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Marktkommentar

Norman J. Boersma (Franklin Templeton): Wo gibt es die nächste Nische mit ungenutzten Chancen?

Vor einem Jahr verfassten Norm Boersma, Cindy Sweeting und Heather Arnold von Templeton Global Equity Group einen Artikel für Beyond Bulls & Bears, in dem sie die Anzeichen für ein Comeback von Substanzwerten erörterten. Angesichts der aufkommenden Rally bei den globalen Substanzwerten, arbeiten die drei Autoren gemeinsam mit ihrem Kollegen Tucker Scott heraus, wo es derzeit die nächsten Nischen mit unbeachteten Chancen für geduldige Schnäppchenjäger gibt.
© Franklin Templeton

In den vergangenen 18 Monaten erlebten wir eine einsetzende Rally bei Substanzwerten, die sich von ihren Zwanzigjahrestiefs im Jahr 2015 erholten. 2016 übertrafen die Substanzwerte die Wachstumsaktien so stark wie seit zehn Jahren nicht.1 Einige Gründe für diese Rallye erläuterten wir vor einem Jahr in diesem Artikel für Beyond Bulls & Bears.

Nun da die erwartete Werterholung im Gange ist, stellt sich die Frage: Wo gibt es die nächste Nische mit längerfristigen Kaufgelegenheiten für globale Anleger?

Wir sind der Meinung, dass Aktien außerhalb der USA im aktuellen Umfeld im Vergleich zu US-Aktien äußerst attraktiv erscheinen.2 Die Argumentation, die heute für Nicht-US-Aktien spricht, ähnelt in vielerlei Hinsicht dem, was wir in den letzten 18 Monaten als Argument für Substanzwerte vorgebracht haben.

Nicht-US-Titel scheinen unterbewertet zu sein, verzeichneten eine schlechtere Wertentwicklung als US-Aktien und weisen potenzielle Katalysatoren auf, die eine Trendwende begünstigen könnten.3

Value und Nicht-US-Aktien sind außerdem seit jeher eng miteinander verbunden. Im Laufe der letzten zwanzig Jahre entwickelten sich Nicht-US-Aktien zumeist weit besser als US-Aktien, wenn Value ins Spiel kam. Für diesen Zusammenhang gibt es mehrere mögliche Erklärungen. Hierzu zählen die in der Regel größere Vertretung von zyklischen Sektoren auf Märkten außerhalb der USA und das in der Regel höhere operative Leverage auf diesen Märkten aufgrund höherer Fixkosten und Arbeit mit geringerer Flexibilität. Überdies sind wir der Auffassung, dass der jüngste Bewertungsabschlag bei den „risikoreicheren“ Nicht-US-Aktien mehr Raum für Neubewertungen schafft.

Während der Wiederaufstieg der Substanzwerte Nicht-US-Aktien einen möglicherweise starken Rückenwind verschafft, sprechen auch einige fundamentale Fakten für eine Anlage in Nicht-US-Titeln.

Bewertungen: „Preiswerter“ außerhalb der USA

Die überdurchschnittliche Entwicklung von US-Aktien im Vergleich zu Nicht-US-Titeln im Laufe der letzten zehn Jahre war historisch. Unserer Erfahrung nach erscheinen US-Aktien allgemein teuer und bieten auf dem aktuellen Niveau, gemessen an ihrer eigenen langen Geschichte, nur eingeschränkte langfristige Renditeaussichten.

Das zyklisch angepasste Kurs-Gewinn-Verhältnis (CAPE) liegt auf dem US-Aktienmarkt derzeit bei 25. Das CAPE ist eine wichtige Kennzahl, da sie prinzipiell solide ist und in der Vergangenheit eine statistisch bedeutende Korrelation mit zukünftigen Renditen aufzeigte. Das heutige zyklisch angepasste Kurs-Gewinn-Verhältnis (CAPE) des US-Aktienmarkts impliziert einen zehnjährigen realen Gesamtgewinn (einschließlich Dividenden und Inflation) von annualisiert rund 5 %. Vergleichen Sie dies nun mit Nicht-US-Aktien. Mit einem CAPE von 11–12 haben sowohl die europäischen als auch die Märkte der Schwellenländer jüngst auf einem Niveau gehandelt, das historisch gesehen mit den zweistelligen realen annualisierten Gewinnen über die nächsten zehn Jahre im Einklang steht.4

Wie immer, wenn Marktzyklen sich ihrem Ende nähern, findet sich langfristiger Wert bei den Titeln, die am unbeliebtesten sind und am wenigsten beachtet werden. Deshalb beabsichtigen wir, außerhalb der USA nach den größten potenziellen Chancen zu suchen.

Katalysatoren: Vier überzeugende Antriebsfaktoren

Bei den aktuellen Argumenten für Anlagen in Nicht-US- anstelle von US-Aktien wird angenommen, dass es bei den historisch divergierenden Performance- und Bewertungstrends letztendlich zu einer Mittelwertrückkehr kommen wird. Doch was könnte einen solchen Schritt auslösen? Erfreulicherweise sehen wir mehrere potenziell positive Faktoren, die zunehmend in den Fokus rücken. Dazu gehören grundlegende Wirtschaftskatalysatoren, Unternehmenskatalysatoren, strategische und politische Katalysatoren.

1. Wirtschaftliche Fundamentaldaten

Der US-Konjunkturzyklus macht einen anfälligen Eindruck, da die Euphorie um die Ankurbelung der Wirtschaft nach den US-Wahlen langsam nachlässt. Beim gegenwärtigen Aufschwung in den USA, der gerade als drittlängster Aufschwung in der Geschichte festgeschrieben wurde, handelt es sich mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von nur 2 % zugleich auch um die schwächste wirtschaftliche Expansion seit dem Zweiten Weltkrieg.5 Es braucht nicht viel, um dieses laue Wachstum auszubremsen, insbesondere angesichts der anhaltend hohen Erwartungen.

Auf der anderen Seite hat sich das europäische Wachstum bei weiterhin gedämpften Erwartungen beschleunigt. Tatsächlich hat das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in Europa das Wachstum in den USA in fünf der letzten sechs Quartale erreicht oder übertroffen.

2. Fundamentaldaten von Unternehmen

Nach unserer Auffassung dürfte eine anziehende weltweite Konjunktur dabei helfen, die Fundamentaldaten von Unternehmen außerhalb der USA zu stärken. Tatsächlich wird erwartet, dass das Gewinnwachstum von Unternehmen im MSCI All Country World ex-US Index das Gewinnwachstum im S&P 500 Index im Laufe der nächsten zwölf Monate deutlich übersteigen wird.6 Dieser Anstieg kommt von weit unten.

Der Anteil an den weltweiten Unternehmensgewinnen, der Nicht-US-Unternehmen zuzuschreiben ist, befindet sich auf einem Dreizehnjahrestief von 43 %.7 Seit der verhängnisvollen Blase im TMT-Sektor (Technologie, Medien und Telekommunikation) hat die USA keinen derart überragenden Anteil an den weltweiten Unternehmensgewinnen mehr verzeichnet wie derzeit. Der Kontrast zwischen den Unternehmensgewinnen in den USA und Europa erscheint besonders stark.

Solche Zustände währen normalerweise nicht ewig und es gibt bereits erste Anzeichen, dass sich die relativen Ertragsbedingungen normalisieren.

3. Politische Rahmenbedingungen

Die Antwort der US-Politik auf die weltweite Finanzkrise erfolgte frühzeitig und offensiv, was zumindest einer der Gründe ist, warum sich die Wirtschaft so viel schneller als andere große Industrieländer erholt hat.

Vor dem Hintergrund der zunehmenden Inflation und von politischen Entscheidungsträgern, die über die verzerrenden Auswirkungen der vielen Jahre einer äußerst expansiven Geldpolitik mehr und mehr beunruhigt sind, scheint die US-Notenbank (FED) jedoch entschlossen zu sein, die Zinsen weiter anzuheben.

Die geplanten fiskalischen Anreize von Präsident Trump könnten dabei helfen, die Straffung der Geldpolitik in den USA aufzuwiegen. Doch müssen diese Maßnahmen erst konzipiert, genehmigt, finanziert und umgesetzt werden, was Zeit beansprucht.

Unterdessen betritt Europa die seltene Phase einer koordinierten finanz- und geldpolitischen Lockerung. Im größeren Zusammenhang betrachtet sind die weltweiten geldpolitischen Bedingungen weiterhin recht locker, während die USA ihre Geldpolitik weiter strafft.

Im Endeffekt können restriktivere politische Bedingungen in den USA einen Gegenwind für einen reifer werdenden US-Bullenmarkt darstellen, während akkomodierende Bedingungen außerhalb der USA dem sich abzeichnenden Aufschwung dabei helfen könnten, in anderen Regionen an Fahrt zu gewinnen.

4. Politische Bedingungen

Die politische Unsicherheit auf Märkten außerhalb der USA hat risikoaverse Anleger lange Zeit verunsichert und wir glauben, dass diese Befürchtungen im heutigen Umfeld überzogen sind. Europa schlitterte von einer Krise zur nächsten, wobei das britische Votum vom Juni 2016, die Europäische Union zu verlassen, das pro-europäische Establishment erschütterte und Sorgen über einen Domino-Effekt auslöste.

Doch hat das Vereinigte Königreich mit seiner eigenen Sprache, seiner unabhängigen Zentralbank, seiner souveränen Währung und seiner räumlichen Trennung vom Kontinent stets eine gesunde Dosis an Euroskeptizismus bewahrt.

Der Aufstieg anti-europäischer nationalistischer Politiker in vielen Ländern der Region stellt für die fortwährende Einheit der EU eine Bedrohung dar. Es ist jedoch zu bemerken, dass die Mehrheit in den meisten europäischen Ländern den Euro gutheißt und möchte, dass er bestehen bleibt.

Die jüngsten Wahlergebnisse in Österreich, den Niederlanden und Frankreich legen allesamt nahe, dass das europäische Projekt weiter mehrheitlich unterstützt wird. Die institutionellen Schutzmaßnahmen in Europa sind selbst im Fall einer Krise so stark wie noch nie. Sie umfassen einen europäischen Finanzstabilitätsfonds mit einem Volumen von 500 Milliarden Euro, der im Bedarfsfall zur Stützung des Bankensystems ausreichen sollte.

Unterdessen liegt es ganz im Interesse von Präsident Xi Jinping in China, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt, die Stabilität vor dem Parteikongress im Herbst beizubehalten, bei dem er hofft, mithilfe von mehreren Führungswechseln an der Spitze der kommunistischen Partei die politische Macht zu konsolidieren.

In Japan schlug Premierminister Shinzo Abe jüngst zwei neue Gouverneure bei der Bank of Japan vor. Im Falle einer Wahl würden sie seinen Einfluss auf die Notenbankpolitik festigen und ihm den Zuspruch für seine stimulierende politische Agenda sichern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das politische Risiko durch die niedrigen Aktienkurse auf Nicht-US-Märkten überzeichnet zu sein scheint. Unterdessen erklimmen US-Aktien regelmäßig neue Höchststände und die Risiken in Verbindung mit einem politischen Umfeld, das so ungewiss und polarisierend ist wie nie zuvor, scheinen grundlegend unterbewertet.

Fazit: Attraktiver Value auf Märkten außerhalb der USA

Da die erwarteten Gewinne aus der Value-Rally an Fahrt aufnehmen, dürften die Nicht-US-Aktien allmählich davon profitieren. So wie das Universum der Substanzwerte vor einem Jahr, erscheinen uns die Nicht-US-Aktien heute als unterbewertet, unterkauft und so positioniert, dass sie von positiven Katalysatoren profitieren dürften, einschließlich der sich verbessernden Fundamentaldaten von Unternehmen, einer günstigen Wirtschaftslage und politischer und strategischer Unterstützung.

Währenddessen sind verschiedene Konjunkturindikatoren ins Stocken geraten und die Geldpolitik wird gestrafft. Während wir in den USA weiterhin vereinzelt Wert finden, sind wir gegenüber teuren Sektoren, Regionen und Titeln, die in dieser ausgedehnten Haussephase so gut abschnitten, zunehmend vorsichtig und bevorzugen derzeit potenzielle Chancen auf anderen Märkten.


Die Kommentare, Meinungen und Analysen sind die persönlichen Ansichten der Anlageverwalter und werden ausschließlich zur allgemeinen Information bereitgestellt. Sie sind nicht als Anlageberatung, Empfehlung oder Aufforderung zum Kauf, Verkauf oder Halten eines Wertpapiers oder zur Übernahme einer bestimmten Anlagestrategie zu verstehen. Sie stellen auch keine Rechts- oder Steuerberatung dar. Die vorstehenden Informationen entsprechen dem Datum der Veröffentlichung und können sich ohne Vorankündigung ändern. Sie sind nicht als vollständige Analyse aller wesentlichen Fakten in Bezug auf ein Land, eine Region, einen Markt oder eine Anlage gedacht.

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Welche Risiken bestehen?

Alle Anlagen sind mit Risiken behaftet, inklusive des möglichen Verlusts der Anlagesumme. Der Wert von Anlagen kann fallen oder steigen, und Anleger erhalten möglicherweise nicht den vollen Anlagebetrag zurück. Aktienkurse schwanken mitunter rasch und heftig. Das kann an Faktoren liegen, die einzelne Unternehmen, Branchen oder Sektoren betreffen, oder an den allgemeinen Marktbedingungen. Substanzwerte verzeichnen mitunter manchmal nicht die erwarteten Kursanstiege oder verlieren weiter an Wert. Sofern ein Portfolio sich auf bestimmte Länder, Regionen, Branchen, Sektoren oder Arten von Anlagen konzentriert, kann es anfälliger für ungünstiger Entwicklungen in solchen Schwerpunktbereichen sein als ein Portfolio, das in ein breiteres Spektrum von Ländern, Regionen, Branchen, Sektoren oder Anlageformen investiert. Anlagen im Ausland sind mit besonderen Risiken verbunden, darunter Währungsschwankungen, wirtschaftliche Instabilität und politische Entwicklungen. Bei Anlagen in Schwellenländern sind diese Risiken sogar noch höher.

 

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