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Marktkommentar

Mark Mobius (Franklin Templeton): Wir halten Bangladesch für einen der spannenderen Grenzmärkte

Auch wenn ich nicht immer jede Ihrer Fragen sofort beantworten kann, freue ich mich über Post von meinen Lesern und schätze das Feedback meiner Follower sehr. Es freut mich, dass ich über meinen Blog, Twitter und LinkedIn Menschen auf der ganzen Welt erreiche. Bitte weiter so! Hier noch einige weitere Fragen, die ich Ihnen hoffentlich beantworten kann.​
© Franklin Templeton

Frage: Ich lese Ihren neuesten Blog über die Grenzmärkte, und Sie erwähnen Bangladesch nicht. Welche Gelegenheiten sehen Sie in diesem Land? 

Nazib aus Bangladesh (über Twitter)

Antwort: Wir halten Bangladesch für einen der spannenderen Grenzmärkte, und nun, da Pakistan hochgestuft wurde und vom MSCI Frontier Markets Index in den MSCI Emerging Markets Index gewechselt ist, dürfte Bangladesch eine wichtigere Rolle zukommen. Wir sind dort bereits aktiv und halten nach möglichen Anlagegelegenheiten Ausschau.

Ich mag Bangladesch und die Menschen dort sehr. Während meines letzten Besuches hatte ich die Gelegenheit, durch das Land zu reisen und verschiedene Fabriken und Farmen zu besuchen, wo ich sehr zuvorkommend und gastfreundlich empfangen wurde. Auf den Farmen und in den Fabriken konnte ich sehen, wie geschickt und fleißig die Menschen dort sind und wie sie ihren Lebensstandard allmählich verbessern.

Frage: Ich möchte nicht naiv erscheinen, aber ist der Populismus ein Zyklus oder eine Phase, die die Gesellschaft durchläuft? Der Kapitalismus hat seine Stärken beispielsweise bei der Schaffung von Arbeitsplätzen und der effizienten Ressourcenverteilung. Aber im Laufe der Zeit haben die Arbeitnehmer es satt, dass sie trotz ihrer Anstrengungen so wenig erreichen können, und wenden sich Politikern zu, die Populismus betreiben, bis diese Politik scheitert und Reformen nötig sind. Was sagen Sie dazu?

Walter aus Großbritannien (über LinkedIn)

Antwort: Das klingt keinesfalls naiv, denn das ist ein Problem, vor dem wir alle stehen. Die multilateralen Behörden wie Weltbank, International Finance Corporation und weitere verstanden in den 1970er Jahren, dass ein marktorientiertes System der beste Ansatz zur Erreichung von Wirtschaftswachstum und Bekämpfung von Armut ist. Wie Sie herausgestellt haben, ist ein marktbasiertes System stark bei der effizienten Ressourcenverteilung. Der Nachteil ist jedoch, dass rasches Wachstum des Wohlstands in der Regel nicht gleichmäßig verteilt ist, mit einer großen Einkommenskluft nicht nur innerhalb eines Landes, sondern weltweit.

Die Antwort von Sozialisten/Kommunisten hierfür besteht darin, von den Reichen zu nehmen und den Armen zu geben. Dies führt jedoch dazu, dass viele an Mitteln reiche Kapitalisten – die Geber des Kapitals – ihre Bemühungen aufgeben und das jeweilige Land bisweilen sogar verlassen. Im Ergebnis wird dann weniger Wohlstand geschaffen.

Clevere Politiker nähren sich an der Wut der „Besitzlosen“ und sprechen sie mit Versprechungen von höheren Löhnen, kostenlosem Wohnraum und Essen usw. an.  Dies nennt man Populismus. Wenn populistische Politiker die Macht erlangt haben, neigen sie leider häufig dazu, sich zu bereichern und das Vermögen eines Landes zu verprassen.

Es gibt keine einfache Antwort, und ich denke, dass vermutlich eine Kombination mehrerer Denkansätze nötig ist. China versucht sich an dieser Kombination aus Kapitalismus (wo die Marktkräfte die Verteilung des Kapitals bestimmen) und Sozialismus. Ziel des Staates ist es, eine bessere Verteilung der Vorteile für die gesamte Bevölkerung zu gewährleisten. Natürlich ist kein System vollkommen, und es ist kein Geheimnis, dass es dort große Herausforderungen gibt. Das jüngste, aggressive Programm zur Bekämpfung der Korruption in China deutet auf das Problem hin. Dennoch bleiben wir bezüglich der Aussichten für China optimistisch.

Frage: Was denken Sie über Pakistan? Planen Sie eine Reise dorthin? 

Imran aus Pakistan (über LinkedIn)

Antwort: Aus Anlegersicht schlägt sich Pakistan wirklich gut. Seine Hochstufung vom MSCI Frontier Markets Index in den MSCI Emerging Markets Index setzte den Markt unter Strom, und die Aktienkurse vieler pakistanischer Unternehmen legten in diesem Jahr ordentlich zu. Dies freut uns, denn wir haben schon lange vor dieser Veränderung in Pakistan angelegt.

Ich war zuletzt nicht in Pakistan, würde es aber gerne wieder besuchen. Einer unserer Analysten war kürzlich dort und brachte positive Berichte und Empfehlungen für uns mit. Ich glaube, dass Pakistan höheres Wachstum haben wird, nicht nur wegen der dortigen Reformen, sondern auch wegen seiner Verbindungen zu China. Im Zuge seines Projekts „Neu Seidenstraße“, das Asien auf Straße und Schiene über Pakistan mit dem Nahen Osten verbinden soll, hilft China Pakistan beim Ausbau der Infrastruktur. Wir halten dies für eine sehr gute Idee, von der Pakistan profitieren könnte.

Frage: Welche Gedanken haben Sie zum Thema Mobile Finance? Während Unternehmen hart daran arbeiten, benötigt die technologische und rechtliche Infrastruktur zur Beschleunigung von Mobile Finance und sonstiger Formen bargeldlosen Zahlungsverkehrs in Schwellenländern (und natürlich Grenzmärkten) immer noch viel Entwicklungsarbeit. 

Hanh aus Singapur (über LinkedIn)

Antwort:  Der Bereich Mobile Finance wächst auf der ganzen Welt schnell. In Ländern, in denen es keine Gesetze zur Begrenzung oder Beschränkung von Geldtransfers und anderer solcher Finanzaktivitäten gab (wie z. B. in Kenia), ist Mobile Finance explodiert. Generell ist das Potenzial für die rasche Einführung von Mobile Finance in Ländern, in denen es keine komplexen Bank- und Finanzgesetze gibt (wie wir sie generell in Industrieländern haben), sehr groß. Viele Schwellenländer haben die Industrieländer daher in dieser Hinsicht überholt.

Dennoch entwickelt sich der bargeldlose Zahlungsverkehr sehr schnell. Elektronische Zahlungssysteme finden sich fast überall auf der Welt, besonders in Asien. Das ist eine Zukunftswelle, die unaufhaltsam ist, nicht nur, weil es so bequem und praktisch ist, sondern weil das Aufkommen von Online-Handel und -Banking diese Technologie unverzichtbar macht. Das Programm der indischen Regierung zur Einführung einer Identifikationskarte ermöglicht Mobile Banking für dutzende Millionen von Menschen, die noch nie ein Bankkonto besaßen.

Frage: Wie sehen Sie die Türkei?  

Christine aus Singapur (über Twitter)

Antwort:  Die Türkei steht vor zahlreichen Schwierigkeiten, nicht nur wegen der jüngsten Verfassungsänderung, sondern wegen des anhaltenden Kurdenkonflikts und dem Krieg in Syrien. Dennoch ist das Land nach wie vor eine sehr wichtige Volkswirtschaft mit einem dynamischen Kapitalmarkt, den internationale Anleger nicht komplett ignorieren sollten. Das wahrgenommene Risiko ist infolge der oben genannten Schwierigkeiten gestiegen, doch für uns halten Anlagen in dem Land nach wie vor, was sie versprechen. Derzeit setzen wir auf konsumorientierte Unternehmen und wir werden auch weiterhin nach potenziellen Gelegenheiten in der Türkei suchen. 

Frage: Glauben Sie, dass brasilianische Vermögenswerte guten Wert und ausreichend „Sicherheitsmarge“ gegenüber anderen Schwellenländern bieten? 

Toni aus Kalifornien (über LinkedIn)

Antwort: Trotz der jüngsten Turbulenzen in Brasilien waren der Aktienmarkt und die Währung imstande, sich von ihren absoluten Tiefständen zu erholen. Auch wenn ein längerfristiger Aufwärtstrend korrigiert wird, sehen wir Brasilien im kommenden Jahr auf Wachstumskurs, einfach weil die dortige Anti-Korruptionsbewegung politische und rechtliche Veränderungen bringen sollte, die dann hoffentlich die Vergeudung von Ressourcen wie in der Vergangenheit verhindern werden. Wir erkennen guten Wert bei vereinzelten Aktien in Brasilien, wissen aber auch, dass es Rückschläge und Korrekturen geben wird. Gegenwärtig glauben wir, dass Käufe bei diesen Kurskorrekturen ein gute langfristige Strategie sein könnten.

Frage: Ich lese Ihren Beitrag zu Argentinien und frage mich, was Sie zu Chile sagen könnten?  

Ancilla aus Chile (über LinkedIn)

Antwort: Regierung und politisches System in Chile handeln so vorausschauend wie in kaum einem anderen Land auf der Welt. Angesichts der Wichtigkeit der Kupferexporte für die Wirtschaft Chiles sorgte die Regierung klugerweise vor, dass künftige Einbrüche des Kupferpreises nicht die gesamte Wirtschaft in einen entsprechenden Strudel hineinziehen. Sie richtete Notfallfonds ein, um die Wirtschaft gegen die Volatilität der Kupferpreise abzuschirmen. Allerdings ist die aktuelle Regierung weniger wirtschaftsfreundlich und betreibt eine populistische Politik, die künftig neue Investitionen erschweren könnte. Ein Beispiel sind die geänderten Vertragsbedingungen bei privatisierten Versorgungsbetrieben. Wir beobachten die Lage dort genau.

Frage: Könnte Chinas Herabstufung bedeuten, dass künftig möglicherweise ein größerer Anteil der Investitionen nach Indien fließt? 

Pratik aus Indien (über Twitter)

Antwort: Die Herabstufung Chinas könnte dazu führen, dass mehr Kapital nach Indien anstatt nach China strömt, aber ich halte dies in dieser Phase nicht für erheblich, denn die Herabstufung war ziemlich gering und ließ China nach wie vor in der Kategorie „Investment Grade“. Überdies halte ich es für notwendig, dass Indien Investitionen in dem Land nicht nur für ausländische, sondern auch für inländische Investoren erleichtert.

Die bürokratischen Hürden in Indien sind nach wie vor ziemlich hoch. Das Land ist eine dynamische Demokratie. Dies bedeutet, dass, auch wenn die Bundesregierung und die Regierungen der Staaten Projekte genehmigen, immer noch Widerstand vor Ort die Projekte unterbinden oder so verzögern kann, dass Investoren aus Enttäuschung einfach aufgeben. Aber auch mit diesen Hemmnissen halten wir Indien nach wie vor für ein sehr attraktives Ziel für Investoren.


Die Kommentare, Meinungen und Analysen von Mark Mobius dienen nur zu Informationszwecken und sind nicht als persönliche Anlageberatung oder Empfehlung für bestimmte Wertpapiere oder Anlagestrategien anzusehen. Da die Märkte und die wirtschaftlichen Bedingungen schnellen Änderungen unterworfen sind, beziehen sich Kommentare, Meinungen und Analysen auf den Zeitpunkt der Veröffentlichung und können sich ohne Ankündigung ändern. Dieses Dokument ist nicht als vollständige Analyse aller wesentlichen Fakten in Bezug auf ein Land, eine Region, einen Markt, eine Anlage oder eine Strategie gedacht.

Wichtige Hinweise

Alle Anlagen beinhalten Risiken, auch den möglichen Verlust der Kapitalsumme. Anlagen in ausländischen Wertpapieren sind mit besonderen Risiken behaftet, darunter Währungsschwankungen sowie ungewisse wirtschaftliche und politische Entwicklungen. Anlagen in Schwellenländern, zu denen als Untergruppe auch die Grenzmärkte gehören, sind mit erhöhten Risiken in Bezug auf dieselben Faktoren verbunden. Hinzu kommen die durch ihre kleinere Größe, ihre geringere Liquidität und die nicht so fest gefügten rechtlichen, politischen, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen zur Stützung der Wertpapiermärkte bedingten Gefahren. Da diese Rahmenbedingungen in Grenzländern in der Regel noch geringer ausgeprägt sind und diverse Faktoren vorliegen, wie gesteigertes Potenzial für extreme Preisschwankungen, Illiquidität und Handelsbarrieren und Wechselkurskontrollen, werden die mit Schwellenländern verbundenen Risiken in Grenzländern verstärkt. Aktienkurse schwanken mitunter rasch und heftig. Das kann an Faktoren liegen, die einzelne Unternehmen, Branchen oder Sektoren betreffen, oder an den allgemeinen Marktbedingungen.

 

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