Familienunternehmen sind eine weltweite Spezies von Unternehmen mit dem intrinsischen Charakteristikum, dass Eigentum und Führung konvergieren. Im Gegensatz zu Publikumsaktiengesellschaften sind die Unterschiede in der Eignerstruktur von zentraler Bedeutung: In Unternehmen, die von Familien dominiert werden, setzen sich die Interessen des Eigentümers stets durch. Insofern besteht eine Gleichrichtung der Interessen zwischen Eigner- und Managementzielen. In besonderem Maße verfügen Familienunternehmen über die wesentlichen Voraussetzungen, die schließlich zum wirtschaftlichen Erfolg führen: Langfristige, über mehrere Generationen hinweg ausgerichtete Geschäftsstrategien, Kapital, Vertrauen, Innovationskraft und Wissen treffen aufeinander. Ergänzt wird dies durch einen spezifischen, mitarbeiterorientierten Führungsstil, eine familienunternehmertypische Firmenkultur und das besondere Verhältnis des Eigentümers zu Risiken und Chancen.
Aus der besonderen Eigentums- und Interessenslage eines Familienunternehmers folgt, dass kostspielige Management- und Strategiefehler unbedingt vermieden werden müssen, denn diese machen sich unmittelbar im eigenen Geldbeutel des Familienunternehmers bemerkbar. Doch nur ein gesundes Unternehmen bietet der Familie Wohlstand und ist in der Lage, dem Ziel der Mehrgenerationalität und Langfristigkeit – das Fortführen des Unternehmens durch die nächsten Generationen der Familie – gerecht zu werden. Daher zeichnet sich der besondere Erfolg von Familienunternehmen durch fokussierte, nachhaltige und defensive Geschäftsstrategien aus; dies in der Regel im Verbund mit soliden und überproportional hohen Eigenkapitalquoten von nicht selten 70% bis 80%. Erfolgreiche und innovative Nischenstrategien sowie solide Eigenkapitalausstattungen sichern den ‚Hidden Champions‘ den Vorsprung vor Wettbewerbern, machen unabhängig vom Kapitalmarkt und bieten eine ausreichende Substanz für eventuelle Krisenphasen.
Weltweit ist die Mehrheit aller Unternehmen in Familienbesitz; mit gewissen Abweichungen von Land zu Land machen sie 70% bis 90% aller Firmen aus und sind für zwei Drittel der Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze verantwortlich. Unstrittig ist deshalb die enorme Prägekraft und Bedeutung von erfolgreichen Familienunternehmen für die volkswirtschaftliche Entwicklung eines Landes.
Es verwundert deshalb nicht, dass heute fast täglich Wirtschaftsmedien über der Solidität und Ertragsstärke sowie dem großen Interesse entsprechender Großinvestoren für Familienunternehmen berichten. Schon seit vielen Jahren ist bekannt, dass der weltweit erfolgreichste Investor Warren Buffet bei geplanten Investitionen ein besonderes Augenmerk auf diese Unternehmensform richtet. Er wird wissen warum! Neben gesunden Bilanzen, effizienten Managementstrukturen und einem hohen Maß an Kostenbewusstsein, ist die Unabhängigkeit von Familienunternehmen und die schon immer langfristig ausgerichtete Unternehmenspolitik ein besonderer Erfolgsfaktor gegenüber managergeführten Unternehmen – so die Begründung.
Zahlreiche akademische Studien weisen denn auch die Vorzüge von Familienunternehmen nach – und bestätigen damit, was wir in der Beobachtung unseres Portfolios seit fast 14 Jahren real erleben. Eine beachtliche kumulierte Wertentwicklung des europaweit anlegenden „GS&P Fonds Family Business“ (LU0179106983) seit Auflage am 19.11.2003 von 204,65 % (8,64% p.a. Stand 30.04.2017) bei einer rund ein Drittel niedrigeren Volatilität im Vergleich zum Stoxx Europe 600 NR ist für uns Beleg, dass Investitionen in gute und verständliche Geschäftsmodelle von Familienunternehmen Erfolg versprechend sind.
Vor dem Hintergrund des ‚Niedrigzins-Niveaus‘ und der Einschätzung vieler Finanzexperten, dass aktuell die Börsenmärkte in Europa Nachholbedarf haben, erscheint uns die Investition in sachwertorientierte Vermögensanlagen wie europäische, börsennotierte Familienunternehmen für den längerfristigen Investor als ein kluges Investment.