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Marktkommentar

Tanguy Kamp (BLI): „What could make Asian companies great again?“

Nach fünf Jahren der relativen Underperformance schien es so, als seien die asiatischen Märkte 2016 endlich wieder auf dem Weg nach oben.
© BLI – Banque de Luxembourg Investments S.A.

Bis zu den US-Präsidentschaftswahlen verlief das Jahr relativ gut: Der MSCI Asia ex Japan stieg seit Jahresbeginn um 11 % (in USD) und war damit erfolgreicher als die Industriestaaten-Indizes. Doch nach dem Wahlsieg Trumps brach der asiatische Index ein - anders als in Europa, Japan und vor allem den USA, wo die Börsen mit kräftigen Gewinnen reagierten (siehe Grafik).

Entwicklung der Indizes S&P 500 und MSCI Asia ex Japan (in USD)

Entwicklung der Indizes S&P 500 und MSCI Asia ex Japan (in USD)

Quelle: Bloomberg
Für die aufstrebenden Volkswirtschaften hat das Wahlprogramm Trumps nichts Erfreuliches: Strafzölle, die den Welthandel gefährden, eine Politik, die auf „America first“ setzt und zu Lasten der Wirtschaftspartner geht, sowie die Begrenzung von Zuwanderung und Beschäftigung ausländischer Arbeitnehmer in den USA. Als wäre dies nicht genug, kletterte der US-Dollar auf seinen höchsten Stand seit 14 Jahren. Dies belastete die Emerging Markets zusätzlich, weil viele Unternehmen in diesen Märkten auf Dollar lautende Schulden haben. Jeder Anstieg des Dollars macht die Schuldenlast somit schwerer und verunsichert Anleger.

Index Dollar DXY

Index Dollar DXY

Quelle: Bloomberg
Bei genauerem Hinsehen könnte sich der Wahlsieg Trumps für manche Unternehmen in Asien jedoch als gar nicht so negativ erweisen:

Wenn es zur Aufrichtung von Zollschranken käme, würden die Handelspartner der USA zu entsprechenden Gegenmaßnahmen greifen, und auch US-Unternehmen müssten bei Exporten in die großen asiatischen Märkte mit Strafzöllen rechnen. Dies wiederum käme den in der Konsumbranche führenden lokalen Unternehmen zugute: So könnte zum Beispiel Hengan, der (auch in unseren Portfolios vertretene) chinesische Marktführer für Babywindeln und Hygieneartikel, der bislang nur auf dem heimischen Markt tätig ist, seine Position durch protektionistische Gegenmaßnahmen gestärkt sehen, denn zu seinen großen Konkurrenten gehören unter anderem US-Unternehmen wie Procter & Gamble oder Kimberly Clark. De facto produzieren diese beiden US-Unternehmen jedoch auch in China, setzen chinesische Arbeitskräfte ein und wären daher von Zollschranken nicht betroffen. Doch für den Fall eines Handelskriegs ist zu vermuten, dass es zu einem Aufleben patriotischer Gefühle kommen könnte, so dass Produkte, die als „un-chinesisch“ wahrgenommen werden, vom Verbraucher zu einem gewissen Maße boykottiert werden könnten

Die Öffnung Chinas und die Liberalisierung der chinesischen Wirtschaft stellen angesichts der sich auf sich selbst zurückziehenden USA einen Trumpf für Peking dar. Auch die Aufkündigung des transpazifischen Handelsabkommens TTP, die Trump bereits im Wahlkampf angekündigt hatte, kann China beträchtlichen Aufschwung verleihen und dem Land helfen, seine starke Position im asiatischen Raum auszubauen. Auch die Äußerungen des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping beim Weltwirtschaftsforum in Davos weisen in diese Richtung. Diese Entwicklung ist möglicherweise sehr positiv für koreanische Unternehmen, die nach China exportieren (LG H&H, Orion, Amorepacific) und die in jüngerer Vergangenheit unter Drohungen aus Peking litten, Importe aus Korea und den bilateralen Handel beschränken zu wollen. Grund hierfür waren Spannungen zwischen den beiden Ländern im Zuge der geplanten Stationierung des THAAD-Raketenabwehrsystems (Terminal High Altitude Area Defense) auf der koreanischen Halbinsel.

Kursentwicklung koreanischer Unternehmen (in EUR): LG Household & Healthcare, Amorepacific und Orion Corp.

Kursentwicklung koreanischer Unternehmen (in EUR): LG Household & Healthcare, Amorepacific und Orion Corp.

Quelle: Bloomberg
China ist nicht mehr länger nur die „Werkbank der Welt“. Diese Rolle übernehmen immer mehr Länder wie Vietnam oder Indonesien. Wenn auch Chinas Wirtschaft immer noch stark exportorientiert ist und von Zollschranken negativ betroffen sein könnte, so darf nicht vergessen werden, dass das Wirtschaftsmodell des Landes im Umbau begriffen ist: Die Politik versucht, die Abhängigkeit der Wirtschaft von Investitionen und Exporten zu verringern und den heimischen Konsum zu fördern. Die Gefahr, die von der neuen US-Politik ausgeht, kann durchaus dazu beitragen, dass dieser wirtschaftliche Umbau vorangetrieben wird. Zudem haben auf den Endkunden ausgerichtete Unternehmen aus der Technologie- und Informationsbranche wie Alibaba oder Tencent in jüngerer Vergangenheit unter Beweis gestellt, dass sie auch in einem Umfeld der konjunkturellen Abschwächung starkes Wachstum generieren können.

Naturgemäß sind Exportunternehmen in einer Welt höherer Zollbarrieren stärker gefährdet; wir meinen jedoch, dass es wichtiger denn je ist, sich auf Unternehmen zu konzentrieren, die über Wettbewerbsvorteile verfügen, so dass sie unabhängig davon sind, wo sich ihre Kunden befinden. Unternehmen wie TSMC oder Samsung Electronics zum Beispiel sind zwar wichtige Exporteure in die USA, dürften aber dennoch nicht allzu sehr unter den Maßnahmen leiden, da ihre US-Kunden wie Apple oder Qualcomm einfach nicht auf ihre Technologie in der Halbleiterproduktion verzichten können. Möglicherweise werden sie dazu gezwungen sein, Produktionsstätten in den USA aufzubauen, um ihre Produkte für den US-Markt herzustellen. In diesem Fall würden sie zwangsläufig ihre Kostensteigerungen an ihre Kunden weitergeben, die diese wiederum in Form höherer Preise an den Endverbraucher weiterreichen würden.

Als guter Merkantilist könnte Donald Trump den Anstieg des US-Dollars begrenzen wollen, da dieser die heimische Fertigungsbranche belastet und der Wettbewerbsfähigkeit der US-Wirtschaft auf dem Weltmarkt schadet. Dies umso mehr, als der Dollar seit seinem Tiefststand bereits 45 % gestiegen (s. Grafik oben) und in Bezug auf die Kaufkraftparität überbewertet ist. Ein sinkender Dollar-Kurs hingegen wäre offensichtlich eine äußerst gute Nachricht für die Emerging Markets.

Es ist davon auszugehen, dass die Befürchtungen, die die Wahl Trumps ausgelöst hat, in den Börsenkursen asiatischer Unternehmen bereits eingepreist sind: Schließlich sind diese Märkte in den vergangenen sechs Jahren fast 90 % hinter den US-Märkten zurückgeblieben (s. Grafik). Zudem dürften asiatische Unternehmen 2017 Cashflows in Rekordhöhe verzeichnen, und ihr Gewinnwachstum dürfte bei über 10 % liegen. Der operative Cashflow von Unternehmen wie z. B. Samsung Electronics könnte im kommenden Jahr höher sein als der von Microsoft.

 

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