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Marktkommentar

Oliver Adler (Credit Suisse): Stetiges, aber noch langsames Wachstum

Das globale Wachstum sollte 2017 leicht anziehen, aber weiter deutlich hinter dem Vorkrisenniveau zurückbleiben. Nachdem sich die Rohstoffpreise 2016 stabilisiert haben, wird die Inflation wohl steigen. Da in den USA die Teuerung weiter zunimmt, dürfte das Fed die Zinsen weiter in kleinen Schritten erhöhen. Die anderen grossen Notenbanken dürften ihren expansiveren geldpolitischen Kurs beibehalten, aber von „mechanischen” Bilanzausweitungen abzurücken beginnen.

Wie in den Vorjahren waren die Prognosen für das Wirtschaftswachstum Anfang 2016 zu optimistisch und mussten revidiert werden. Zwar überraschte der Aufschwung in der Eurozone positiv, der schwache Jahresauftakt in den USA und die hartnäckige Flaute in einigen Schwellenländern sorgten aber dafür, dass das Wachstum nicht annähernd an das Vorkrisenniveau heranreichte. In unserem Basisszenario dürfte sich das Wachstum 2017 leicht beschleunigen.

In einigen Schwellenmärkten wird Gegenwind zu Aufwind

Wir gehen davon aus, dass in diversen aufstrebenden Ländern wie Brasilien aus dem Abschwung ein geringfügiges Wachstum wird, da die jüngsten Schwierigkeiten teils überwunden sind. Auch die Rohstoffpreise dürften sich dank kleinerem Angebotsüberschuss weiter erholen. Da sich die Leistungsbilanzen der Schwellenländer allgemein verbessert haben und die Währungen nicht länger überbewertet sind, sind sie gegenüber steigenden US-Zinsen weniger anfällig. Stabile Währungen lassen wiederum die Inflation weiter sinken und verschaffen einigen wirtschaftlich angeschlagenen Ländern geldpolitischen Spielraum. Hier sollte eine lockerere Geldpolitik auf einen graduellen Aufschwung hinwirken. Zudem wurden in einigen lateinamerikanischen Ländern reformorientierte Regierungen gewählt. Deren Strukturreformen sollten entsprechendes Vertrauen und Wachstum fördern. Eine Rückkehr zum Schwellenmarktboom der Vorkrisenjahre scheint aber sehr unwahrscheinlich, hält man sich die Wachstumsschwäche in China, die hohen Schulden im Privatsektor und die nötige Eindämmung der Haushaltsdefizite vor Augen.

Robustes Wirtschaftswachstum in den USA

Wir erwarten, dass das Wirtschaftswachstum in den USA 2017 relativ robust bleibt und prognostizieren für das Bruttoinlandprodukt (BIP) ein Plus von rund 2%, nach 1,5% im Jahr 2016. Die stetigen Beschäftigungs- und Lohnzuwächse der letzten Jahre sollten neben den noch tiefen Zinsen vor allem die Konsumausgaben und den Häusermarkt weiter stützen. Ausserdem dürften eine positive Konsumnachfrage und höhere Rohstoffpreise die Unternehmensinvestitionen beflügeln. Schliesslich dürften im Verlauf des Jahres gewisse fiskalische Impulsein Form von Infrastrukturinvestitionen zum Tragen kommen. Die Beschäftigung könnte weniger wachsen, da der Arbeitskräftebedarf der Unternehmen vorerst gesättigt scheint und die Kapazitätsüberhänge am Arbeitsmarkt reduziert wurden. Die Reallöhne dürften im Zuge einer anziehenden Inflation weniger schnell ansteigen.

Eurozone erlebt anhaltendes Wachstum

Wahrscheinlich wächst die europäische Wirtschaft 2017 weiter, sofern die Region nicht einen weiteren schweren politischen Schock verkraften muss. Die geldpolitische Expansion der letzten Jahre sorgte für kontinuierlich sinkende Zinsen sowie ein moderates Kreditwachstum, das sich in höheren Konsumausgaben und boomenden Immobilienmärkten niedergeschlagen hat. Auch die Exporte konnten sich dank eines relativ schwachen Euros erholen. An die Stelle der Sparpolitik ist eine massvolle Haushaltsexpansion gerückt, die teilweise der Unterstützung von Flüchtlingen dient. All dies hat eine stetig steigende Beschäftigung ermöglicht. 2017 ist mit einer Fortsetzung dieser Trends zu rechnen. Da die Arbeitslosigkeit immer noch hoch ist und die Regierungen einen starken Druck durch populistische Kräfte erfahren, dürfte die Haushaltspolitik kaum restriktiver werden – auch dort nicht, wo die Defizitziele wiederholt verfehlt werden. Zudem dürften die Unternehmensinvestitionen schwach bleiben, wobei hier eine leichte Besserung wahrscheinlicher scheint als eine weitere Abschwächung.

Erneute Eurokrise ziemlich unwahrscheinlich

Der Brexit-Entscheid dürfte sich negativ auf Grossbritanniens längerfristige Investitions- und Wachstumsaussichten auswirken. Die Abwertung, die das Pfund Sterling in der zweiten Jahreshälfte 2016 verzeichnet hat, schützt das britische Wachstum in gewisser Weise – zulasten der Eurozone. Diese Belastung sollte aber nicht allzu gross sein, da die Exporte von Waren und Dienstleistungen nach Grossbritannien nur einen Anteil von etwa 3% am BIP der EU-27 haben. Dennoch bleiben angesichts der bevorstehenden Wahlen erneut Sorgen um den Zusammenhalt der Eurozone und die Bankenstabilität bestehen. Eine ausgewachsene Banken- und Staatskrise halten wir für unwahrscheinlich, da die Institute inzwischen besser kapitalisiert sind und die Europäische Zentralbank alles tut, um solche Verwerfungen zu verhindern.

China belebt Wachstum auch 2017

Wir erwarten ein fortgesetztes Wachstum der Weltwirtschaft, was sich massgeblich auf ein stabiles China und Asien allgemein stützt, denn die aufstrebenden asiatischen Länder haben zusammen mit China zuletzt bis zu 40 % zum globalen Wachstum beigetragen. Auch in dieser Region ist die Wirtschaft in der zweiten Jahreshälfte 2016 langsam dynamischer ge- worden – eine Entwicklung, die 2017 anhalten dürfte. Dies in erster Linie dank der umfassenden Infrastrukturoffensive der chinesischen Regierung, die auch noch die Geld- und Kreditpolitik gelockert hat. Das Kreditwachstum und die Investitionen am Immobilienmarkt haben deutlich angezogen. Beide Trends erscheinen uns auf längere Sicht wenig nachhaltig, dürften aber bis weit in das Jahr 2017 hinein Bestand haben. In Indien sollten die 2016 eingeführten Reformen das Wachstum weiter stützen, während in den meisten anderen asiatischen Ländern die Ungleichgewichte begrenzt sind und damit darauf hindeuten, dass die relativ hohen Wachstumsraten aufrechterhalten werden können.

Geldpolitik auf der Suche nach mehr Flexibilität

Obwohl in den meisten Industrieländern die Dynamik des Privatsektors noch zu gering ist, die Staatsverschuldung aberzu hoch, dürfte eine fiskalische Expansion weiterhin wenig politische Unterstützung erhalten. Wir denken, dass die Geldpolitik auch 2017 und später als wichtige Stütze fungieren muss. Die Inflation dürfte steigen, auch wegen der stabileren Rohstoffpreise. Sie sollte dabei jedoch wegen der schwachen Nachfrageentwicklung kaum bedrohlich werden. Gut möglich, dass in den USA die Inflation leicht über ihr Ziel hinausschiesst, was das Fed aber weitgehend tolerieren wird. In den meisten anderen Industrieländern sollte die Geldpolitik akkommodierend bleiben. Um Bilanzrisiken und den politischen Druck zu begrenzen, werden die Notenbanken von einer mechanischen Ausweitung ihrer Bilanzen abzuweichen beginnen. Die Geldpolitik erzielt bei mehr Flexibilität auch nachhaltigere Erfolge. Die neuen Regimes dürften jedoch auch zu volatileren Zinsen und Finanzmärkten insgesamt führen.

Den Beitrag finden Sie hier im Original.

 

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