März -
Marktupdate
Globale Aktien schlossen im März äußerst schwach, nachdem die Anzeichen eines ausgedehnten Handelskrieges die Stimmung ver hagelten. Die Erwartungen hinsichtlich Wachstums, Inflation und Rezessionsgefahr wurden reihenweise revidiert und überschatte ten alle anderen Themen. Die Wende hin zu einer expansiveren Fiskalpolitik in Deutschland geriet zur Randnotiz, die offenen Fragen rund um den KI-Ausbau waren so gut wie vergessen.
ln der relativen Performance konnten sich die defensiven Markt segmente noch am besten halten, zyklische Sektoren und vor al lem die Wachstumsbranchen wurden abverkauft, auch Qualität geriet unter Druck. Regional konzentrierte sich der Abgabedruck auf Nordamerika, Europa und Asien folgten mit etwas Abstand. Auch die meisten Anleihen tendierten schwächer, die Inflationser- wartungen wurden aufgrund des Handelskonfliktes und der neuen deutschen Fiskalpolitik angefacht, die Wachstumssorgen führten zu steigenden Kreditrisiken. Als Ausdruck der Unsicherheiten gab der USO gegenüber dem EUR untypischerweise nach, als sicheren Ha fen konnten sich lediglich Gold und kurz laufende Staatsanleihen behaupten.
Die geschilderten Bewegungen verschärften sich in den ersten Apriltagen noch weiter, nachdem die amerikanische Regierung ihre geplanten Strafzölle im Rahmen einer Pressekonferenz konkretisierte. Die Höhe, der Umfang und die zeitliche Umsetzung überraschte dabei sogar die Pessimisten. Es nährte sich der Verdacht, dass im Sinne einer speziellen Verhandlungstaktik die Maximalfor derung in den Raum gestellt werden soll, um die Gegenparteien zum Einknicken zu bewegen. Die Unsicherheit an den Kapitalmärk ten schnellte jedenfalls deutlich empor und brachte sogar den amerikanischen Staatsanleihenmarkt ins Wanken.
Die Situation zeigt gewisse tragische Züge, da sie willentlich her beigeführt wurde und die selbst gesteckten ökonomischen Ziele - Wohlstandsmehrung durch Stärkung der amerikanischen Industrie produktion - mit den Maßnahmen nicht zu erreichen sind. Für die weitere Kapitalmarktentwicklung werden die realwirtschaftlichen Folgen relevant sein, es wird zwischen einem einmaligen Schock kürzerer Dauer und einer länger anhaltenden Rezession unterschieden.
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