In den letzten Wochen erlebte das Thema „Bankenkrise“ eine Wiederauferstehung. Verschreckt durch die gigantische Forderung der US-Behörden gegen die Deutsche Bank, den wiederholten Sanierungsbedarf der Commerzbank und die ungelösten Probleme des italienischen Bankensektors zogen schwache Finanzwerte auch den Gesamtmarkt mit nach unten. Auch wenn ein Vergleich zu der Lehman-Pleite an den Haaren herbeigezogen ist, waren viele Investoren im Rückblick wohl zu sorglos und hatten sich von der niedrigen Volatilität „einlullen“ lassen, so dass sie dieser Weckruf unvorbereitet traf. Insgesamt verloren europäische Aktien aber nur knapp 1%, deutsche und vor allem italienische Werte dagegen deutlich mehr. Anleihen waren wenig verändert, wobei Staatsanleihen eine leicht positive und Unternehmensanleihen eine leicht negative Wertentwicklung verzeichneten.
In den nächsten Wochen werden die Banken weiterhin die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Außerdem nähern wir uns der US-Präsidentschaftswahl Anfang November und dem italienischen Verfassungsreferendum im Dezember. Die Auswirkungen derartiger politischer Ereignisse sind zwar meist nicht nachhaltig, können aber zumindest kurzfristig für Irritationen sorgen, wie jüngst das Beispiel „Brexit“ wieder einmal gezeigt hat. Die Phase der stabilen Aufwärtsbewegung ohne große Kursausschläge ist jedenfalls erst einmal vorbei.