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Pressemitteilung

Union Investment: Marktberichte Mai 2017

Die US-Aktien steigen leicht und europäische Börsen bleiben stabil, während die Renten sich durchweg positiv entwickeln. Mehr dazu in den Marktberichten Mai 2017 von Union Investment.
© Union Investment

Aktienmärkte Während die US-Aktienmärkte im Mai leicht zulegen konnten, zeigten sich die europäischen Börsen stabil. Insgesamt unterstützten die Unternehmensergebnisse zum ersten Quartal, die mehrheitlich die Erwartungen übertrafen. Die Unsicherheit gegenüber der US-Regierung verhinderte größere Zugewinne in den USA.

Rentenmärkte Trotz der erwarteten Zinserhöhung durch die US-Notenbank tendierten US-Staatsanleihen  freundlich. Zweifel an der US-Politik sorgen für Zugewinne. In Europa wirkte die Wahl Macrons in Frankreich positiv nach, vor allem konnten Peripheriepapiere hinzugewinnen.

Die Aktienmärkte

Europa

Europäische Aktien auf Konsolidierungskurs: Die europäischen Aktienbörsen haben den Mai nach einem volatilen Verlauf nahezu unverändert beendet. Nachdem die Märkte im bisherigen Jahresverlauf bereits auf einen beachtlichen Wertzuwachs von rund acht Prozent zurückblicken, gab der EUROSTOXX 50 im Berichtsmonat marginal um 0,1 Prozent nach. Der marktbreite STOXX Europe 600 gewann mit 0,8 Prozent leicht an Wert. Der MSCI Europe Small and Mid Caps für Unternehmen mit niedriger und mittelgroßer Marktkapitalisierung verzeichnete mit einem Plus von 1,7 Prozent dagegen etwas höhere Kursgewinne. Zum Monatsbeginn führte der positive Verlauf der Unternehmensberichtssaison zum ersten Quartal zunächst zu einer Fortsetzung der freundlichen Börsenstimmung. Bis Ende Mai hatte der überwiegende Teil der im EUROSTOXX 50 gelisteten Unternehmen seine Bücher geöffnet. 87 Prozent der Konzerne konnten die Erwartungen der Analysten hinsichtlich der Umsätze schlagen, mit Blick auf die Gewinne lagen 67 Prozent über den Prognosen – der höchste Wert seit dem Jahr 2010. Mit Blick auf die Gewinnentwicklung legten die Überschüsse der europäischen Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent zu. Der Wahlsieg des französischen Präsidentschaftskandidaten Emmanuel Macron führte indes zu einer eher verhaltenen Kapitalmarktreaktion. Investoren hatten auf Basis der Umfragen bereits im Vorfeld mit einem deutlichen Wahlsieg des sozialliberalen Politikers gerechnet. Zur Monatsmitte kippte die freundliche Börsenstimmung: Aufkommende Spekulationen um ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Trump setzten zuerst den US-Aktienmarkt und schließlich auch europäische Unternehmen unter Druck. Anders als ihre US-Pendants, die die aufflammende Unsicherheit schnell hinter sich lassen konnten, beendeten Europas Aktienmärkte den Monat unter dem Strich auf einem im Vergleich zur Vorperiode nahezu unveränderten Kursniveau. Vor dem Hintergrund der anziehenden globalen Konjunkturdynamik, des konstruktiven geldpolitischen Ausblicks, der robusten Verfassung des Unternehmenssektors und anhaltender Kapitalflüsse in die Anlageregion sollten europäische Aktien vorerst unterstützt bleiben.

Deutschland

Deutsche Aktien setzen Gewinnserie fort: Die deutschen Aktienmärkte haben ihre Kursgewinne im Mai weiter ausgebaut. Die im Leitindex DAX gelisteten größten Unternehmen des Landes verzeichneten ein Plus von 1,4 Prozent. Auch die im TecDAX gebündelten Technologiefirmen gewannen 9,4 Prozent an Wert, während der MDAX mit Unternehmen mittlerer Marktkapitalisierung 2,1 Prozent fester schloss. Der SDAX für kleinere deutsche Unternehmen kletterte um 4,1 Prozent. Zu den großen Verlierern des Berichtsmonats gehörten Banken und Automobilwerte, während Versorger und Telekommunikationstitel deutliche Zuwächse verbuchten. Die Deutsche Bank kam auch im Mai nicht zur Ruhe. Die Aktien des größten deutschen Kreditinstituts büßten 5,2 Prozent ein. Das Geldhaus hatte vor allem mit seiner turbulenten Hauptversammlung für Aufmerksamkeit gesorgt. Aufsichtsratschef Paul Achleitner wurde trotz mehrerer Einwände bei der rund zehnstündigen Veranstaltung von den Aktionären in seiner Position bestätigt. Unklar bleibt indessen, ob und wie die Bank einige ihrer Ex-Manager für die zahlreichen entstandenen Strafzahlungen nachträglich haftbar machen kann. Positivere Nachrichten kamen aus dem Bereich der Unternehmenszusammenschlüsse: Die Fusion des Münchener DAX-Unternehmens Linde und des US-Gasekonzerns Praxair im Gegenwert von rund 66 Milliarden Euro ist im Berichtsmonat einen entscheidenden Schritt vorangekommen. Nach langen Verhandlungen hatte der Aufsichtsrat von Linde der Fusion mit knapper Mehrheit zugestimmt. Sollten die Kartellbehörden in Europa und den USA die Transaktion genehmigen, entstünde ein neuer Weltmarktführer für Industriegase mit einem Umsatz von 27 Milliarden Euro und einem Marktanteil von 40 Prozent. Mit dem Vollzug des Zusammenschlusses ist frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2018 zu rechnen. Linde-Aktien legten im Mai rund 3,5 Prozent zu. Vor dem Hintergrund der anstehenden Wahlen in Deutschland, aber auch in Großbritannien und Italien dürfte der Aktienmarkt schwankungsanfällig bleiben. Unterstützend wirken unterdessen die nach wie vor stabilen konjunkturellen Trends, insbesondere in Europa.

Osteuropa

Osteuropäische Börsen uneinheitlich: Die Aktienmärkte in Osteuropa mussten im Mai deutliche Verluste hinnehmen. Der MSCI Emerging Markets Eastern Europe-Index schloss in Lokalwährung 5,3 Prozent im Minus. In US-Dollar verlor der Markt 3,7 Prozent. Der russische Aktienmarkt verlor 5,8 Prozent (MICEX-Index). Da der Russische Rubel gegen den US-Dollar um 0,8 Prozent an Wert zugelegt hat, lag das Minus des in US-Dollar notierenden RTS-Index bei 5,5 Prozent. Die Börse wurde vor allem vom gefallenen Ölpreis belastet (-3,0 Prozent). Das OPEC-Meeting, bei dem sich das Kartell und Russland auf eine Verlängerung der Förderkürzung um neun Monate verständigt haben, lastete auf der Notierung. Die Marktteilnehmer scheinen mit mehr gerechnet zu haben. Optimistisch stimmte hingegen das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,5 Prozent im ersten Quartal, das leicht über den Erwartungen lag. Russland setzt damit die konjunkturelle Erholung in kleinen Schritten fort. Auch in Polen konnte das starke Wachstum Verluste nicht verhindern. Die Warschauer Börse schloss 2,5 Prozent im Minus (WIG-Index). Die polnische Wirtschaft ist im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 4,0 Prozent deutlich gewachsen und liegt damit über den Erwartungen. Auch die Wirtschaft weiterer osteuropäischer Länder hat im ersten Quartal kräftig zugelegt – etwa in Tschechien oder Ungarn. Der tschechische Aktienmarkt verlor nichtsdestotrotz 0,5 Prozent (PX-Index). Die ungarische Börse schloss hingegen 4,8 Prozent (BUX-Index) im Plus. Die türkischen Börsen gewannen erneut deutlich hinzu (BIST-Index: +3,0 Prozent). Die Türkische Lira konnte gegenüber dem US-Dollar ebenfalls um 0,5 Prozent aufwerten. Gegen Monatsende unterstützten Zahlen des Touristikministeriums in Ankara. Dieses meldete, dass die Zahl ausländischer Besucher im April erstmals seit Herbst 2015 wieder zulegte, wenn auch von einem niedrigen Niveau aus. Auch die um 59 Prozent im Jahresvergleich gestiegenen Gewinne bei türkischen Banken gaben der Börse Aufwind. Für die Märkte in Osteuropa wird es entscheidend sein, wie sich die geopolitischen Konflikte entwickeln und ob die OPEC in Kooperation mit Russland den Ölpreis nachhaltig stützen kann.

USA

US-Börsen bauen Gewinne aus: Die US-Aktienmärkte haben im Mai moderate Kursanstiege verzeichnet. Der Leitindex Dow Jones Industrial Average stieg um 0,3 Prozent, der marktbreite S&P 500 verbesserte sich um 1,2 Prozent. Als zentraler Einflussfaktor erwies sich die Politik in Washington, die immer wieder für Verunsicherung gesorgt hatte. Tendenziell unterstützend wirkte die US-Berichtssaison zum ersten Quartal. Von den Unternehmen aus dem S&P 500, die bis Ende Mai ihre Zahlen vorgelegt hatten, konnten 78 Prozent die Erwartungen der Analysten hinsichtlich der Gewinne schlagen, mit Blick auf die Umsätze lagen 63 Prozent über den Prognosen. Zur Monatsmitte hatte unter anderem die Entlassung von FBI-Chef James Comey, der die Rolle Russlands im Wahlkampf der US-Republikaner untersucht hatte, für Unruhe gesorgt. Den daraufhin kursierenden Spekulationen um ein Amtsenthebungsverfahren gegen den US-Präsidenten Donald Trump folgten deutliche Kursverluste. So gab der S&P 500 Index Mitte Mai binnen eines Tages 1,7 Prozent ab. Ein schwacher Monat war der Mai für US-Banken. Zunächst hatte Trump öffentlich über eine Wiedereinführung des Glass-Steagall-Acts nachgedacht, der die Trennung von Geschäfts- und Investmentbanken vorschrieb und im Jahr 1999 aufgehoben wurde. Für weitere Kursverluste waren enttäuschende Kreditdaten und schwache Handelszahlen verantwortlich. Im Durchschnitt verloren Geldhäuser 3,3 Prozent an Wert, das Minus bei Großbanken wie Goldman Sachs, JP Morgan oder Wells Fargo betrug jeweils mehr als fünf Prozent. Wenig Schwäche hingegen zeigten die Tech-Werte, die von starken Absatzzahlen, soliden Bilanzen und ungebrochenen Innovationszyklen profitieren konnten. Die Aktien von Apple, Amazon und der Google-Mutter Alphabet konnten je mehr als sechs Prozent zulegen, der Sektor in Gänze gewann 4,2 Prozent. Vor dem Hintergrund der vielfältigen politischen Unsicherheiten etwa im Zusammenhang mit der Agenda der US-Administration sollten die Börsen in den kommenden Wochen schwankungsanfällig bleiben.

Fernost

Asiatische Schwellenländer weiter im Aufwind: Die Börsen der aufstrebenden asiatischen Volkswirtschaften haben ihren Aufwärtstrend vom Jahresbeginn fortgesetzt und gehörten erneut zu den Gewinnern auf globaler Ebene. Der MSCI Far East ex Japan Index legte im Mai um 3,9 Prozent in lokaler Währung zu, auf US-Dollarbasis belief sich der Kursanstieg sogar auf 4,4 Prozent. Im internationalen Vergleich stellte dies eine überdurchschnittliche Entwicklung dar, da sich der MSCI World Index um 1,2 Prozent in lokaler Währung und um 1,8 Prozent in US-Dollar gerechnet im abgelaufenen Monat verteuerte. Trotz anhaltender Unsicherheit im Hinblick auf mögliche protektionistische Maßnahmen der neuen Trump-Administration lag der Fokus der Investoren weiterhin auf dem verbesserten Konjunkturumfeld in den asiatischen Schwellenländern. Der chinesische Aktienmarkt entwickelte sich erneut gegensätzlich. Während der Shanghai Composite Index moderat um 1,2 Prozent nachgab, verteuerte sich der Hang Seng Index in Hongkong deutlich um 4,2 Prozent. Die Konjunkturentwicklung in China büßte zuletzt ein wenig an Dynamik ein. Die Industrieproduktion expandierte im April nur um 6,5 Prozent im Jahresvergleich (nach +7,6 Prozent im März) und auch die Einzelhandelsumsätze stiegen lediglich um 10,7 Prozent (nach +10,9 Prozent im März). Der indische Aktienmarkt legte – gemessen am Leitindex BSE Sensex – um 4,1 Prozent zu, obwohl das BIP-Wachstum im ersten Quartal dieses Jahres sich auf 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal verlangsamte (nach +7,0 Prozent im vierten Quartal 2016). Die Börsen der übrigen asiatischen Schwellenländer schlossen den Mai größtenteils mit Kursgewinnen ab. Hervorzuheben ist in erster Linie der Aktienmarkt in Südkorea (KOSPI Index: +6,4 Prozent) gefolgt von den Philippinen (PSE Index: +2,3 Prozent), Singapur (Straits Times Index: +1,1 Prozent) und Taiwan (TAIEX Index: +1,7 Prozent). Lediglich die Börsen in Malaysia (KLCI Index: -0,1 Prozent) und Thailand (Bangkok SET Index: -0,3 Prozent) traten auf der Stelle. Trotz anhaltender (geo-)politischer Risiken sollte sich die robuste globale Konjunkturentwicklung weiterhin positiv auf die Aktienkurse in Asien auswirken.

Japan

Japanische Aktienmärkte mit anhaltenden Kursgewinnen: Im Nachgang einer relativ schwachen Kursentwicklung im ersten Quartal 2017 verzeichnete der japanische Aktienmarkt in den ersten beiden Monaten des zweiten Quartals solide Kursgewinne. Im Mai setzte sich der Aufwärtstrend mit einem Plus von 2,4 Prozent sowohl beim NIKKEI 225 Index als auch beim marktbreiten TOPIX Index fort. Im internationalen Vergleich stellte dies im abgelaufenen Monat erneut eine überdurchschnittliche Entwicklung dar, da sich der MSCI World Index in lokaler Währung lediglich um 1,2 Prozent verteuerte. Die für den japanischen Aktienmarkt wichtige Währungsentwicklung erwies sich in der Berichtsperiode als insgesamt neutral. Einer leichten Aufwertung des Japanischen Yen gegenüber dem US-Dollar stand eine moderate Abwertung zum Euro gegenüber. Als erfreulich erwies sich das Wirtschaftswachstum in den ersten drei Monaten dieses Jahres. Das japanische Bruttoinlandsprodukt expandierte im ersten Quartal 2017 mit einer überraschend starken Rate von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal, welche die Analystenschätzungen von +0,4 Prozent übertreffen konnte und eine konjunkturelle Beschleunigung gegenüber der Wachstumsrate von 0,3 Prozent im vierten Quartal 2016 repräsentierte. Die zuletzt veröffentlichten Konjunkturindikatoren deuten auf eine Fortsetzung der robusten Entwicklung der japanischen Volkswirtschaft hin. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe verbesserte sich im Mai um 0,4 auf 53,1 Punkte, während das japanische Konsumentenvertrauen sich im April (auf immer noch relativ hohem Niveau) um 0,7 auf 43,2 Punkte eintrübte. Vor dem Hintergrund weiterhin robuster, wenngleich gegenläufiger Konjunkturindikatoren legten Werte aus den defensiven Sektoren Telekom (Nippon Telegraph & Telephone: +11,3 Prozent) und Tabak (Japan Tobacco: +12,3 Prozent) spürbar zu. Im Gegenzug verzeichneten zyklische Werte aus den Branchen Automobil (Toyota Motor: -1,7 Prozent, Honda Motor: -3,6 Prozent) und Banken (Mitsubishi UFJ Financial Group: -2,6 Prozent, Sumitomo Mitsui Financial Group: -3,6 Prozent) moderate Kursverluste. Der Ausblick für den japanischen Aktienmarkt bleibt verhalten optimistisch.

Weltweit

Globale Börsen bauen Gewinne aus: Die globalen Aktienmärkte haben im Mai ihre Gewinnserie ausgebaut und weitere Kursgewinne erzielt. Der MSCI World Index verbesserte sich in lokaler Währung um 1,2 Prozent. Während positive Konjunkturdaten für Unterstützung an den Börsen sorgten, belasteten unter anderem Unsicherheiten in Zusammenhang mit der Politik der US-Regierung. So haben die US-Aktienmärkte im Berichtsmonat nur moderate Kursanstiege verzeichnet. Der Leitindex Dow Jones Industrial Average stieg um 0,3 Prozent, der marktbreite S&P 500 verbesserte sich um 1,2 Prozent. Zur Monatsmitte hatte die Entlassung von FBI-Chef James Comey, der die Rolle Russlands im Wahlkampf der US-Republikaner untersucht hatte, für Unruhe gesorgt. Den daraufhin kursierenden Spekulationen um ein Amtsenthebungsverfahren gegen den US-Präsidenten Donald Trump folgten deutliche Kursverluste. So gab der S&P 500 Index Mitte Mai binnen eines Tages 1,7 Prozent ab. Die europäischen Aktienbörsen haben den Monat nahezu unverändert beendet. Nachdem die Märkte im Jahresverlauf bereits auf einen beachtlichen Wertzuwachs von rund acht Prozent zurückblicken, gab der EUROSTOXX 50 im Mai marginal um 0,1 Prozent nach. Der marktbreite STOXX Europe 600 gewann 0,8 Prozent. Zum Monatsbeginn führte der positive Verlauf der Unternehmensberichtssaison zunächst zu einer Fortsetzung der freundlichen Börsenstimmung. Der Wahlsieg des französischen Präsidentschaftskandidaten Emmanuel Macron führte indes zu einer eher verhaltenen Kapitalmarktreaktion. Belastend wirkte auch hier die Unsicherheit aus Washington. In Japan verzeichnete der Aktienmarkt nach der schwachen Entwicklung aus dem ersten Quartal im Mai solide Gewinne. Sowohl der sowohl beim NIKKEI 225 Index als auch beim marktbreiten TOPIX Index stiegen um 2,4 Prozent. Die Börsen der Schwellenländer verbesserten sich um 2,3 Prozent (MSCI Emerging Markets in lokaler Währung). Vor dem Hintergrund der politischen Unsicherheit gehen wir für die kommenden Wochen von schwankungsanfälligen Börsen aus. Unterstützend wirken die positiven konjunkturellen Trends in Europa, den USA und zahlreichen Schwellenländern.

Die Rentenmärkte

Eurozone

Anleihen aus den Peripherieländern waren gefragt: Das marktbeherrschende Ereignis im Mai war zunächst die Präsidentschaftswahl in Frankreich. Emmanuel Macron gewann die Stichwahl gegen Marine Le Pen deutlicher als zuvor angenommen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass Macron einen klaren Wahlkampf für Europa und für Reformen gemacht hat. Seine geplanten Maßnahmen haben das Potenzial, Frankreich und letztlich auch die europäische Gemeinschaft zu stärken. Hiervon geht ein wichtiges Signal für Europa aus, gerade mit Blick auf den Ausstieg des Vereinigten Königreiches aus der Europäischen Union. Viele Marktteilnehmer reagierten daher erleichtert auf den Wahlausgang. Die Folge war eine wieder höhere Risikobereitschaft der Anleger. In diesem Umfeld waren vor allem Anleihen aus den Peripherieländern gefragt. Papiere aus Italien, Spanien und Portugal verzeichneten hierbei teils deutliche Kursaufschläge. Zehnjährige Staatsanleihen aus Italien näherten sich der Renditemarke von zwei Prozent an. Zum Monatsende hin wendete sich das Blatt in Italien jedoch, als mögliche Neuwahlen im September auf die Agenda rückten. Diese sollen dann nach einem neuen Wahlrecht, ähnlich der deutschen Vorgehensweise durchgeführt werden. In Umfragen liegen die Sozialdemokraten und die europakritische 5-Sterne-Bewegung nah beieinander. Von Seiten der EZB gab es keine marktbeeinflussenden Kommentare. Für Gesprächsstoff sorgten allerdings deutsche Politiker, die Bundesbank-Präsident Jens Weidmann als möglichen Nachfolger von Mario Draghi ins Spiel brachten. Die Amtszeit des Italieners endet jedoch erst 2019. Hierbei dürfte es sich wohl in erster Linie um Wahlkampfgetöse gehandelt haben. Weidmann steht für eine eher restriktivere Geldpolitik und dürfte damit der Wunschkandidat in den Augen des deutschen Sparers und somit des Wählers sein. Er wäre den Finanzpolitikern in Lissabon oder Rom aber nur schwer zu vermitteln. Gemessen am iBoxx Euro Sovereign Index gewannen europäische Staatsanleihen im Mai 0,6 Prozent hinzu. Anleihen aus den Peripherieländern verteuerten sich sogar um 0,9 Prozent. Die guten Konjunkturdaten sprechen nach vorn gerichtet eher für steigende Renditen.

Euro-Outs

Wohl doch enger Wahlausgang in Großbritannien möglich: Die Kurse europäischer Staatsanleihen außerhalb des gemeinsamen Währungsraumes tendierten zunächst schwächer. Allgemein gute Konjunkturdaten stellten dabei ebenso eine Belastung dar wie eine geringere Risikobereitschaft der Anleger. Diese waren zunächst von der Stichwahl in Frankreich um das Präsidentenamt verunsichert. Ein Sieg der europakritischen Marine Le Pen hätte auch deutlich negative Auswirkungen auf die unmittelbaren Nachbarländer des Euroraums gehabt. Der deutliche Wahlsieg von Macron ließ die Marktteilnehmer dann jedoch spürbar aufatmen und es setzte eine Gegenbewegung ein. Im Großteil der Länder kam es, mit Ausnahme von Tschechien und Russland zu leicht rückläufigen Renditen. Größere Zuwächse gab es in Skandinavien, vor allem aber in Ungarn. Hier ging die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen im Monatsvergleich um 21 Basispunkte zurück. Im Mittelpunkt standen einmal mehr britische Papiere. Anfang Juni findet bereits die im April angekündigte Neuwahl statt. Theresa May erhofft sich von diesem Schachzug ein stärkeres Mandat für die anstehenden Austrittsverhandlungen aus der Europäischen Union. Zunächst schien dies ein cleverer Schachzug zu sein. Schließlich hatte ihre Partei in Umfragen eine sehr komfortable Mehrheit gegenüber der Larbour-Partei. Zuletzt schrumpfte der Vorsprung laut Demoskopen aber erheblich zusammen. Nach dem Brexit-Debakel mag man diesen Voraussagen wenig trauen. In jedem Fall aber dürfte die Wahl wesentlich enger ausgehen, als zunächst angenommen. Insofern bleibt auch fraglich, ob Frau May tatsächlich ein stärkeres Mandat erhält oder womöglich nur wertvolle Zeit vergebens investierte. An den Devisenmärkten folgte die Reaktion prompt und das Britische Pfund neigte zur Schwäche. Die Auswirkungen auf den Rentenmarkt waren hingegen noch überschaubar. Zehnjährige Gilts tendierten gegenüber dem Vormonat nahezu unverändert.

USA

Zweifel an Umsetzung zentraler Wahlversprechen nehmen zu: US-Schatzanweisungen starteten zunächst mit Verlusten in den Handelsmonat Mai. Gute Konjunkturdaten sorgten für höhere Renditen. Im weiteren Monatsverlauf konnten die Verluste jedoch wieder aufgeholt werden. Hierfür war vor allem US-Präsident Donald Trump verantwortlich. Seine generell sehr unterschiedlichen Aussagen ließen Zweifel an der Umsetzung zentraler Wahlkampfversprechen aufkommen. Darüber hinaus sorgte Trump gleich mit einer ganzen Reihe an Skandalen für negative Schlagzeilen. Besonders kritisch werden seine möglichen Verbindungen mit Russland gesehen. Noch immer steht im Raum, er hätte von dort Hilfe für seine Wahl erhalten. Darüber hinaus wurde die plötzliche Entlassung von FBI-Chef Comey kritisch beäugt und warf neue Fragen auf. Volkswirte machen sich inzwischen kaum noch Hoffnungen bezüglich eines möglichen Fiskalimpulses. Eine Umsetzung dürfte schon allein daran scheitern, dass wichtige Ämter auch Monate nach der Wahl noch immer nicht besetzt sind. Die Kommentare der Notenbanken weisen eindeutig auf einen weiteren Zinsschritt im Juni hin. Dieser ist inzwischen vollständig vom Markt eingepreist. Solange die Arbeitslosenquote unterhalb von fünf Prozent bleibt, dürften die US-Notenbanker an ihrer restriktiveren Strategie festhalten. Kurzlaufende Papiere litten mit Blick auf die nächste Zinserhöhung unter Kursverlusten. Längere Laufzeiten lagen leicht im Plus, wodurch sich die US-Zinsstrukturkurve etwas verflachte. Auf Indexebene (JP Morgan Global Bond US-Index) gingen US-Schatzanweisungen im Mai mit einem leichten Plus von 0,7 Prozent aus dem Handel. In den kommenden Wochen dürfte die Kursentwicklung weiterhin stark von den Entscheidungen Trumps beeinflusst werden. In Summe sprechen gute Konjunkturdaten und die Politik der US-Notenbank für eher leicht steigende Renditen.

Weltweit

Rentenmärkte drehen nach schwachem Start ins Plus: Das marktbeherrschende Ereignis am europäischen Rentenmarkt war zunächst die Präsidentschaftswahl in Frankreich. Emmanuel Macron gewann die Stichwahl gegen Marine Le Pen deutlicher als zuvor angenommen. Viele Marktteilnehmer reagierten erleichtert auf den Wahlausgang. Die Folge war eine wieder höhere Risikobereitschaft der Anleger. In diesem Umfeld waren vor allem Anleihen aus den Peripherieländern gefragt. Papiere aus Italien, Spanien und Portugal verzeichneten hierbei teils deutliche Kursaufschläge. Zum Monatsende hin wendete sich das Blatt in Italien jedoch, als mögliche Neuwahlen im September auf die Agenda rückten. In Umfragen liegen die Sozialdemokraten und die europakritische 5-Sterne-Bewegung nah beieinander. Gemessen am iBoxx Euro Sovereign Index gewannen europäische Staatsanleihen im Mai 0,6 Prozent hinzu. US-Schatzanweisungen starteten zunächst mit Verlusten. Gute Konjunkturdaten sorgten für höhere Renditen. Im weiteren Monatsverlauf konnten die Verluste jedoch wieder aufgeholt werden. Hierfür war vor allem US-Präsident Donald Trump verantwortlich. Seine generell sehr unterschiedlichen Aussagen ließen Zweifel an der Umsetzung zentraler Wahlkampfversprechen aufkommen. Eine Umsetzung dürfte schon allein daran scheitern, dass wichtige Ämter auch Monate nach der Wahl noch immer nicht besetzt sind. Die Kommentare der Notenbanken weisen eindeutig auf einen weiteren Zinsschritt im Juni hin. Dieser ist inzwischen vollständig vom Markt eingepreist. Kurzlaufende Papiere litten mit Blick auf die nächste Zinserhöhung unter Kursverlusten. Längere Laufzeiten lagen leicht im Plus, wodurch sich die US-Zinsstrukturkurve etwas verflachte. Auf Indexebene (JP Morgan Global Bond US-Index) gingen US-Schatzanweisungen im Mai mit einem leichten Plus von 0,7 Prozent aus dem Handel. Europäische Unternehmensanleihen tendierten freundlich und gewannen auf Indexebene 0,4 Prozent an Wert. Anleihen aus den Schwellenländern litten zwischenzeitlich unter einem Korruptionsskandal in Brasilien, konnte in Summe aber dennoch um 0,9 Prozent zulegen.

Unternehmensanleihen

Leichte Zugewinne in allen Segmenten: Europäische Unternehmensanleihen tendierten auch im Mai freundlich. Vor allem wirkte der Wahlsieg des europafreundlichen französischen Kandidaten Macron noch positiv nach. Corporate Bonds mit Rating Investment Grade legten auf Indexebene (BofA Merrill Lynch Euro Corporate Index, ER00) 0,4 Prozent zu. Die Risikoprämien (Spreads) verringerten sich leicht um zwei auf 59 Basispunkte. Gegen Monatsende wurde mit 57 Basispunkten sogar ein Jahrestief erzielt. Auch der US-amerikanische Rentenmarkt (BofA Merrill Lynch C0AL) konnte sich weiter verbessern. Der Zugewinn lag - auf US-Dollarbasis - bei 1,2 Prozent. Die dortigen Spreads tendierten seitwärts. Mit Blick auf die Untersektoren waren am europäischen Markt die Vorzeichen durchweg positiv. Gesucht waren vor allem nachrangige Finanz- und Hybridanleihen. Hochverzinsliche Papiere (High Yield) aus Europa (BofA Merrill Lynch HEAG) lagen ebenfalls im Plus (0,8 Prozent). Die Risikoprämien gingen dort deutlich um 24 auf 208 Basispunkte zurück. Kurz vor Monatsende wurde auch dort ein Jahrestief (205 Basispunkte) erreicht. Unterstützung erhielten die Unternehmensanleihen von der Berichtssaison zum ersten Quartal, die sehr positiv verlief. Die Ergebnisse haben unter anderem gezeigt, dass die leicht ansteigende Verschuldung europäischer Unternehmen auf die großen Firmen zurückzuführen ist. Nimmt man die 25 größten Unternehmen aus dem zugrunde liegenden Datenpool von 1.000 Titeln, so zeigen sich die Verschuldungsniveaus stabil. Diese liegen unterhalb jener Niveaus von vor der Finanzmarktkrise. Das auf 60 Milliarden Euro pro Monat reduzierte Ankaufvolumen der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte keine negativen Auswirkungen, wie die geringen Spreads und die niedrige Volatilität am Kreditmarkt aufzeigten. Am Primärmarkt war im Mai wieder eine höhere Aktivität zu verzeichnen. Die Neuemissionen wurden zumeist mit nur geringen Renditeaufschlägen emittiert. Politische Ereignisse wie etwa die anstehenden Wahlen in Großbritannien und die Tapering-Diskussion der EZB können phasenweise für erhöhte Volatilität und Unsicherheit sorgen. Dem steht das Ankaufprogramm der europäischen Notenbank gegenüber.

Emerging Markets

Robust gegen Schocks: Trotz der erneut aufflammenden Regierungskrise in Brasilien setzten die Rentenmärkte der Emerging Markets (EM) ihren seit Monaten andauernden Aufwärtstrend fort. Unterstützung kam dabei von den anhaltend hohen Mittelzuflüssen und den festen Rohstoffpreisen. Auch die weiterhin ausbleibenden protektionistischen Maßnahmen vonseiten der USA und der schwächere US-Dollar sorgten für Rückenwind. So gewannen EM-Renten-Investments auf Indexebene (JP Morgan EMBI Global Div. Index) im Mai 0,9 Prozent an Wert. Die Risikoaufschläge (Spreads) entwickelten sich, nach einer sprunghaften Ausweitung rund um die Nachrichten aus Brasilien, auf Monatssicht seitwärts. Am 18. Mai war bekannt geworden, dass Brasiliens Interimspräsident Michel Temer Schweigegeld-Zahlungen an den inzwischen verurteilen Ex-Chef des Unterhauses Cunha gebilligt haben soll. Temer, der die Vorwürfe bestreitet, rückt damit ebenfalls ins Zentrum des gigantischen Korruptionsskandals rund um den halbstaatlichen Energiekonzern Petrobras. Die Märkte reagierten heftig: Der Brasilianische Real verlor gegenüber dem US-Dollar zeitweise über zehn Prozent, die Spreads für lokale Anleihen aus Brasilien weiteten sich um bis zu 150 Basispunkte aus. Ein Grund für die starken Bewegungen waren die bereits eingepreisten hohen Erwartungen an die Reformagenda Temers. Insbesondere die für die Konsolidierung der Staatsfinanzen wichtige Renten- und Arbeitsmarktreform dürfte sich nun nach hinten verschieben und damit auch die wirtschaftliche Erholung Brasiliens ausbremsen. Die Ratingagenturen Moody’s und S&P reagierten bereits und versahen ihre Note jeweils mit einem negativen Ausblick. Die Aktivität am Primärmarkt ging im Mai zurück. Die Neuemissionen blieben aber – trotz teils ambitionierter Bewertung – gut nachgefragt. So waren die Platzierungen von Sri Lanka und Senegal mehrfach überzeichnet. Die Herabstufung von Chinas Kreditwürdigkeit durch Moody’s auf A1 war von den Marktteilnehmern erwartet worden und daher nicht von Preisverwerfungen begleitet. Den „Brasilien-Schock“ konnten die EM-Rentenanlagen gut verdauen, das unterstreicht die anhaltende Robustheit und breite Unterstützung der Assetklasse.

 

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