bond US-Index) mussten US-Schatzanweisungen im April einen Verlust von 0,8 Prozent hinnehmen.

Der Euro-Rentenmarkt konnte nicht an die gute Wertentwicklung der beiden Vormonate anknüpfen. Ab der Monatsmitte belasteten die negativen Vorgaben aus den USA. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen zog daraufhin bis auf 0,64 Prozent an. In Europa fallen die Konjunkturdaten aktuell aber weniger freundlich aus wie in den USA. Darüber hinaus ist kein nennenswerter Teuerungsdruck auszumachen, weshalb der Renditeanstieg moderat ausfiel. Peripherieanleihen zeigten sich hiervon fast gänzlich unbeeindruckt und entwickelten sich einmal mehr besser als die Papiere aus den Kernländern. Italienische Staatsanleihen waren trotz der anhaltend schwierigen Regierungsbildung gefragt. Gemessen am iBoxx Euro Sovereign Index verloren europäische Staatsanleihen im April leicht an Wert und gaben 0,3 Prozent ab.

Europäische Unternehmensanleihen tendierten im März auf Indexebene unverändert. Höhere US-Renditen und ein fester US-Dollar lasteten hingegen auf Staatsanleihen aus den aufstrebenden Volkswirtschaften.

Aufgrund der guten konjunkturellen Lage gehen wir von leicht steigenden Renditen aus.

Unternehmensanleihen

Seitwärts Im April verlief die Entwicklung im europäischen Unternehmensanleihesegment in sehr überschaubaren Bahnen. Auf Indexebene (ICE BofA Merrill Lynch Euro Corporate-Index, ER00) trat der Gesamtmarkt im Vergleich zum Vormonat auf der Stelle. Auch die Risikoprämien (Spreads) tendierten mit zuletzt 52 Basispunkten seitwärts. Nach der im März zu beobachtenden Schwächephase kam es somit im April zu einer Stabilisierung des Gesamtmarktes. Dies ist umso bemerkenswerter, da die Europäische Zentralbank (EZB) mit ihren Anleiheankäufen am Markt zuletzt weniger präsent war als noch in den Monaten zuvor. Vor allem trugen sowohl die Stabilisierung auf politischer Ebene, wie etwa in Korea, als auch die moderaten Töne in Bezug auf den Handelskonflikt zwischen China und den USA zur Marktberuhigung bei. Insgesamt handelte der europäische Unternehmensanleihemarkt im April sehr technisch. Nach dem Quartalsende waren die Banken wieder bereit, mehr Risiken auf die Bücher zu nehmen. Zum anderen lockten teils attraktive Spreads einzelne Käufer wieder an den Markt. Der synthetische Markt lag erneut leicht besser als die Anleihen selbst. Dies gilt auch für die Nachrangsegmente wie hybride Unternehmensanleihen (ICE BofA Merrill Lynch ENSU- und EBSU-Index) aus dem Industrie- und dem Finanzsektor. Beide Segmente konnten zunächst etwas mehr als ein Prozent zulegen, gaben aber zum Monatsende hin wieder etwas von ihren Zugewinnen ab. Dennoch verblieb im Bereich nachrangiger Industrieanleihen ein Zugewinn von 0,8 Prozent. Nachrangige Finanztitel legten um 0,3 Prozent zu. Auch engten sich dort die Risikoaufschläge ein. Freundlich zeigten sich zudem die hochverzinslichen Unternehmenspapiere (High Yield). Eine hohe Dynamik am Primärmarkt mit zahlreichen Neuemissionen beflügelte, der Sekundärmarkt unterlag trotz zahlreicher neuer Papiere keinerlei Belastung. Auf Indexebene (ICE BofA Merrill Lynch HEAG-Index) gewann der High Yield-Markt 0,7 Prozent hinzu, die Spreads engten sich um zehn auf 251 Basispunkte ein. Es bleibt zu konstatieren, dass das freundliche Wachstums- und Inflationsumfeld weiterhin gute Rahmenbedingungen für Unternehmensanleihen setzt.

Emerging Markets

US-Renditeanstieg belastet

Einmal mehr waren es kräftig anziehende US-Renditen, die im April für Gegenwind bei Staatsanleihen aus den Schwellenländern sorgten. Auf Monatssicht verloren in den Hartwährungen US-Dollar und Euro notierende Rentenpapiere aus den Emerging Markets (EM) 1,45 Prozent an Wert (JP Morgan EMBI Global Div.-Index).

Das Auf- und Abflauen der Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China, geopolitische Schlagzeilen wie das militärische Eingreifen der Vereinigten Staaten, Frankreichs und Großbritanniens in Syrien, neuerliche US-Sanktionen gegen russische Einzelpersonen sowie die erwartete Ausweitung der Staatsverschuldung ließ die Verzinsung von US-Anleihen deutlich ansteigen. Nachdem die Rendite zehnjähriger US-Papiere zu Beginn des Monats noch bei 2,75 Prozent notiert hatte, wurde in der letzten Aprilwoche zum ersten Mal seit Dezember 2013 auch auf Schlusskursbasis wieder die Marke von drei Prozent überschritten. Die Risikoaufschläge von EM-Papieren weiteten sich gleichzeitig um acht auf 310 Basispunkte aus. Zusätzlich belastend wirkte der feste US-Dollar, der gegenüber vielen Schwellenländer-Währungen aufwertete.

Neuemissionen, sowohl von Staaten als auch von Unternehmen aus den Schwellenländern, wurden insgesamt gut vom Markt aufgenommen. Allerdings blieben die Themen Handelsstreit und Sanktionen auch auf dieser Ebene präsent. Der chinesische Telekommunikationsausrüster Huawei musste seine geplante Euro-Emission kurzfristig absagen, nachdem Ermittlungen der US-Justiz gegen das Unternehmen bekannt geworden waren. Die Behörden werfen dem Technologiekonzern vor, US-Sanktionen gegen den Iran und Nordkorea umgangen zu haben.

Der Ölpreis kennt derweil nur eine Richtung: nach oben. Im April kletterte die Notierung erneut um zehn Prozent. Ein Fass der Sorte Brent kostete damit erstmals seit November 2014 wieder mehr als 75 US-Dollar.

Nach vorne gerichtet bleiben die globale Renditeentwicklung sowie der Fortgang der Handelskonflikte die größten Risikofaktoren für Schwellenländer-Rentenanlagen.



 

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