Konjunktur / politische Entwicklungen
Von einem echten Befreiungsschlag kann indes keine Rede sein. Denn die Wachstumsraten indizieren bisher allenfalls begrenzte Dynamik, teilweise werden – z. B. bei Industrieproduktion oder Auftragseingängen – erst die Vorkrisenniveaus aus 2008 wieder erreicht. Positiv ist dennoch zu werten, dass die wirtschaftlichen Entwicklungen den politischen Unsicherheiten trotzen. Weder Konkretisierungen des „Brexit“ noch Unwägbarkeiten über die handelspolitische Ausrichtung der USA oder auch die anstehenden Wahlen in Europa führten bisher zu einer Eintrübung der realwirtschaftlichen Daten.
Die positive Tendenz der Frühindikatoren lässt zudem erwarten, dass sich der momentane Aufschwung in den Folgemonaten fortsetzen wird. So verbesserten sich die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes im Februar ebenso wie der vielbeachtete Ifo-Geschäftsklimaindex. Dieses Stimmungsbarometer der deutschen Wirtschaft hellte sich sowohl hinsichtlich der Lagebeurteilung als auch hinsichtlich des Ausblicks auf.
Entwicklung Kapitalmärkte
Die globalen Aktienbörsen verbuchten im Berichtsmonat Februar durchweg Gewinne. Der deutsche Leitindex DAX legte um 2,6% zu. Der Leitindex der Eurozone, der EuroStoxx50, verbuchte ein Kursplus von 2,8%. Angeführt wurde die Gewinnerliste von den US-amerikanischen Aktienindizes. Beflügelt von der Hoffnung auf konjunkturstimulierende Maßnahmen der neugewählten US-Regierung, kletterte der DowJones um 4,8%. Der marktbreitere S&P500 verzeichnete einen Zuwachs i.H.v. 3,7%. An den asiatischen Börsen gewann der japanische Nikkei 0,4%, der chinesische Shanghai Composite stieg um 2,6%.
An den Rentenmärkten wurde der Zinsanstieg des Vormonats im Berichtsmonat Februar wieder negiert. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen ermäßigte sich um 23 Basispunkte auf 0,21%. Überproportional stark fielen die Renditen am kurzen Ende der Zinskurve. Mit einer Rendite von minus 0,95% markierten Bundesanleihen 2-jähriger Laufzeit im vergangenen Monat ein neues Rekordtief. Unter den kerneuropäischen Staatsanleihen konnten sich französische Papiere dieser Entwicklung nicht im gleichen Maße anschließen. Die Rendite 10-jähriger französischer Staatstitel ermäßigte sich lediglich um 14 Basispunkte auf 0,89%. Die anhaltende politische Unsicherheit im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen schlug sich somit erneut in einem Anstieg der Risikoaufschläge ggü. Bundesanleihen nieder. Diese erreichten im letzten Monat den höchsten Stand seit dem Jahr 2012.
Auch die Risikoaufschläge der Euro-Peripherieländer Italien und Spanien erhöhten sich. Dieser Effekt blieb jedoch auf das Segment der Staatsanleihen beschränkt. Im Segment der Unternehmensanleihen kam es – auch bei Emittenten aus der Peripherie – erneut zu einer Einengung der Risikoaufschläge. Das Ankaufprogramm der EZB sorgt somit weiterhin für eine hohe Nachfrage nach Unternehmensanleihen.
Der Kurs des Euro gab im Berichtsmonat Februar ggü. dem USD wieder leicht nach. Zum Monatsultimo kostete die Gemeinschaftswährung 1,0576 USD/EUR (Vormonatsultimo 1,0798 USD/EUR).
Der Ölpreis stieg im Berichtsmonat Februar. Öl der Sorte WTI verteuerte sich auf 54,01 USD/Barrel, Öl der Nordseesorte Brent verteuerte sich auf 55,59 USD/Barrel.
Der Goldpreis entwickelte sich im Berichtsmonat Februar positiv und stieg auf 1.248 USD je Feinunze (1.211 USD/Feinunze zum Vormonatsultimo).