Seit dem Referendum im vergangenen Juni hat sich tatsächlich sogar wenig geändert. Vor der Abstimmung machten düstere Zukunftsprognosen die Runde. Die Rede war von Rezession alleine aufgrund der Unsicherheit, die mit dem beispiellosen Schritt Großbritanniens einher geht. Die Daten zeigen aber, dass sich dieses Szenario nicht verwirklicht hat. Der Arbeitsmarkt wächst, die Zahl der Arbeitslosen ist nahe ihres 40-jährigen Tiefpunktes und das durchschnittliche Ertragswachstum der privaten Haushalte ist in der zweiten Jahreshälfte sogar gestiegen.
Lediglich bei den Preisen von Vermögenswerten haben wir eine Reaktion gesehen. Unternehmen mit einer Ausrichtung auf Großbritannien wurden abgestraft. Darauf sollten wir uns konzentrieren. Britische Unternehmen haben heutzutage einen großen inländischen Markt und ihre Aktienkurse handeln aufgrund der mit Brexit verbundenen Angst immer noch mit erheblichen Nachlässen. Hier bieten sich uns deshalb Anlagegelegenheiten.
Darüber hinaus sind wir weniger auf spezifische Aussichten fixiert und konzentrieren uns stattdessen auf das, was die Märkte im Augenblick glauben, sowie auf die Risiken und möglichen Überraschungen. Aus meiner Sicht kommt den Löhnen hier eine entscheidende Rolle zu. Die Zentralbanken haben bereits angekündigt, schnell wachsende Löhne mit Zinserhöhungen zu kontern. Das sollte für die Erwartungen der Menschen ein Schock sein. Jeder geht im Moment von einem langsamen und stetigen Lohnwachstum aus. Ein schnelles Lohnwachstum ist momentan nicht eingepreist. Daher würde ich sagen, dass hier der Schlüsselfaktor für potenzielle Schwachstellen liegt. Beobachten Sie die Löhne, dann wissen Sie, wo die Zinsen hingehen.
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Bitte beachten Sie, dass es sich hierbei um Archivinformationen handelt. Sie sind nicht als aktuelle Ansichten oder Einschätzungen, sondern nur als historische Angaben zu verstehen.