Brexit sorgt für Performancerückgang
Das Ergebnis des Brexit-Referendums fiel entgegen unserer Erwartung eines Austritts Großbritanniens aus der Europäische Union aus. Die Flucht der Marktteilnehmer aus zyklischen Aktien in vermeintlich sichere Häfen wie z.B. Nahrungsmittelhersteller oder Tabakkonzerne verschlechterte die ohnehin nicht zufriedenstellende Performance im MainFirst Top European Ideas nochmals erheblich. Aus diesem Grund verringerte sich die Underperformance im ersten Halbjahr auf mehr als 8%, das damit das schwächste Halbjahr seit Bestehen des Produktes ist.
Gegenwinde gab es in dieser Zeit von allen Seiten, der mit Abstand größte negative Treiber ist die sich nochmals beschleunigende Outperformance der defensiven Sektoren: Der Performanceunterschied zwischen Haushaltsgütern und Banken lag im ersten Halbjahr beispielsweise bei mehr als 30%, und auch Autos entwickelten sich um knapp 25% schlechter als die defensiven Sektoren. Der Bewertungsunterschied zwischen Nestlé oder Unilever mit einem KGV von 22x und dem Automobilsektor mit einem KGV von 7x liegt mittlerweile bei mehr als 15 Punkten oder mehr als dem Dreifachen. Darüber hinaus verloren wir im ersten Halbjahr ebenfalls aufgrund der Titelauswahl und hatten negative Beiträge aus der Länderallokation.
Auch wenn der Brexit zu diesen Verwerfungen am Kapitalmarkt geführt hat, gehen wir nicht davon aus, dass wir vor einer Krise oder globalen Rezession stehen. Der Brexit ist kein zweites Lehman. Er wird Großbritannien allerdings aufgrund der bevorstehenden Investitionszurückhaltung Wirtschaftswachstum kosten und damit auch negative Auswirkungen auf das Gesamtwachstum in Europa haben, jedoch keine Krise auslösen.
Aus diesem Grund sind wir fest davon überzeugt, dass die erheblichen Bewertungschancen der zyklischen Unternehmen überwiegen. Des Weiteren halten wir ein Portfolio mit Unternehmen mit guten Qualitäten, starkem Cash Flow, hohen Dividendenausschüttungen und operativen Verbesserungen durch Kosten- oder Effizienzmaßnahmen. Die schwachen Kursentwicklungen dieser Unternehmen haben dazu geführt, dass das durchschnittliche KGV unseres Portfolios laut Bloomberg-Konsenserwartungen mittlerweile bei 12,6x für 2016 und 10,9x für 2017 liegt. Dieser hohe Abschlag zum Markt wird unterstützt von einer Dividendenrendite von vier bis fünf Prozent.
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http://www.multimanagergmbh.de/as_documents/PP_doc/MAINFIRST/Marktkommentare_Factsheets_Juni_2016.pdf