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Pressemitteilung

Wallrich Wolf AM: Die EZB-Politik vor dem Richtungswechsel?

​Noch hält die Europäische Zentralbank unverdrossen an ihrer expansiven Geldpolitik fest. Eine weitere Beschleunigung (Stichwort Helikoptergeld) ist zwar nicht ausgeschlossen, früher oder später wird es aber zu einem Richtungswechsel kommen müssen. Darauf sollten sich Anleger rechtzeitig einstellen.
© Wallrich Wolf Asset Management

Von Schwankungen abgesehen kennen die Zinsen seit 35 Jahren praktisch nur eine Richtung. Lag die Umlaufrendite im September 1984 noch bei 11,4%, müssen Anleger heute zum Teil sogar draufzahlen, wenn sie ihr Geld inländischen Schuldnern bester Bonität zur Verfügung stellen wollen. Die Gründe für diesen Rückgang sind allerdings etwas vielfältiger, als es die aktuelle Diskussion vermittelt.

Historisch niedrige Umlaufrendite

161103 Historisch niedrige Umlaufrendite
Quelle: Bloomberg

Sinkende Inflationsraten und abnehmende Wachstumsperspektiven

Dabei ist zunächst die abnehmende Geldentwertung zu nennen. So betrug die Inflationsrate Anfang der Achtziger noch 5-6%, im vergangenen Jahr waren es gerade noch 0,3%. Ein zweiter Punkt sind rückläufige Wachstumsaussichten. Während die Realzinsen in schnell wachsenden, sich noch im Aufbau befindenden Volkswirtschaften relativ hoch ausfallen, gehen diese bei schwächeren bzw. mageren Wachstumserwartungen deutlich zurück. Besonders stark sind davon Volkswirtschaften betroffen, die bereits über einen hohen Kapitalstock verfügen, wie etwa die EU-Staaten. Ersparnisse sind reichlich vorhanden, gleichzeitig halten sich die Unternehmen mit Investitionen zurück. Erschwerend kommt hinzu, dass sich das weltweite Potenzialwachstum, also die langfristige Veränderung des Bruttosozialprodukts bei einem normalen Auslastungsgrad der Produktionskapazitäten, seit der Finanzkrise deutlich abgeschwächt hat. Und als dritter Punkt ist dann schließlich die überaus expansive Geldpolitik der EZB sowie aller anderen wichtigen Notenbanken in den letzten Jahren zu nennen, auch wenn die amerikanische Fed inzwischen etwas auf die Bremse getreten hat.

Trendwende noch nicht in Sicht

Bei den europäischen Währungshütern ist bisher dagegen noch kein Richtungswechsel zu erkennen. So haben die Notenbänker rund um Mario Draghi auf ihrem Treffen Mitte Oktober beschlossen, den Leitzins sowie die Satz für Bankeinlagen unverändert bei null bzw. -0,4% zu belassen. Gleichzeitig kündigte der Rat an, die Zinsen auf diesem oder einem noch niedrigeren Niveau halten zu wollen – „und zwar deutlich über die Dauer der Anleiheankäufe hinaus“. Die Entscheidung über das billionenschwere Wertpapierkaufprogramm wurde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Möglicherweise werden die Weichen diesbezüglich bei der nächsten Notenbanksitzung am 8. Dezember neu gestellt, wie es von Draghi vorsichtig angedeutet wurde. Aus heutiger Sicht erscheint es wahrscheinlich, dass das Ankaufprogramm dann noch einmal über den bisher genannten Zeitpunkt (Ende März 2017) hinaus verlängert wird. Im weiteren Jahresverlauf 2017 könnte es schließlich Monat für Monat zu einer Verringerung des Ankaufvolumens von derzeit 80 Mrd. Euro um beispielsweise 10 Mrd. Euro kommen (sogenanntes „Tapering“).

Langwieriger Normalisierungsprozess mit Rückschlagpotential

Aber selbst wenn es 2017 tatsächlich zu einem Einstieg in den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik kommen sollte, was keineswegs ausgemachte Sache ist, wird es im Normalfall noch viele Jahre dauern, bis deutsche Staatsanleihen wieder signifikant positive Renditen abwerfen werden. So ist nach dem sehr langsamen Auslaufen der Anleihekäufe, ein noch stockenderer Zinsanhebungszyklus der EZB zu erwarten. Wie lange sich dieser Prozess hinziehen kann, lässt ein Blick auf die USA erahnen. Dort hat der damalige Notenbankpräsident Ben Bernanke im Frühjahr 2013 erstmals angedeutet, die Käufe amerikanischer Staatsanleihen drosseln zu wollen, soweit dies die Konjunktur zulassen würde. Ende 2013 begann das Tapering und die erste Zinserhöhung von gerade einmal 0,25% folgte erst zwei Jahre später. Vor einem weiteren Schritt scheut die derzeitige Notenbank-Chefin Janet Yellen bis heute zurück.

Gravierende Schocks einmal ausgeschlossen, dürfte sich die Normalisierung des Zinsniveaus in der Euro-Zone somit über viele Jahre hinziehen. Gleichzeitig werden die einzelnen Schritte bzw. bereits deren Ankündigung immer wieder zu (vorübergehenden) Rückschlägen und damit verbunden Volatilitätsanstiegen an den Aktien- und Anleihemärkten führen. Diese werden umso heftiger ausfallen, je weniger gut die Marktteilnehmer auf die entsprechenden Schritte vorbereitet sind.

Im Anleihebereich halten wir es deshalb für sinnvoll, den Fokus auf relativ kurze bis mittlere Laufzeiten von 3-5 Jahren zu legen. Gleichzeitig werden wir unser Augenmerk auch weiterhin auf Corporate Bonds aus dem Non-Investmentgrade-Bereich sowie anleiheähnliche Assets (z.B. Immobilienfonds in Abwicklung) richten, um auf diese Weise positive Renditen oberhalb der Geldentwertung zu generieren. Schwankungen sowie temporäre Volatilitätsanstiege am Aktienmarkt werden wir dazu nutzen, die Investitionsquote unserer Prämienstrategie entsprechend zu erhöhen. Insgesamt erscheint es uns im Hinblick auf das aufgezeigte Szenario jedenfalls sinnvoll, unsere konservative Anlagestrategie, die unter anderem auf Sachkapital und möglichst viele krisenresistente Investments setzt, auch zukünftig beizubehalten.

 

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