Das annualisierte Wachstum der USA lag mit 2,6% zum Vorquartal leicht unter den Erwartungen. Der größte Wachstumstreiber waren mit 4,3% die privaten Konsumausgaben, die von den deutlich niedrigeren Ölpreisen profitiert haben. Enttäuschend war der Rückgang der Ausrüstungs-investitionen mit einem Minus von 1,9%. Der Außenhandel dämpfte die wirtschaftliche Entwicklung um ein volles Prozent, da die Exporte mit nur 2,8% leicht stiegen, aber im Gegenzug die Importe mit plus 8,9% deutlich zulegten. Die Gründe hierfür liegen sowohl in der schwachen Weltkonjunktur als auch im starken USD. Getragen von der steigenden Beschäftigung und den niedrigen Energiepreisen werden sich die stark vom Privatkonsum abhängigen USA weiterhin auf dem eingeschlagenen Wachstumspfad bewegen. Trotz der guten Wirtschaftsdaten und den durchaus positiven Erwartungen für den Arbeitsmarkt signalisierte Fed-Chefin Yellen, dass es derzeit keinen Plan für eine schnelle Leitzinsanhebung gibt.Gerade beim Arbeitsmarkt zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den Vereinigten Staaten und der Eurozone. Die USA verzeichnen nach dem massiven Anstieg der Arbeitslosenquote Ende 2009 auf 12% eine kontinuierliche Verbesserung auf 5,6% im Dezember 2014. Nach dem Anstieg in 2009 hatte die Eurozone noch eine weitere Steigerung der Arbeitslosenquote in 2012 auf 12% zu verkraften. In über zwei Jahren ging die Arbeitslosenquote nur marginal um 0,6% auf 11,4% zurück. Während sich in Italien, Spanien, Deutschland und Irland im Dezember weniger Menschen arbeitslos meldeten, stieg in Frankreich die Arbeitslosigkeit von 10,3% auf 10,4%. Die höchsten Quoten weisen Griechen-land mit 25,8% und Spanien mit 23,7% aus. Hinter diesen Zahlen stecken rund 18 Millionen Menschen ohne Anstellung. Damit bleiben auch die Erwartungen bezüglich eines binnenwirtschaftlich getragenen Aufschwungs verhalten.
Der Einfluss des niedrigeren Ölpreises auf das Wirtschaftswachstum wird auf plus 0,7% in 2015 geschätzt. Positiv sollte auch die breit angelegte Schwäche des Euros auf die Exporttätigkeit wirken. Damit hätte die EZB zumindest eines ihrer geld-politischen Ziele erreicht. Mit dem Avis in den nächsten eineinhalb Jahren über eine Billion EUR in ein Anleihekaufprogramm zu investieren, möchte die Notenbank neben verbesserten Exportchancen auch die Wirtschaftsaktivität ankurbeln und die Inflationserwartung steigern. Ob ihr dies damit gelingt, muss sich allerdings erst noch zeigen. Die Einkaufsmanagerindizes lassen bislang auf eine leichte Belebung der Wirtschaftsaktivitäten hoffen.Chinas Industrie ist im Januar weiter ohne Dynamik geblieben. Der HSBC China Manufacturing Purchasing Manager Index lag mit 49,7 zum zweiten Mal in Folge knapp unter der Expansionsschwelle von 50. Das sind schwache Vorgaben für dieses Jahr. In 2013 lag das durchschnittliche Wachstum der Industrieproduktion noch bei knapp unter 10% und in 2014 bei knapp unter 8%. Während der Dienstleistungssektor relativ stabil erscheint, neigt die Bauwirtschaft eher zur Schwäche. Durch das Überangebot an Immobilien sind die Immobilien-makler gezwungen, Zugeständnisse bei den Preisen zu machen. Im letzten Jahr gingen die Preise um rund 7% zurück. Außerdem hält sich die Bauwirtschaft mit Neubaubeginnen zurück und erwirbt deswegen wiederum weniger Land von den Kommunen. Diese wiederum generieren rund 30-50% ihrer Einnahmen aus dem Steueraufkommen von Landverkäufen. Damit wird es immer schwieriger kommunale Konjunkturprogramme auf-zulegen, zumal auch hier die Kreditaufnahme und damit