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Pressemitteilung

MFS: US-Konjunkturrisiken lassen Renditen fallen

© MFS

27. Juli bis 2. August 2024

Internationale Aktien gaben diese Woche nach, weil ein stärkerer Abschwung der US-Wirtschaft für wahrscheinlicher gehalten wurde. Die positiven Gewinnüberraschungen, vor allem bei Technologie-Mega-Caps, reichten nicht, und Unternehmen mit unerwartet schwachen Zahlen wurden vom Markt abgestraft. Am frühen Freitagmorgen hatte der NASDAQ 100 seit seinem Juli-Hoch 10% verloren, was gemeinhin als Korrektur gilt. Die US-Zehnjahresrendite fiel von 4,20% vor einer Woche auf 3,82%, wobei sie nach den schwachen US-Arbeitsmarktdaten zwischenzeitlich nur 3,78% betragen hatte. Trotz der Eskalation im Nahen Osten verbilligte sich das Barrel Rohöl der Sorte West Texas Intermediate um 3 US-Dollar auf 74,35 US-Dollar, weil die Konjunkturzweifel überwogen. Gemessen am CBOE Volatility Index (VIX) stieg die Volatilität von 16,5 vor einer Woche auf 21.

Konjunktur

US-Abschwung immer wahrscheinlicher

Der ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe ist eingebrochen, die wöchentlichen Arbeitslosengeldanträge stiegen auf den höchsten Wert seit einem Jahr und der Arbeitsmarktbericht vom Freitag hat enttäuscht. Viele Investoren fürchten jetzt eine durchaus harte Landung der US-Konjunktur. Für zusätzliche Unsicherheit sorgt die Weltlage; nach der Tötung hochrangiger Vertreter von Hamas und Hisbollah bereitet sich Israel auf einen mögliche Vergeltungsangriff des Irans und seiner Verbündeten vor.

Am Freitagmorgen wurde in den USA der schwächste Arbeitsmarktbericht seit April veröffentlicht. Außerhalb der Landwirtschaft ist die Beschäftigung nur um 114.000 gestiegen und die Zahlen für die beiden Vormonate wurden um 29.000 nach unten korrigiert. Die Arbeitslosenquote stieg auf 4,3%, so viel wie zuletzt im Oktober 2021. Aktien- und Anleihenrenditen fielen daraufhin weiter. Schon vorher hatte man am Markt fest mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte im September gerechnet. Jetzt hält man sogar 50 Basispunkte für möglich, die Wahrscheinlichkeit wird auf 90% geschätzt, und bis zum Jahresende scheinen insgesamt 100 Basispunkte denkbar. Das US Bureau of Labor Statistics ließ wissen, dass die Zahlen trotz Hurrikan Beryl (der kürzlich Texas traf) nicht verzerrt seien. Dennoch warten Anleger auf Revisionen im nächsten Monat.

Powell bereitet Zinssenkung im September vor

Am Mittwoch blieb die Federal Funds Rate unverändert. Notenbankchef Jerome Powell sage auf der anschließenden Pressekonferenz aber, dass „die Inflation im 2. Quartal uns darin bestärkt hat“, dass sie auf den Zielwert fallen werde und dass man sich bei weiteren guten Zahlen dessen noch sicherer sei. Powell gab zu, dass am Mittwoch über Zinssenkungen gesprochen wurde und es schon im September so weit sein könne. Diese und andere Bemerkungen sorgten für neue Spekulationen, dass die Zinsen auf der nächsten Sitzung gesenkt werden könnten. Mit einem halben Prozentpunkt ist laut Powell aber nicht zu rechnen.

China nimmt den Konsum in den Blick

Bis zu dieser Woche wollte China seine Konjunktur vor allem durch Investitionsförderung beleben. Am Dienstag war nach einer Sitzung des Politbüros der KP aber plötzlich von einer „zu geringen Inlandsnachfrage“ die Rede. Die Erklärung enthielt zwar keine Hinweise auf neue Maßnahmen zur Konsumförderung, betonte aber die Bedeutung einer noch expansiveren Geld- und Fiskalpolitik. Analysten fürchten, dass Chinas Konjunkturprogramme Stückwerk bleiben. Zu wenig, zu spät, heißt es.

Bank of England senkt, Bank of Japan erhöht

Am Donnerstag hat die Bank of England ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 5% gesenkt. Mit 5:4 war die Entscheidung aber äußerst knapp. Notenbankchef Andrew Bailey meinte, dass zu starke oder zu schnelle Zinssenkungen vermieden werden müssten. Am Mittwoch stimmte die Bank of Japan mit 7:2 für eine Leitzinserhöhung um 15 Basispunkte auf 0,25% – den höchsten Wert seit 2008.

Kurz gefasst

Am Montag überschritten die amerikanischen Bundesschulden 35 Billionen US-Dollar.

Trotz der schrumpfenden deutschen Wirtschaft ist das Euroraum-BIP im 2. Quartal um 0,6% z.Vj. gestiegen, nach (nach oben korrigierten) 0,5% im 1. Quartal.

Die japanische Arbeitslosenquote ging von 2,6% im Mai auf 2,5% im Juni zurück. Der Quotient aus offenen Stellen und Bewerbern fiel auf 1,23, den niedrigsten Wert seit März 2022. Der Personalmangel lässt die Löhne dennoch weiter steigen.

Die neue britische Labour-Regierung wird am 30. Oktober ihren ersten Haushalt vorstellen.

Der amerikanische Case-Shiller Home Price Index stieg im Mai um 5,9% z.Vj. Im Juni gingen die schwebenden Hausverkäufe um 7,8% z.Vj. zurück, legten gegenüber dem Vormonat aber um 4,8% zu.

Japans neuer Vize-Finanzminister für internationale Angelegenheiten Atsushi Mimura sagte, dass die jüngste Yen-Schwäche der japanischen Wirtschaft mehr geschadet als genützt habe. Mögliche Gegenmaßnahmen seien Devisenmarktinterventionen.

Nachdem Israel Ismail Hanija, den politischen Führer der Hamas, diese Woche mit einem Bombenangriff in Teheran getötet hatte, wächst die Sorge vor einer Eskalation des Konflikts im Nahen Osten. Israel tötete auch Fuad Shukr, einen führenden Kommandeur der Hisbollah, in Beirut. Nach israelischen Angaben war Shukr für den Angriff verantwortlich, der letztes Wochenende zwölf israelische Kinder tötete. Iran und die Hisbollah haben angekündigt, sich zu revanchieren.

Annualisiert sind die amerikanischen Lohnstückkosten im 2. Quartal um 0,9% gestiegen, nach 3,8% im 1. Quartal. Die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft legte nach 0,4% im 1. Quartal jetzt um 2,3% zu.

Laut Wall Street Journal fiel das Transaktionsvolumen der 100 führenden chinesischen Immobilienentwickler letzten Monat um 20% z.Vj. auf 279,1 Milliarden Renminbi (etwa 38,7 Milliarden US-Dollar). Im Juni hatte der Rückgang nur 17% z.Vj. betragen. Im Vormonatsvergleich ging das Volumen um 36% zurück.

Laut MSCI befanden sich im 2. Quartal Büro- und Wohngebäude sowie andere Gewerbeimmobilien im Wert von 20,5 Milliarden US-Dollar in den Büchern der Banken, die aufgrund ausbleibender Schuldendienstleistungen an die Institute zurückgefallen oder von ihnen beschlagnahmt worden waren. Das sind 13% mehr als im 1. Quartal und der höchste Wert seit 2015.

Laut Bloomberg erwägen die USA, China den Zugang zu Hochleistungschips für KI zu erschweren.

Am Donnerstag hat Russland vier US-Staatsbürger, darunter einen Reporter des Wall Street Journal, im Rahmen des Austausches von 24 Gefangenen freigelassen. Sieben Länder waren beteiligt.

Nächste Woche

Weltweit werden am Montag die Dienstleistungs- und Composite-PMIs bekannt gegeben, ebenso wie der Senior Loan Officers Opinion Survey der Fed. Am Dienstag trifft sich die Reserve Bank of Australia; außerdem werden die Einzelhandelsumsätze im Euroraum veröffentlicht, am Freitag folgt der kanadische Arbeitsmarktbericht.

Gewinnmeldungen

Bislang haben etwa 75% der S&P-500-Unternehmen die Ergebnisse für das 2. Quartal 2024 vorgelegt. Kombiniert mit Schätzungen für die übrigen 25% sind die Gewinne laut FactSet im Quartal um 11,5% z.Vj. gestiegen. Damit lag das Wachstum über den 6% vom 1. Quartal. Die Umsätze legten im Vorjahresvergleich um 5,5% zu.

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Diese Informationen sowie Nennungen von Unternehmen und Einzelwerten dürfen nicht als Anlageberatung, Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Hinweis auf die Kauf- oder Verkaufsabsichten eines MFS-Produkts aufgefasst werden.

Die hier genannten Einzelwerte können, aber müssen nicht in MFS-Fonds enthalten sein. Eine vollständige Liste aller Einzelwerte von MFS-Portfolios finden Sie in deren aktuellen Jahres-, Halbjahres- oder Quartalsberichten. Vollständige Bestandsübersichten finden Sie auch in den Fondsübersichten im Abschnitt „Produkte“ auf mfs.com.

Die hier dargestellten Meinungen sind die von MFS und können sich jederzeit ändern. Prognosen sind keine Garantien.

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Quellen: MFS Research, Wall Street Journal, Financial Times, Reuters, Bloomberg News, FactSet Research, CNBC.com.

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