Herr Kaiser, Sie waren vor vielen Jahren der Erfinder der ETF-Dachfonds in Deutschland. Jetzt pushen Sie das Thema «Digitale ETF-Vermögensverwaltung». Was bieten Sie genau an?
Anlagestrategien mit ETFs erfreuen sich einer steigenden Beliebtheit bei privaten und institutionellen Anlegern. Neben Fondslösungen, die wir mit unseren ETF-Strategien STARS Defensiv, Flexibel, Offensiv und Multi-Faktor anbieten, haben wir auch ein zunehmendes Interesse an ETF-Vermögensverwaltungen erkannt. Daher kooperieren wir mit der Patriarch Multi-Manager GmbH, die bei freien Beratern als einer der führenden Anbieter bei Fondsvermögensverwaltungen etabliert ist. Die von uns im Rahmen der Zusammenarbeit konzipierte PatriarchSelect ETF-Trend200 Vermögensverwaltung investiert weltweit in die stärksten Volkswirtschaften. Neben der Diversifikation über Aktien-ETFs der Industrie- und Schwellenländer, bietet die ETF-Vermögensverwaltung auch eine Risikosteuerung. Die konsequente Risikobegrenzung über die Trend200 Systematik hat für Anleger auch den wesentlichen Vorteil der aktiven Anlagestrategie im Vergleich zu rein passiven ETF-Portfolios. Über das Online-Beratungstool «truevest» ist die Vermögensverwaltung nun auch auf dem digitalen Vertriebsweg verfügbar und öffnet sich damit einem noch breiteren Publikum.
Ist es im Markt angekommen - sind Sie mit der Resonanz zufrieden?
Das Angebot ist zeitgemäss und kommt gut an, denn Finanz- und Honorarberater können sich die moderne Beratungstechnologie für die Abwicklung genauso zu Nutze machen, wie Investoren, die ihre Anlageentscheidungen selbstständig und ohne Beratung tätigen wollen. Bereits mit wenigen Klicks und ab einer Anlagesumme von 10.000 Euro erhalten Anleger den Zugang auch auf die ETF-Trend200 Vermögensverwaltung. Im Wettbewerb mit den zahlreichen Robo-Advisors sehen wir uns mit unserem langjährigen Track-Record allerdings klar im Vorteil, denn die neuen Anbieter werden erst noch den Nachweis der Leistungsfähigkeit ihrer Anlage- und Beratungsstrategien erbringen müssen.
Kann das Konzept auch in punkto Performance überzeugen?
Mit dem Wertzuwachs von über 10 Prozent in den letzten 12 Monaten sind wir sehr zufrieden und nehmen auch im Wettbewerbsvergleich eine Top-Platzierung ein. Seit Juli letzten Jahres ist das Portfolio komplett in Aktien-ETFs investiert, das hat sich gelohnt. Zuvor, in der schwierigen Marktphase von August 2015 bis Juni 2016, blieb das Portfolio hingegen konservativ im Geldmarkt und in kurzlaufenden Anleihen positioniert, hier konnte sich die Risikosteuerung besonders auszahlen. Wir verfolgen das Ziel, in positiven Marktphasen an den Kursgewinnen der Aktienmärkte zu partizipieren, die Kursverluste in schwierigen renditezehrenden Marktphasen jedoch über die Trend200 Systematik mit Umschichtungen in Geldmarktanlagen zu begrenzen. Als Portfoliomanager und auch als Investor in der ETF-Trend200 Vermögensverwaltung bin ich von der langfristigen Leistungsfähigkeit der Anlagestrategie überzeugt.
Smart Beta ist ein grosses Thema. Müssen Sie dafür in Ihren Portfolios regelmässig an den Stellschrauben drehen?
Ja und das tun wir auch, denn mit dem STARS Multi-Faktor haben wir eine innovative Anlagelösung am Start, die unabhängig vom Konjunkturzyklus über eine regelbasierte Faktor-Rotation flexibel in die trendstärksten Anlagestile investiert, sofern diese einen positiven Trend aufweisen. Während sich in der zweiten Jahreshälfte 2016 beispielsweise noch Value als renditestärkster Faktor entpuppte, der zeitweise sogar bis zu 50 Prozent unserer Gewichtung ausmachte, stand in diesem Jahr die regionale Rotation im Vordergrund. Über die Trendstärke haben sich zuletzt nämlich die europäischen Smart Beta ETFs nach vorne gearbeitet. So wird derzeit über mehrere Faktoren hinweg vornehmlich in Europa angelegt. Die Aktienquote wurde dabei über die Risikosteuerung zu Beginn der zweiten Jahreshälfte allerdings zurückgenommen und beträgt aktuell noch 50 Prozent. Damit tragen wir der leicht angestiegenen Volatilität sowie dem sich abschwächenden Momentum an den Aktienmärkten Rechnung.
Was sind Ihre Ziele bis zum Jahresende?
Auch wenn die Trends an den Aktienmärkten etwas angeknackst sind, deutet einiges darauf hin, dass sich die seit 2009 anhaltenden langfristigen Aufwärtstrends im Anschluss an eine Konsolidierung noch weiter fortsetzen. Anleger sollten Kursrückschläge also gezielt für Investitionen nutzen - dabei allerdings verstärkt auf eine Risikosteuerung Wert legen. Genau das bietet ihnen die PatriarchSelect ETF-Trend200 Vermögensverwaltung bereits automatisch, denn der Abstand zur unteren Signallinie für den Ausstieg aus Aktien wird täglich neu berechnet und beträgt derzeit weniger als 5 Prozent. Das klingt doch nach einem attraktiven Chance-Risikoverhältnis auch für Neuengagements!