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Marktkommentar

Stefan Breintner (DJE): Chinas Fokus auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit

Die „Supply-Side Reform“ zielt unter anderem auf Abbau von Überkapazitäten und Einhaltung von Umweltvorschriften für Industrieunternehmen ab. Deutsche bzw. westliche Industriekonzerne sollten von Schließungen lokaler Wettbewerber mittelfristig profitieren.
© DJE Kapital AG

Pullach im Isartal, 20. März 2018 –

Luftverschmutzung und „Food Safety“ sind aktuell die Themen, um die sich die Menschen in China am meisten sorgen. Beide werden von der Zentralregierung massiv angegangen. In den chinesischen Großstädten ist die Luftqualität meist sehr schlecht und Grenzwerte für Stickoxide in der Luft werden regelmäßig überschritten. Besonders schlimm ist die Lage rund um Peking bzw. in der chinesischen Stahlprovinz Hebei, die in unmittelbarer Nähe zu Peking liegt.


Folgen der "Supply-Side Reform“

Mit der sogenannten „Supply-Side Reform“ adressiert die chinesische Zentralregierung unter anderem die Überkapazitätsproblematik der rohstoffverarbeitenden Industrie sowie die hieraus resultierende Luftverschmutzung. Bereits seit 2011 gibt es in China strenge Umweltauflagen für Industrieunternehmen, die meist deutschen Standards entsprechen. Bisher wurden diese aber oftmals nicht eingehalten bzw. nicht konsequent durchgesetzt. Zu wichtig waren den Provinzregierungen die hohen Steuereinnahmen, welche die Unternehmen für die jeweilige Provinz erwirtschaften. Es gab zwar Kontrollen, aber meist wurden die von Vertretern der Lokalregierungen durchgeführt. Nach einer kurzen Produktionsunterbrechung konnten die meisten Unternehmen ihre Anlagen in der Regel wieder hochfahren. Seit dem zweiten Halbjahr 2017 hat sich das massiv geändert. Die Problematik der Überkapazitäten wird nun von der chinesischen Zentralregierung mit bisher nicht gekannter „Härte“ angegangen. Die chinesischen Stahl-und Aluminiumproduzenten sowie die Kohle-und die Chemieindustriewerden rigoros auf die Einhaltung der Umweltauflagenüberprüft .Im ganzen Land werden verstärkt Inspektionen durchgeführt, wobei die Inspektoren direkt der Zentralregierung unterstellt sind und oftmals unmittelbar an Xi Jinping berichten. Häufig haben sie einen höheren Rang als die Lokalpolitiker, deren Provinzen von den Schließungen betroffen sind. Erfüllt ein Unternehmen die Auflagen nicht, muss es die Produktion einstellen.

Als eine weitere Maßnahme zur Verbesserung der Luftqualität treibt China neben der Schließung von ineffizienten Industriekapazitäten das Thema Elektromobilität voran, mit gravierenden und immer noch unterschätzten Auswirkungen auf den Automobilsektor und andere Sektoren. Als Profiteure der aktuellen Entwicklung könnten sich mittel-bis längerfristig die deutschen bzw. westlichen Chemiekonzerne, die in China aktiv sind, herausstellen. Innerhalb der chemischen Industrie sind von den Schließungen vor allem lokale Produzenten und nicht die großen, etablierten westlichen Player betroffen. Im Chemiepark Nanjing zum Beispiel, in dem auch der deutsche Chemieriese BASF vertreten ist und dessen Output ungefähr der gesamten Chemieproduktion Belgiens entspricht, wurden mehr als 20 Werke geschlossen. Deutsche bzw. europäische Produzenten waren hiervon bislang nicht direkt betroffen. Allerdings fiel bei dem einen oder anderen im 4. Quartal 2017 die Rohstoffversorgung aus, da chinesische Zulieferer nicht mehr liefern konnten. So war auch die Versorgung von Anlagen mit Gas temporär unterbrochen, da es in China in den Wintermonaten aufgrund der Schließung zahlreicher Kohlekraftwerke einen Engpass bei „Natural-Gas“ gab und somit auf Gas basierende Chemiecracker temporär runterfahren mussten.


Erhöhte Profitabilität westlicher Chemiekonzerne und Industriegase-Unternehmen zu erwarten

Mittel-bis längerfristig sollte sich aber die Profitabilität der westlichen Chemiekonzerne in der Region China verbessern. Gründe hierfür sind zum einen eine bessere Kapazitätsauslastung aufgrund von Kapazitätsschließungen bei lokalen  Wettbewerbern, weniger Preisdruck und ein stärkerer Fokus auf die Produktion höherwertiger Produkte. Effizienzsteigerungen bei chemischen Anlagen gehen generell einher mit vermehrtem Einsatz von Industriegasen. Das Umfeld für Industriegase-Unternehmen in China wird daher gut bleiben. Unternehmen wie Linde oder Air Liquide profitieren darüber hinaus aktuell auch von einer starken Nachfrage nach Gasen der nahrungsmittelverarbeitenden und der Elektroindustrie. Das aktuelle Wachstum mit der Elektronikindustrie fällt dabei stärker als erwartet aus. Hintergrund ist, dass der sogenannte „China Big Fund“ die nächsten acht bis zehn Jahre mehr als 100 Mrd. US-Dollar in den Ausbau der chinesischen Chip-Industrie stecken wird. Laut Air Liquide dürften die chinesischen Chip-Produzenten massiv aufholen und binnen zehn Jahren auch auf den Stand der Taiwanesen oder Südkoreaner kommen. Linde und Air Liquide wachsen aktuell aber am stärksten im Merchant/Zylinder-Bereich. Dieser Markt ist zu 90 Prozent in der Hand von lokalen Produzenten, von denen viele keine neue Lizenz mehrbekommen, da sie die Umweltstandards nicht erfüllen können. Globale Player können lokale Produzenten zu teils niedrigen Multiples übernehmen und gewinnen Marktanteile. Linde und Air Liquide generieren rund 20Prozentihres Umsatzes in Asia Pacific. China steht hier für mehr als 50 Prozent. In China sollte die nächsten Jahre ein Wachstum von mehr als zehn Prozent und eine weitere Margenverbesserung möglich sein.

Fazit

DJE ist von der Nachhaltigkeit der chinesischen „Supply-Side Reform“ überzeugt und hat deshalb in ihren Fonds ausgewählte Unternehmen berücksichtigt, die von dieser Entwicklung profitieren.


 

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