29.11.2024 -
Der klare Sieg der Republikaner bei den US-Wahlen sorgte im November für weitere positive Stimmung an den Märkten. Der S&P 500 (+5,8%), der NASDAQ 100 (+5,3%) und der Dow Jones (+7,7%) markierten allesamt neue Allzeithochs. Die europäischen Indizes blieben zwar zurück, aber auch der DAX-Index (+2,9%) legte trotz der Sorgen um die wirtschaftliche Lage in Deutschland und der zukünftigen US-Handelspolitik zu. Die Zinsen wurden ebenfalls nicht zum befürchteten „Party-Crasher“, das „Risiko“ eines Wahlsiegs von Trump war bereits im Vorfeld eingepreist. So fiel die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries im November um 12 Basispunkte auf 4,17%, die Rendite für Bundesanleihen fiel aufgrund der weiter sinkenden Inflation sogar um 30 Basispunkte auf 2,09%.
Bemerkenswert war auch die Stärke des US-Dollar im November. Gegenüber dem Euro legte der US-Dollar in der Spitze um 6% zu und beendete den Monat 3% fester. Neben den Schlagzeilen zu möglichen Importzöllen die Trump verhängen möchte, treibt der auf 2,1% gestiegene „Transatlantik-Spread“, also die Zinsdifferenz von US-Treasuries zu Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit den US-Dollar an. Das US-Wachstum wird im Jahr 2024 laut IMF-Prognose bei etwa 2,8% liegen, gegenüber 0,8% in Europa. Bei Betrachtung des Nominalwachstums wird die Differenz aufgrund der niedrigeren Inflation in Europa noch größer. Auch für das nächsten Jahr deutet sich keine Besserung aus europäischer Perspektive an. Die Einkaufsmanagerindizes aus dem Euro-Raum lagen auch im November unterhalb der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Zur schon bekannten Schwäche im verarbeitenden Gewerbe kam nun auch ein Einbruch der Stimmung im Dienstleistungssektor. Trotz Reallohnsteigerungen bleiben die Verbraucher zurückhaltend – die Sparquote steigt. Das spricht für eine weitere Ausweitung des Transatlantik-Spreads und auch mittelfristigen Gegenwind für den Euro.
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