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Pressemitteilung

Union Investment: Marktberichte April 2017

Der Kursaufschwung an den Aktienmärkten setzte sich im April sich fort, die europäischen Rentenmärkte beendeten den Monat nach Schwankungen leicht im Plus. Lesen Sie hier die Marktberichte April 2017 von Union Investment.
© Union Investment

Aktienmärkte 

Sowohl die europäischen als auch die US-amerikanischen Aktienmärkte haben im April an Wert gewonnen. Geopolitische Konflikte wurden ausgeblendet, während vor allem in den USA die positive Berichtssaison zum Tragen kam. Im Euroraum beflügelte der Wahlausgang in Frankreich.

Rentenmärkte 

An den europäischen Rentenmärkten setzte sich in der zweiten Monatshälfte die freundliche Stimmung durch. Auch dort beflügelte der französische Wahlausgang. Am US-Markt tendierten Schatzanweisungen nach einem zunächst schwächeren Monatsauftakt per saldo ins Plus.

Die Aktienmärkte

Europa

Kursgewinne nach Frankreich-Wahl 

Die europäischen Aktienmärkte haben die Kursgewinne aus dem Vormonat ausgebaut. Der EUROSTOXX 50 legte im April 1,7 Prozent zu. Auch der marktbreite STOXX Europe 600 gewann 1,6 Prozent an Wert. Der MSCI Europe Small and Mid Caps für Unternehmen mit niedriger und mittelgroßer Marktkapitalisierung verzeichnete mit einem Plus von 4,2 Prozent einen deutlichen Kurszuwachs.  In einem nach wie vor freundlichen Konjunkturumfeld fehlten Europas Indizes zu Beginn der Berichtsperiode zunächst allerdings noch die Impulse für eine Fortsetzung des jüngsten Aufwärtstrends. Angesichts der anhaltenden Fragezeichen im Hinblick auf die Politik der neuen US-Regierung, der Unsicherheit im Vorfeld der französischen Präsidentschaftswahl und geopolitischer Spannungen (Syrien, Nordkorea) gerieten die Kurse in der ersten Monatshälfte leicht unter Druck. Das marktfreundliche Ergebnis des ersten Urnengangs in Frankreich führte schließlich aber zu einem spürbaren Aufatmen an den Märkten. Verstärkt wurde dieser Trend durch die Europäische Zentralbank, die erneut bestätigte, solange an ihrer ultralockeren Geldpolitik festzuhalten, bis die Wachstums- und Inflationsentwicklung im Euroraum nachhaltig an Dynamik gewinnt.  Auch der Verlauf der Berichtssaison trug in der zweiten Monatshälfte zur freundlichen Kapitalmarktstimmung bei. Beim LKW- und Baumaschinenhersteller Volvo zeigt der jahrelange Sparkurs positive Effekte. Die Schweden steigerten ihren Gewinn im ersten Quartal um 58 Prozent. Vor allem aus China nahm das Interesse an LKWs wieder zu. Auch die spanischen Großbanken Santander und BBVA haben im ersten Quartal überraschend viel verdient. Dank gut laufender Kreditgeschäfte und hoher Zuwachsraten in Lateinamerika kletterte der Nettogewinn um 14 beziehungsweise 70 Prozent.  Der anstehende zweite Wahlgang in Frankreich und der Fortgang der Brexit-Verhandlungen haben zwar das Potenzial, die derzeit freundliche Stimmung zu kippen. Vor dem Hintergrund der anziehenden globalen Konjunkturdynamik, des konstruktiven geldpolitischen Ausblicks und der robusten Verfassung des Unternehmenssektors sollten europäische Aktien aber vorerst unterstützt bleiben.

Deutschland

Deutsche Aktien bauen Kursgewinne aus 

Die deutschen Aktienmärkte haben ihre Kursrally im April fortgesetzt. Die im Leitindex DAX gelisteten größten Unternehmen des Landes verzeichneten ein Plus von 1,0 Prozent. Auch die im TecDAX gebündelten Technologiefirmen gewannen 2,3 Prozent an Wert, während der MDAX mit Unternehmen mittlerer Marktkapitalisierung 3,0 Prozent fester schloss. Der SDAX für kleinere deutsche Unternehmen kletterte deutlich um 5,8 Prozent. In einem nach wie vor freundlichen Konjunkturumfeld fehlten den deutschen Aktienmärkten zu Beginn der Berichtsperiode zunächst noch die Impulse für eine Fortsetzung des jüngsten Aufwärtstrends. Angesichts der anhaltenden Fragezeichen im Hinblick auf die Politik der neuen US-Regierung, der Unsicherheit im Vorfeld der französischen Präsidentschaftswahl und geopolitischer Spannungen (Syrien, Nordkorea) gerieten die Kurse in der ersten Monatshälfte leicht unter Druck. Das marktfreundliche Ergebnis des ersten Urnengangs in Frankreich führte schließlich aber zu einem spürbaren Aufatmen an den Märkten. Verstärkt wurde dieser Trend durch die Europäische Zentralbank, die ihre expansive geldpolitische Ausrichtung erneut bestätigte. Im Unternehmenssektor lief es vor allem für die deutschen Autobauer prächtig. Sowohl Daimler als auch BMW und Volkwagen vermeldeten im ersten Quartal nicht zuletzt wegen gut laufender Geschäfte in Europa und China einen deutlichen Zuwachs beim operativen Ergebnis. Im Pharmasektor rollte die Fusionswelle weiter. Der Gesundheitskonzern Fresenius hat den US-Generikahersteller Akorn gekauft. Akorn stellt neben intravenös zu verabreichenden Arzneimitteln Cremes, Salben und Gels, sterile Augenarzneimittel sowie Flüssigmedikamente her. Die Bad Homburger haben einen Preis von 4,8 Milliarden US-Dollar gezahlt.  Der anstehende zweite Wahlgang in Frankreich und der Fortgang der Brexit-Verhandlungen haben zwar das Potenzial, die derzeit freundliche Stimmung zu kippen. Vor dem Hintergrund der anziehenden globalen Konjunkturdynamik, des konstruktiven geldpolitischen Ausblicks und der robusten Verfassung des Unternehmenssektors sollten europäische Aktien aber vorerst unterstützt bleiben.

Osteuropa

Osteuropäische Börsen im Plus

Die osteuropäischen Aktienmärkte konnten im April Gewinne verbuchen. Der MSCI Emerging Markets Eastern Europe-Index schloss in Lokalwährung 2,7 Prozent im Plus. In US-Dollar lag der Zuwachs bei 2,6 Prozent. Die russischen Börsen legten um 1,0 Prozent zu (MICEX-Index). Der in US-Dollar notierende RTS-Index schloss nahezu unverändert (+0,1 Prozent), was unter anderem auf die Währungsabwertung des Russischen Rubels um 1,1 Prozent gegenüber dem US-Dollar zurückzuführen ist. Während das konjunkturelle Umfeld unterstützte, belastete der gesunkene Ölpreis. Auch wenn die OPEC-Staaten ihre Förderkürzung nahezu einhalten, sank der Ölpreis um 2,0 Prozent. Die Marktteilnehmer schauen bereits auf das Treffen am 25. Mai, bei dem entschieden wird, ob die Staaten die bis Ende Juni geltende Kürzungsvereinbarung auch auf das zweite Halbjahr 2017 ausweiten. Fraglich ist ebenfalls, ob das Nicht-OPEC-Mitglied Russland an der Drosselung teilnimmt.  Das bestimmende Ereignis in der Türkei war das Verfassungsreferendum am 16. April, bei dem eine knappe Mehrheit der Wahlberechtigten für die Einführung eines Präsidialsystems gestimmt hat. Dadurch erhält Staatspräsident Erdogan deutlich mehr Macht. Der Wahlausgang unterstütze sowohl den Aktienmarkt (BIST-Index: +6,4 Prozent) als auch die Türkische Lira (+2,4 Prozent gegenüber US-Dollar), denn dadurch wich Unsicherheit aus dem Markt. Des Weiteren hat die Zentralbank zum Monatsende aufgrund der gestiegenen Inflation die Zinsen erhöht. Der Zinssatz, zu dem sich Kreditinstitute bei der Notenbank Geld leihen können, wurde um einen halben Prozentpunkt auf 12,25 Prozent angehoben.  Auch die polnischen Aktienmärkte konnte mit 6,4 Prozent deutlich zulegen. Das positive konjunkturelle Umfeld, insbesondere der starke Binnenkonsum, unterstützte. Eine Studie der Weltbank prognostiziert, dass Polen bis 2030 ein Wachstum von durchschnittlich rund drei Prozent pro Jahr aufweisen sollte. Die osteuropäischen Börsen dürften in den kommenden Wochen schwankungsanfällig bleiben. Die globale geopolitische Lage stellt einen Belastungsfaktor dar.

USA

US-Börsen nehmen Fahrt auf

Die US-Aktienmärkte haben im April weiter an Wert gewonnen. Unterstützt von der positiven Berichtssaison der Unternehmen konnte der Leitindex Dow Jones Industrial Average 1,3 Prozent zulegen, der marktbreite S&P 500 verbesserte sich um 0,9 Prozent. An der Technologiebörse Nasdaq lief ein Plus von 2,3 Prozent auf, der Nasdaq Composite Index schloss erstmals seit seiner Einführung oberhalb der Marke von 6.000 Punkten. Zu den stärksten Sektoren zählten Luftfahrt und Verteidigung, Informationstechnologie und zyklische Konsumgüter. Aktien aus den Branchen Energie und Finanzen schnitten unterdurchschnittlich ab. Die geopolitischen Konflikte zwischen den USA und Nordkorea sowie die politische Unsicherheit in Europa wurden von den US-Börsen ebenso ignoriert wie die nur wenig detailreichen Steuerpläne von Präsident Donald Trump. Eher zum Tragen kam die positive Berichtssaison in den USA: Bis Ende April hatte rund die Hälfte der S&P-500-Unternehmen Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt. Von ihnen konnten 87 Prozent die Gewinnerwartungen der Analysten schlagen, mit Blick auf die Umsätze lagen 65 Prozent über den Prognosen. Für Aufsehen sorgte einmal mehr die Tech-Branche. So konnte Alphabet, der Mutterkonzern des Suchmaschinenbetreibers Google, erneut mit positiven Zahlen glänzen. Alphabet steigerte den Gewinn um eine auf 5,4 Milliarden US-Dollar. Das Umsatzplus lag im Vergleich zum ebenfalls starken Vorjahresquartal bei 22 Prozent. Das half auch der Aktie, der Kurs verbesserte sich um 9,2 Prozent. Auch der E-Commerce-Gigant Amazon berichtete ein erfolgreiches Quartal. Der Nettogewinn des Unternehmens sprang auf 724 Millionen US-Dollar. Das operative Ergebnis lag bei gut einer Milliarde Euro, der Umsatz wurde mit 35,7 Milliarden US-Dollar 23 Prozent höher ausgewiesen als im Vorjahresquartal. Als Ertragsbringer erwies sich die Sparte Cloud Services. Der Anteil des margenstarken Segments am operativen Ergebnis lag bei fast 90 Prozent – und das bei einem Umsatz von lediglich 3,7 Milliarden US-Dollar.  Vor dem Hintergrund der vielfältigen politischen Unsicherheiten sollten die Börsen in den kommenden Wochen schwankungsanfällig bleiben.

Fernost

Asiatische Schwellenländer setzen Aufwärtstrend fort 

Die Börsen der aufstrebenden asiatischen Volkswirtschaften setzten ihren Aufwärtstrend vom Jahresbeginn fort. Der MSCI Far East ex Japan Index verzeichnete im April einen Anstieg von 2,4 Prozent in lokaler Währung. Im internationalen Vergleich stellte dies eine überdurchschnittliche Entwicklung dar, da sich der MSCI World Index in lokaler Währung um 1,0 Prozent im abgelaufenen Monat verteuerte. Trotz anhaltender Unsicherheit im Hinblick auf mögliche protektionistische Maßnahmen der neuen Trump-Administration liegt der Fokus der Investoren auf dem spürbar verbesserten Konjunkturumfeld in den asiatischen Schwellenländern. Der chinesische Aktienmarkt wies wieder einmal eine divergierende Entwicklung auf. Während der Shanghai Composite Index um 2,1 Prozent nachgab, legte der Hang Seng Index in Hongkong um 2,1 Prozent zu. Die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft stellte sich als dynamisch und stabil dar. Im ersten Quartal 2017 lag das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) bei 6,9 Prozent im Jahresvergleich (nach +6,8 Prozent im vierten Quartal 2016) und die vielbeachteten Devisenreserven Chinas stiegen zuletzt erneut leicht an. Ferner verzeichneten die Industrieproduktion und die Einzelhandelsumsätze im März besser als erwartete Zuwächse. Der indische Aktienmarkt wies erneut eine freundliche Kursentwicklung auf und legte – gemessen am Leitindex BSE Sensex - um 1,0 Prozent zu. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte trotz der einschneidenden Bargeldreform im November 2016 seine BIP-Wachstumsprognosen für Indien zuletzt bestätigt. Die Expansionsraten der indischen Volkswirtschaft sollen laut IWF unverändert bei 7,2 Prozent in 2017 und 7,7 Prozent in 2018 liegen.  Die Börsen aller übrigen asiatischen Schwellenländer schlossen den April zumeist mit Kursgewinnen ab. Hervorzuheben sind etwa die Aktienmärkte Indonesien (IDX Composite Index: +2,1 Prozent) und Südkorea (KOSPI Index: ebenfalls +2,1 Prozent). Die anhaltende Verbesserung des globalen Konjunkturumfelds sollte sich weiterhin positiv auf die Aktienkurse in Asien auswirken.

Japan

Japanische Aktien mit moderaten Kurszuwächsen 

Nach einer relativ schwachen Kursentwicklung im ersten Quartal 2017 verzeichnete der japanische Aktienmarkt im April moderate Zugewinne. Der Leitindex NIKKEI 225 stieg um 1,5 Prozent an, der marktbreite TOPIX Index legte um 1,3 Prozent zu. Im internationalen Vergleich stellte dies eine leicht überdurchschnittliche Entwicklung dar, da sich der MSCI World Index in lokaler Währung um 1,0 Prozent im abgelaufenen Monat verteuerte. Auf Sicht der gesamten Berichtsperiode erwies sich die für den japanischen Aktienmarkt wichtige Währungsentwicklung als neutral, da sich der Japanische Yen im April in Summe seitwärts bewegte. Allerdings wertete der Yen bis zur Monatsmitte um bis zu drei Prozent gegenüber dem US-Dollar auf, um dann zum Monatsende wieder in Richtung der Notierungen vom Monatsanfang abzufallen.  Dementsprechend zeigte sich die japanische Börse in der ersten Monatshälfte recht schwach und zum Monatsende wieder deutlich erholt. Darüber hinaus stellten sich die makroökonomischen Indikatoren in Japan zuletzt als positiv dar. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe verbesserte sich im April um 0,4 auf 52,8 Punkte. Auch die japanische Exporttätigkeit profitierte von der deutlichen Belebung des globalen und insbesondere des innerasiatischen Handels. Sie stieg im März insgesamt um zwölf Prozent im Jahresvergleich an und konnte die Marktschätzungen deutlich übertreffen. In diesem insgesamt freundlichen Umfeld zählten die Aktien der des Elektronikkonzerns Canon (+15,0 Prozent) und des Internetunternehmens Softbank (+6,8 Prozent) zu den großen Gewinnern.  Die anhaltende Verbesserung des globalen Konjunkturumfelds sollte sich weiterhin positiv auf die Aktienkurse in Japan auswirken.

Weltweit

Globale Börsen mit Kursgewinnen 

Die globalen Aktienmärkte haben im April den geopolitischen Schwierigkeiten in Asien und der Türkei getrotzt und leichte Zugewinne erzielt. Der MSCI World Index verbesserte sich in lokaler Währung um 1,0 Prozent. In den USA wurden die Börsen vor allem von der positiven Berichtssaison unterstützt. Der Leitindex Dow Jones Industrial Average stieg um 1,3 Prozent, der marktbreite S&P 500 verbesserte sich um 0,9 Prozent. An der Technologiebörse Nasdaq lief ein Plus von 2,3 Prozent auf, der Nasdaq Composite Index schloss erstmals seit seiner Einführung oberhalb der Marke von 6.000 Punkten. Zu den stärksten Sektoren zählten Luftfahrt und Verteidigung, Informationstechnologie und zyklische Konsumgüter. Aktien aus den Branchen Energie und Finanzen schnitten unterdurchschnittlich ab. Vor allem die Berichtssaison hatte für positive Impulse gesorgt: Bis Ende April hatte rund die Hälfte der Unternehmen Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt. Von ihnen konnten 87 Prozent die Erwartungen der Analysten hinsichtlich der Gewinne schlagen, mit Blick auf die Umsätze lagen 65 Prozent über den Prognosen. In Europa verbesserte sich der EUROSTOXX 50 im April um 1,7 Prozent. Der marktbreite STOXX Europe 600 gewann 1,6 Prozent an Wert. Der deutsche Leitindex DAX stieg 1,0 Prozent und erreichte ein neues Rekordhoch. Die Börsen reagierten mit Erleichterung auf das Ergebnis des ersten Wahlgangs in Frankreich, zudem sorgten die positive Berichtssaison und die anhaltend lockere Geldpolitik für Unterstützung. Nach einer relativ schwachen Kursentwicklung im ersten Quartal 2017 verzeichnete der japanische Aktienmarkt im April moderate Zugewinne. Der Leitindex NIKKEI 225 stieg um 1,5 Prozent an. Die Kurse in den Schwellenländern verbesserten sich in gemessen am MSCI Emerging Markets in lokaler Währung um 2,2 Prozent. Vor allem in Asien profitierten die Märkte von den teils deutlich aufgehellten konjunkturellen Perspektiven.  Vor dem Hintergrund der Unsicherheiten in Verbindung mit dem Brexit-Prozess, der Krise zwischen den USA und Nordkorea und den Unwägbarkeiten in der US-Politik dürften die Märkte in den kommenden Wochen schwankungsanfällig bleiben.

Die Rentenmärkte

Eurozone

Der befürchtete Wahlunfall in Frankreich blieb aus

Europäische Staatsanleihen starteten freundlich in den April. Als stützend erwiesen sich deutlich rückläufige Inflationsraten, nachdem die Basiseffekte beim Ölpreis nun wieder ausgepreist wurden. Darüber hinaus bewegten vor allem die (geo-) politischen Ereignisse in Europa und in Übersee die Kurse. Besonders im Fokus stand zweifelsohne der erste Wahlgang der französischen Präsidentschaftswahl. In den Tagen vor der Abstimmung näherten sich die Umfragewerte der verschiedenen Kandidaten einander an und sprachen für ein enges Rennen. Zwischenzeitlich sah es so aus, als könne es neben der rechtspopulistischen Le Pen auch ein Kandidat der linksextremen Partei in die Stichwahl schaffen. Für Verunsicherung sorgten auch das Referendum in der Türkei und der sich zuspitzende Konflikt zwischen Nordkorea und den USA. In diesem Umfeld waren vor allem die als sicher geltenden Bundesanleihen sehr gefragt und verzeichneten Kursgewinne. Papiere aus der Peripherie entwickelten sich wesentlich schlechter. Insbesondere in Italien waren steigende Renditen zu beobachten. Zur Monatsmitte kam es jedoch zu einem Stimmungswechsel. Nachdem der befürchtete Wahlunfall in Frankreich ausblieb, stiegen die Renditen von Bundesanleihen wieder an. Französische Schuldverschreibungen waren hingegen stark gesucht. Auch in Portugal und Italien hellte sich das Bild auf, sodass den Kursverlusten bei Bundesanleihen Zugewinne in anderen Regionen gegenüber standen. Die Sitzung der Europäischen Zentralbank lieferte für die Marktteilnehmer kaum Impulse. In der anschließenden Pressekonferenz wurde lediglich das Wachstum geringfügig besser eingeschätzt. Offenbar wollen die Währungshüter keine Erwartungen hinsichtlich einer restriktiveren Geldpolitik schüren. Gemessen am iBoxx Euro Sovereign Index gewannen europäische Staatsanleihen im April 0,5 Prozent an Wert. Anleihen aus Kerneuropa hatte in Summe die Nase vorn. Die guten Konjunkturdaten sprechen nach vorn gerichtet eher für steigende Renditen. Ferner dürfte die Stichwahl in Frankreich für Aufmerksamkeit sorgen.

Euro-Outs

Neuwahlen in Großbritannien 

Die Kursentwicklung europäischer Anleihen außerhalb des gemeinsamen Währungsraumes war im April in Summe nahezu durchweg freundlich, unterlag zwischenzeitlich jedoch größeren Schwankungen. Vor allem die politischen und geopolitischen Ereignisse in Europa und in Übersee sorgten für Verunsicherung. Neben der Präsidentschaftswahl in Frankreich waren dies ein unerwarteter Raketenangriff auf Syrien von Seiten der USA und ein sich zuspitzender Konflikt zwischen Nordkorea und den USA. Die Staatsanleihen vieler Länder (Polen, Norwegen, Schweden, Ungarn, Russland und der Schweiz) traten letztlich nahezu auf der Stelle oder verbuchten lediglich leicht rückläufige Renditen. Britische Gilts schlossen sich dieser Entwicklung an, obwohl Theresa May überraschend Neuwahlen für Anfang Juni ankündigte. Dies könnte ein durchaus cleverer Schachzug von ihr sein. Bislang verfügt ihre Partei nur über eine geringe Mehrheit. Den aktuellen Umfragen zufolge könnte sie ihren Vorsprung aber ausbauen, da die Labour-Partei derzeit intern über den Austritt aus der Europäischen Union zerstritten ist. May erhofft sich damit ein stärkeres Mandat für die anstehenden Verhandlungen mit Brüssel. Tschechische Anleihen stachen positiv heraus und entwickelten sich freundlicher. Als stützend erwies sich die Nachricht, dass die Bindung der Tschechischen Krone an den Euro wieder aufgehoben wurde. Der freie Wechselkurs wurde Ende 2013 aufgehoben, weil die Nationalbank befürchtete, die Krone könnte gegen die Gemeinschaftswährung zu stark aufwerten und das Wachstum belasten. Die größten Zuwächse verzeichneten türkische Anleihen nach dem durchaus umstrittenen Verfassungsreferendum. Aus Sicht der Kapitalmärkte waren die Risiken im Vorfeld deutlich überzeichnet. Kurzfristig kam es daher zu einer Korrektur. Darüber hinaus haben sich die wirtschaftlichen Perspektiven eingetrübt. Das Ergebnis spricht nicht dafür, dass der Tourismus als einer der wichtigsten Wirtschaftszweige so schnell wieder aufblüht.

USA

Trumps außenpolitischer Kurs sorgt für Verunsicherung 

Wie so oft war auch diesmal die Entwicklung am US-Rentenmarkt zweigeteilt. In der ersten Monatshälfte tendierten US-Schatzanweisungen freundlich. Die Konjunkturdaten in den USA fielen mehrheitlich leicht schlechter als erwartet aus. Darüber hinaus stützten auch politische und geopolitische Ereignisse die Entwicklung. Nach einem Giftgasanschlag in Syrien entschloss sich US-Präsident Donald Trump zu einem unerwarteten Vergeltungsschlag. Dies belastete die Beziehung zu Russland noch zusätzlich. Darüber hinaus nahmen die Drohgebärden in Richtung Nordkorea zu, nachdem der dortige Machthaber Kim Jong-Un mit weiteren Raketentests provozierte. In diesem Umfeld waren die als sicher geglaubten Häfen, zu denen auch US-Schatzanweisungen gehören, besonders gefragt. Entsprechende Vorgaben gab es zudem auch aus Europa, wo große Unsicherheit vor dem ersten Wahlgang der französischen Präsidentschaftswahl herrschte. Zur Monatsmitte beruhigte sich die Lage dann jedoch wieder. Als dann auch noch der befürchtete Wahlunfall in Frankreich ausblieb, kam es zu wieder steigenden Renditen. Dadurch wurde ein Großteil der Gewinne wieder aufgezehrt. Innenpolitisch wirkte es so, als wäre der Tiger Trump vom politischen System ein wenig gezähmt worden. Gegen viele seiner Dekrete wurde von hohen Gerichten Einspruch eingelegt. Auf der Suche nach einem schnellen Erfolg arbeitete die Administration gegen Monatsende einen Vorschlag für eine neue Steuerreform aus. Kritische Stimmen mussten jedoch auch hier nicht lange auf sich warten lassen. Fraglich ist vor allem die Gegenfinanzierung. Dementsprechend verhaltend fiel die Marktreaktion auf die Steuerpläne aus. Auf Indexebene (JP Morgan Global Bond US-Index) gingen US-Schatzanweisungen letztlich dennoch mit einem Plus von 0,7 Prozent aus dem Handel. In den kommenden Wochen dürfte die Kursentwicklung weiterhin stark von den Entscheidungen Trumps beeinflusst werden. In Summe sprechen dennoch gute Konjunkturdaten und die Politik der US-Notenbank für eher leicht steigende Renditen.

Weltweit

Rentenmärkt waren Spielball der Geopolitik 

Europäische Staatsanleihen starteten freundlich in den April. Als stützend erwiesen sich rückläufige Inflationsraten, nachdem die Basiseffekte beim Ölpreis ausgepreist wurden. Darüber hinaus bewegten vor allem die (geo-) politischen Ereignisse die Kurse. Besonders im Fokus stand zweifelsohne der erste Wahlgang der französischen Präsidentschaftswahl. In den Tagen vor der Abstimmung näherten sich die Umfragewerte der verschiedenen Kandidaten einander an und sprachen für ein enges Rennen. Für Verunsicherung sorgten auch das Referendum in der Türkei. In diesem Umfeld waren vor allem die als sicher geltenden Bundesanleihen sehr gefragt und verzeichneten Kursgewinne. Papiere aus der Peripherie entwickelten sich wesentlich schlechter. Insbesondere in Italien waren steigende Renditen zu beobachten. Zur Monatsmitte kam es jedoch zu einem Stimmungswechsel, nachdem der befürchtete Wahlunfall in Frankreich ausblieb. Gemessen am iBoxx Euro Sovereign Index gewannen europäische Staatsanleihen im April 0,5 Prozent an Wert. In der ersten Monatshälfte tendierten auch US-Schatzanweisungen freundlich. Die Konjunkturdaten fielen mehrheitlich schlechter als erwartet aus. Darüber hinaus stützten auch hier politische und geopolitische Ereignisse die Entwicklung. Nach einem Giftgasanschlag in Syrien entschloss sich US-Präsident Donald Trump zu einem unerwarteten Vergeltungsschlag, was die Beziehung zu Russland belastete. Darüber hinaus nahmen die Drohgebärden in Richtung Nordkorea nach weiteren Raketentests zu. Zur Monatsmitte beruhigte sich die Lage dann jedoch wieder. Auf Indexebene (JP Morgan Global Bond US-Index) gingen US-Schatzanweisungen letztlich dennoch mit einem Plus von 0,7 Prozent aus dem Handel. Europäische Unternehmensanleihen tendierten freundlich und gewannen auf Indexebene 0,5 Prozent an Wert. Trotz der Verringerung des Ankaufvolumens des EZB-Kaufprogramms erwerben die Währungshüter verstärkt Firmenpapiere. Anleihen aus den Schwellenländern waren stark gefragt und profitierten von einem rückläufigen Ölpreis und einem schwächeren US-Dollar. In den kommenden Wochen spricht dennoch viel für wieder steigende Renditen.

Unternehmensanleihen

Zugewinne im April 

Im Rahmen der zu beobachtenden freundlichen Tendenz an den Rentenmärkten konnten auch europäische Unternehmensanleihen zulegen. Auf Indexebene (BofA Merrill Lynch Euro Corporate Index, ER00) gewannen Corporate Bonds mit Rating Investment Grade 0,5 Prozent hinzu. Die Risikoprämien (Spreads) verringerten sich um sieben auf 61 Basispunkte. Auch der US-amerikanische Rentenmarkt (BofA Merrill Lynch, C0AL) konnte auf US-Dollarbasis ein Prozent hinzugewinnen. Die Spreads hingegen weiteten sich dort leicht um drei auf 122 Basispunkte aus. Mit Blick auf die Untersektoren gewannen am europäischen Markt vor allem Hybridpapiere (plus 1,5 Prozent) und nachrangige Finanzanleihen (plus 1,3 Prozent) hinzu. Auch der hochverzinsliche Sektor (High Yield) war sehr gefragt. Dort kam es zu einem deutlichen Rückgang der Risikoprämien. Im Blickpunkt stand aber die französische Präsidentschaftswahl. Mit dem Sieg Macrons und der Aussicht, letztlich als Sieger aus den Wahlen hervorzugehen, konnten die zuvor deutlich unter Druck geratenen französischen Industrie- und Bankanleihen gegen Monatsende deutlich hinzugewinnen. Französische Nachrangpapiere konnten hiervon ebenfalls profitieren.  Trotz der von der EZB zum 1. April beabsichtigten Kürzung der Anleihekäufe um insgesamt 25 Prozent erwarb die Zentralbank den vorliegenden Zahlen zufolge weiterhin in hohem Umfang europäische Corporate Bonds. Aus fundamentaler Sicht blieben im Rahmen der laufenden Berichtssaison störende Faktoren aus, die bislang veröffentlichten Daten zeigten sich weitestgehend erfreulich. Auf Einzeltitelebene wurden Unternehmen wie Atlantia, Abertis oder SCA Hygiene AB mit Übernahmegerüchten in Zusammenhang gebracht. Die betroffenen Anleihen entwickelten sich weniger positiv als der Gesamtmarkt. Am Primärmarkt ging die Neuemissionstätigkeit – wegen der Osterfeiertage, der durch die Quartalsberichtssaison bestehenden Schweigephase (black out period) und den Wahlen in Frankreich – etwas zurück. Die Nachfrage war aber weiterhin sehr ordentlich. Die wirtschaftliche Entwicklung bei moderater Inflation sowie die Ankäufe der Europäischen Zentralbank unterstützen den europäischen Unternehmensanleihemarkt.

Emerging Markets

Weiter aufwärtsgerichtet 

Die Vorzeichen für Schwellenländer-Rentenanlagen bleiben positiv. Auch im April konnten auf US-Dollar und Euro lautende Staatspapiere aus den Emerging Markets (EM) Kursgewinne erzielen. Anhaltende Mittelzuflüsse, ein global positives Wirtschaftsmomentum und der anziehende Welthandel unterstützten. Auch schwächere Rohstoffnotierungen sowie ein Neuemissionsvolumen auf Rekordniveau konnten die Aufwärtsbewegung nicht stoppen. So gewannen EM-Renten-Investments auf Indexebene (JP Morgan EMBI Global Div. Index) 1,5 Prozent an Wert. Die Risikoaufschläge (Spreads) gingen auf Monatssicht um sieben auf 303 Basispunkte zurück. Die enorme Menge an Neuemissionen, insgesamt platzierten EM-Staaten und -Unternehmen im April Anleihen im Volumen von rund 60 Milliarden US-Dollar, wurden trotz teils ambitionierter Bewertungen noch recht gut vom Markt aufgenommen. Die größte Emission kam dabei aus Saudi-Arabien: Das Königreich brachte zwei islamkonforme Anleihen, sogenannte „Sukuk-Bonds“. Für die insgesamt neun Milliarden US-Dollar schwere Transaktion lagen Investoren-Anfragen über mehr als 30 Milliarden US-Dollar vor. Der Ölpreis verlor im Monatsverlauf rund zwei Prozent. Ein steigendes Angebot etwa aus den USA und Libyen belastete die Notierung. Entscheidend für die weitere Entwicklung wird die OPEC-Sitzung Ende Mai sein, auf der das Öl-Kartell über eine Verlängerung der aktuell noch bis einschließlich Juni geltenden Angebotskürzungen entscheiden will. Auf Zentralbankseite gab es keine klare Richtung: Während die Banco Central de la República Argentina ihre Leitzinsen um 150 Basispunkte auf 27 Prozent anhob, nahm Brasilien seinen Hauptrefinanzierungssatz zurück (-100 Basispunkte auf 11,25 Prozent). Die Ratingagentur Fitch reagierte derweil auf die nach dem Rauswurf einiger Minister angestiegene politische Unsicherheit in Südafrika und stufte den Staat von BBB- in den „Ramsch-Bereich“ (BB+) herab. EM-Anlagen bleiben im aktuellen Umfeld unterstützt, auch wenn die Spread-Entwicklung – nach historischen Maßstäben – nicht mehr viel Luft nach oben bieten dürfte. Vor dem Hintergrund politischer Risiken bleibt der Markt zudem schwankungsanfällig.

 

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