• Asset Standard - Wir bieten Ihnen umfangreiche Informationen für ein Investment in Vermögensverwaltende Fonds.
  • Vergleichen Sie mit dem Fondsvergleich schnell und übersichtlich Kosten, Konditionen und Performance von bis zu 6 VV-Fonds.
  • Berechnen Sie mit dem Portfolio-Tool die Wertentwicklung und Kennzahlen für eine beliebige Fondszusammenstellung.
Marktkommentar

Jens Wilhelm (Union Investment): Aufschwung bleibt – Volatilität kommt

Konjunktur weltweit in Bestform - Zyklischer Inflationsdruck steigt - Moderate geldpolitische Straffung erwartet - Aktienmärkte weiter mit Potenzial
© Union Investment

Frankfurt am Main, 22. Februar 2018 – Das Kapitalmarktjahr war bislang von scharfen Bewegungen geprägt – einem fulminanten Start folgte eine kräftige Korrektur. „Es zeichnet sich ein grundlegender Paradigmenwechsel ab“, kommentiert Jens Wilhelm, im Vorstand von Union Investment zuständig für Portfoliomanagement, Immobilien und Infrastruktur. „Die Normalisierung der Geldpolitik wird nach einer Dekade des permanenten Ausnahmezustands nicht ohne Friktionen ablaufen“, analysiert Wilhelm. Dennoch ist er optimistisch: „Die Aktienmärkte werden weiter von einer robusten Konjunktur getragen.“

Die guten Wirtschaftsdaten haben sich zuletzt nochmals verbessert, und zwar in nahezu allen wichtigen Regionen. „Es herrscht Wachstum, wohin man schaut“, fasst Jens Wilhelm das äußerst positive Fundamentalbild zusammen. Er rechnet für die Weltwirtschaft im laufenden Jahr mit einem Plus von 3,5 bis 4,0 Prozent. Besonders in der Eurozone hat die Dynamik beachtlich zugelegt. „Konjunkturell ist der Euroraum die Überraschung der Stunde“, sagt Wilhelm. Union Investment rechnet mit einem Zuwachs von 2,4 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt (BIP). Das wirtschaftliche Schwergewicht Deutschland dürfte mit 2,4 Prozent die Entwicklung antreiben. Zudem hat sich der Aufschwung verbreitert. „Frankreich, Spanien und mit Abstrichen auch Italien sind auf den Wachstumskurs eingeschwenkt. Wirtschaftlich steht die Eurozone so gut da wie lange nicht“, erläutert der Stratege.


Grafik: Weltweites synchrones Wachstum


Die US-Konjunktur sieht Wilhelm ebenfalls auf einem guten Weg. Durch die Steuerreform von Präsident Trump werden Unternehmen und private Haushalte in den nächsten Jahren spürbar entlastet. „Amerikas Aufschwung erhält durch die Steuererleichterungen einen zusätzlichen Schub“, erklärt der Kapitalmarktexperte, weist aber auch auf die Risiken hin: „Steigende Verschuldung, ein größeres Loch in der Leistungsbilanz und mehr Inflationsdruck sind die Kehrseite der Medaille.“ Daher versieht Wilhelm auf mittlere Sicht die Entwicklung der US-Konjunktur durchaus mit einem Fragezeichen. „Für 2018 sollte das aber kein Thema sein, wir erwarten einen BIP-Zuwachs von 2,5 Prozent.“

Zyklischer Inflationsdruck steigt

Als Folge der starken Konjunktur rechnet Wilhelm mit ansteigenden Preisniveaus. „Jahrelang war Inflation für die Kapitalmärkte kein Thema. Das ändert sich gerade“, analysiert er. „Demografie, Globalisierung und Digitalisierung sind zwar inflationsdämpfende Faktoren, aber der zyklische Inflationsdruck nimmt zu.“ Für 2018 erwartet Wilhelm eine Inflationsrate von 2,1 Prozent in den USA und 1,5 Prozent im Euroraum.

Moderate geldpolitische Straffung erwartet

Viele Investoren fürchten, dass die höhere Teuerung zu einer Beschleunigung der geldpolitischen Normalisierung führen könnte. Allerdings hält Wilhelm diese Sorgen zurzeit für überzogen. „Die Konjunkturlage ist gut, die Krise überwunden“, meint er. Das eröffnet den Währungshütern den notwendigen Spielraum für die Abkehr vom geldpolitischen Krisenmodus. „Die Zentralbanken sollten behutsam vorgehen, um den Aufschwung nicht abzuwürgen“, erklärt Wilhelm. Für die Eurozone rechnet er mit einem schrittweisen Auslaufen der Anleihekäufe ab Herbst 2018, bevor frühestens Mitte 2019 die Einlagenzinsen angehoben werden könnten. In den USA sei mit drei Leitzinsanhebungen sowie einem Bilanzabbau bei der US-Notenbank Federal Reserve zu rechnen. „Das können Konjunktur und Kapitalmärkte gut verkraften“, ist Wilhelm optimistisch.

Brexit und Italien verunsichern nur vorübergehend

Keine größeren Auswirkungen auf die Börsen erwartet der Stratege kurzfristig von den anstehenden Parlamentswahlen in Italien sowie von den Verhandlungen zum Brexit. „Politische Entwicklungen haben immer das Potenzial, für Unsicherheit unter den Investoren zu sorgen“, räumt Wilhelm ein. Seiner Einschätzung nach wird letztlich in beiden Fällen die politische Vernunft die Oberhand behalten, sodass für die Kapitalmärkte nur vorübergehend mit Konsequenzen zu rechnen sei. „Am Ende sollten sich die guten fundamentalen Daten durchsetzen.“

Konjunktur spricht noch für Aktien

„Die gute Konjunktur bleibt 2018 die stärkste Auftriebskraft für die Börsen“, erwartet Wilhelm. „Nach dem reinigenden Gewitter Anfang Februar ist der Weg frei für erneute Kursanstiege bei Aktien.“ In Verbindung mit spürbar anziehenden Unternehmensgewinnen zählt die Anlageklasse damit weiterhin zu seinen Favoriten. Beim DAX hält er einen Zuwachs bis auf 14.000 Punkte zum Jahresende für möglich. „Weltweit dürften die Unternehmen 15 Prozent mehr verdienen als noch im Vorjahr und die Aktienmärkte damit nach oben treiben“, glaubt Wilhelm. Unterstützung erwartet er auch von der anhaltenden Welle an Fusionen und Übernahmen. „Noch sind die Zinsen niedrig und das M&A-Fenster damit weit offen. Das werden viele Unternehmen nutzen“, erklärt er und ergänzt: „Die Repatriierung von im Ausland geparkten US-Geldern im Zuge der Steuerreform wird den M&A-Boom ebenfalls befeuern.“


Grafik: Aktien von Konjunktur getragen


Auf der Rentenseite hat nach Meinung Wilhelms das Gros der Renditeanstiege für 2018 bereits stattgefunden. „Wir erwarten zum Jahresende etwa 3,2 Prozent Rendite bei zehnjährigen US-Staatsanleihen und 1,0 Prozent bei zehnjährigen Bundesanleihen. Das ist vom derzeitigen Niveau nicht mehr weit weg“, erläutert der Kapitalmarktexperte. Seiner Einschätzung nach ist der schnelle Renditeanstieg darauf zurückzuführen, dass viele Investoren nicht mit einer schnellen Rückkehr der Inflation gerechnet hatten. „Diese Lektion hat der Markt jetzt gelernt“, resümiert Wilhelm. Für weitere Anstiege ist entweder eine deutlich höhere Inflation oder aber eine beschleunigte Straffung der Geldpolitik notwendig, womit er im laufenden Jahr aber nicht rechnet.

Zur Vorsicht rät Wilhelm bei Kryptowährungen. „Die dahinterliegende Blockchain-Technologie ist disruptiv“, zeigt er sich überzeugt. „Aber ihre Auswirkung auf Finanzinstrumente, Wirtschaftsketten und Geschäftsmodelle kann noch nicht verlässlich abgeschätzt werden“, gibt er zu bedenken. „In den letzten Monaten wurden Hoffnungspreise für Kryptowährungen wie Bitcoins gezahlt, die ihre Werthaltigkeit noch nicht bewiesen haben.“ Er empfiehlt Anlegern daher die Konzentration auf fundamental untermauerte Anlagen.

 

Sehen Sie hier weitere Infografiken von Union Investment

 

Asset Standard

Wir sind das Fachportal für Vermögensverwaltende Fonds.

Klicken Sie sich einfach durch!

  • Finden Sie mit dem Fondsfinder die Fonds, die zu Ihnen oder Ihren Kunden passen.
  • Vergleichen Sie mit dem Fondsvergleich schnell und übersichtlich Kosten, Konditionen und Performance verschiedener Fonds.
  • Berechnen Sie mit dem Portfolio-Tool die historische Wertentwicklung und Kennzahlen für eine beliebige Fondszusammenstellung.
  • Lesen Sie aktuelle Kommentare und Nachrichten von verschiedenen Asset Managern.
  • Finden Sie in unserem Nachrichten-Archiv auch ältere Artikel von Autoren, Unternehmen und zu bestimmten Themen.
  • Informieren Sie sich im Event-Archiv über aktuelle Webinare und Veranstaltungen verschiedener Asset Manager.
  • Registrieren Sie sich und profitieren Sie kostenlos von weiteren Funktionen unserer Seite:
    • Erstellen Sie im User-Bereich Watchlisten und Portfolioberechnungen, die Sie dauerhaft speichern können.
    • Studieren Sie unsere Reports über VV-Fonds und Stiftungsfonds.
    • Laden Sie sich unsere professionellen Research-Papers - ProFunds auf den Fondsinformationsseiten herunter.

Aktuelle Artikel von Asset Standard

Asset Standard: Vermögensverwaltende Fonds Review - Die besten Performer in 2023
Vermögensverwaltende Fonds (VV-Fonds) versprechen in turbulenten Phasen durch ihr aktives Risikomanagement Verluste zu begrenzen, ohne dabei aber auf die Chancen eines Aufschwungs zu verzichten. mehr >
Asset Standard: Ranking Report - Vermögensverwaltende Fonds - August 2023
Die neuesten Ergebnisse des MMD-Rankings zu vermögensverwaltenden Fonds (per 31.08.2023) mehr >
Asset Standard: Ranking Report - Vermögensverwaltende Fonds - Juli 2023
Die neuesten Ergebnisse des MMD-Rankings zu vermögensverwaltenden Fonds (per 31.07.2023) mehr >

Rankingreports

  • Lesen Sie hier die neuesten Ergebnisse des MMD-Rankings zu Vermögensverwaltenden Fonds.

Stiftungsreports

  • Lesen Sie hier die neuesten Zahlen zu Stiftungsfonds, inkl. Ausschüttung, Performance- und Risikokennzahlen und aktualisiertem MMD-Ranking.
  • Melden Sie sich hier für unseren Newsletter an, um regelmäßig eine Auswahl unserer Nachrichten und aktuelle Informationen zugeschickt zu bekommen.
  • Klicken Sie hier, um bereits erschienene Newsletter zu lesen.

Aktuellste Events