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Marktkommentar

Igor de Maack (DNCA): Wöchentlicher Kommentar zu den Märkten (17. Juni 2016)

Wenn Sie unseren nächsten Wochenbrief lesen, zählt die Europäische Union womöglich ein Mitglied weniger - wobei einige führende europäische Politiker jedoch bereits bewiesen haben, dass sie sich über die Ergebnisse von Volksabstimmungen durchaus hinwegzusetzen vermögen. So musste Alexis Tsipras schließlich das von Griechenlands Gläubigern geforderte Programm struktureller Reformen umsetzen, obwohl sich seine Landsleute beim Referendum gegen diese Reformen ausgesprochen hatten.

Nun, wo nach einer erbitterten Kampagne die Schicksalsabstimmung der Briten über den Brexit ganz nahe rückt, sind die europäischen Märkte im Gegensatz zu den amerikanischen in eine Abwärtsspirale geglitten, in der sie sich mit Pessimismus geradezu überbieten. Es stimmt schon, die Digitalisierung, die Überalterung der Bevölkerung und die rasante Verstädterung in einem von Spannungen und Populismus geprägten Klima in den entwickelten Ländern stellen Umwälzungen dar, die unweigerlich Folgen für die herkömmlichen Geschäfts- und Wirtschaftsmodelle haben werden. Seit dem Eintritt ins Zeitalter der Hypermediatisierung und Hyperdigitalisierung entwerfen Anleger jedoch unter Verweis auf potenzielle, äußerst kurzfristige Risikoereignisse die düstersten, wenn nicht gar apokalyptische Zukunftsszenarien, die ihre äußerste Vorsicht rechtfertigen.

Der Brexit zum Beispiel wird einem Kapitel der Menschheitsgeschichte gleichgesetzt, das ähnliche Züge wie die Zeiten während der beiden Weltkriege aufweise, und könne zu einem Auseinanderbrechen Europas und dem Wiederaufflammen alter Konflikte führen, wie sie die Kaiser- und Königreiche zu schüren verstanden, die ein Jahrtausend lang über diesen Kontinent geherrscht haben.

Wie einst Griechenland, von dem ab 2011 behauptet wurde, es werde den Euroraum in einen sicheren und plötzlichen Tod stürzen, versetzt die krankhafte Panik vor jedem demokratischen Wahltermin auch jetzt wieder die Anleger in Angst und Schrecken und lässt sie ultradefensive Strategien errichten. Diese stützen sich zum Teil auf einen Anleihemarkt, der am Rand des Zusammenbruchs steht, da immer mehr Staatsanleihen mit Negativzinsen behaftet sind. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen zum Beispiel ist diese Woche erstmals unter die Nullprozentmarke gefallen. Dieser hohe Preis der vermeintlichen Sicherheit wird die Anleger im Übrigen letztlich dazu treiben, in fremden Gefilden oder in anderen geografischen Regionen auf Renditejagd zu gehen.

Nun kann es nicht darum gehen, dieses Verhalten zu verurteilen oder den Anlegern Vorwürfe zu machen; vielmehr gilt es, ihre Denkweise zu verstehen, um die zukünftigen Chancen ergreifen zu können. Ganz sicher verbergen sich hinter diesen Verhaltensweisen atavistische Reflexe, die noch auf den Erfahrungen im Krisenjahr 2008 oder sogar in der Zeit um die Jahrtausendwende beruhen, sowie der Wunsch, nie auch nur einen Teil des eigenen Vermögens aufs Spiel zu setzen, sei es auch nur latent, und dies ungeachtet der in Frage kommenden Zeitspanne (Sekunde, Minute, Woche, Monat, Quartal, Jahr und so weiter).

Die allermeisten unter denjenigen, die sich jetzt auf die Große Depression oder auf die Jahrhundertdeflation der 1930er Jahre berufen, haben diese Ausnahmezustände allerdings nie am eigenen Leib erfahren müssen. Ein weiterer klassischer menschlicher Denkfehler: Oft sind Anleger in der Fixierung auf vergangene Entwicklungen gefangen und projizieren diese Schemata unendlich weiter fort. So hätte sich in den 1980er Jahren, als die Inflation auf den zweistelligen Bereich zusteuerte, kein Anleger eine Welt ohne Inflation vorzustellen vermocht, wie wir sie heute kennen. Nun ist genau das Gegenteil der Fall, und es droht ein böses Erwachen, sollte insbesondere in einem Negativzinsumfeld die Inflation wieder anziehen. Was also ist zu tun? Für Anleger, die an den europäischen Aktienmärkten investiert sind (die einzige Anlageklasse, die noch ein wenig Rendite abwirft und auf Kapitalzuwächse hoffen lässt), stellt sich in der jetzigen Situation wie im berühmten Song der englischen Rockband The Clash und wie auch für die britischen Wähler unausweichlich die eine große Frage: Should I stay or should I go ... now?

 

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