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Pressemitteilung

MFS: Fed-Chef erwartet Rückkehr der Disinflation

© MFS

29. Juni bis 3. Juli 2024

Internationale Aktien notierten am Mittwoch nahe ihrer Rekordhochs. Die milden Worte von Notenbankchef Jerome Powell und die Hoffnung, dass der Rassemblement National die absolute Mehrheit verfehlt, ließen die Kurse steigen. Die US-Zehnjahresrendite hat seit Freitag um 8 Basispunkte auf 4,34% zugelegt, auch weil ein Wahlsieg Trumps als immer wahrscheinlicher gilt. Die schwachen Einkaufsmanagerdaten vom Mittwochmorgen ließen die Renditen allerdings wieder fallen. Das Barrel Rohöl der Sorte West Texas Intermediate verteuerte sich um 1,25 US-Dollar auf 83,20 US-Dollar. Gemessen am CBOE Volatility Index (VIX) ging die Volatilität bis Mittwoch auf 12 zurück.

KONJUNKTUR

Rechtspopulistische Mehrheit in Frankreich unwahrscheinlicher

In der ersten Runde der französischen Parlamentswahlen am Sonntag wurde Marine Le Pens Rassemblement National (RN) stärkste Partei. Vor der entscheidenden zweiten Runde am kommenden Sonntag schlossen Linke und Macrons Zentristen aber einen Pakt, damit der RN nicht die absolute Mehrheit der Sitze gewinnt. Am Dienstag sagte Le Pen, dass sie eine Koalition unter Führung ihrer Partei anstrebe, wenn sie die absolute Mehrheit von 289 Sitzen nur knapp verfehle. Der Spread französischer Staatsanleihen gegenüber deutschen Bundesanleihen ging nach dem Anstieg letzte Woche um 12 auf 68 Basispunkte zurück, da von einem Parlament ohne klare Mehrheitsverhältnisse keine großen Veränderungen zu erwarten sind.

Powell erwartet, dass die Inflation wieder fällt

Auf der EZB-Jahreskonferenz im portugiesischen Sintra sagte Fed-Chef Jerome Powell, dass der seit Jahresbeginn stockende Inflationsrückgang wieder Fahrt aufnehmen könne. Wie erhofft würde sich der US-Arbeitsmarkt allmählich abkühlen und zu einem besseren Gleichgewicht finden. In einem Jahr könne die Inflation dann zwischen 2% und 2,5% liegen. Powell wollte sich aber nicht zu politischen Themen äußern und begründete das mit der Neutralität der Notenbank. Allerdings seien nachhaltige Staatsfinanzen wichtig, und es müsse bald etwas getan werden. Nach Powells Äußerungen hielt man eine Zinssenkung im September für wahrscheinlicher.

Oberstes Gericht gesteht Trump „erhebliche Immunität“ zu

Der amerikanische Supreme Court entschied am Montag, dass Ex-Präsident Trump für Amtshandlungen während seiner Präsidentschaft „erhebliche Immunität“ genießt. Der Präsident dürfe „nicht für etwas angeklagt werden, was die Ausübung seiner wesentlichen verfassungsmäßigen Rechte“ betreffe. „Auf jeden Fall muss angenommen werden, dass er für alle Amtshandlungen Immunität genießt“, schrieb Chefrichter John Roberts für die Mehrheit. Der Präsident genieße aber „keine Immunität für nicht amtliche Handlungen, und nicht alles, was ein Präsident tut, ist amtlich“, fügte Roberts hinzu. Vermutlich wird diese Entscheidung die gegen Trump anhängigen Verfahren verzögern. Die unteren Gerichte müssen jetzt prüfen, welche Vorwürfe gegen den Ex-Präsidenten Amts­handlungen betreffen und welche nicht. Das Strafmaß im New Yorker Verfahren wegen Fälschung von Geschäftsunterlagen, zunächst für den 11. Juli angekündigt, wird jetzt erst am 18. September bekannt gegeben. Zuvor hatten Trumps Anwälte eine Aufhebung des Schuldspruchs beantragt. Sie hatten argumentiert, dass der Staat New York Informationen über Trumps Amtshandlungen als Präsident nicht als Beweismaterial verwenden dürfe. Nach der Entscheidung des Obersten Gerichts stiegen die Anleihenrenditen, da ein Wahlsieg von Trump jetzt als wahrscheinlicher gilt. Am Markt erwartet man, dass Trumps Politik in einer möglichen zweiten Amtszeit die Preise treibt.

KURZ GEFASST

Im Juni gaben die Einkaufsmanagerindizes (PMIs) nach. Vor allem fiel der amerikanische Dienstleistungsindex auf den niedrigsten Wert seit Beginn der Pandemie. Nach den schwachen Zahlen schätzt man die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der Fed im September auf 75%. Der japanische Composite Index fiel erstmals seit November unter 50. Der Yen gab diese Woche weiter nach und fiel auf ein 38-Jahres-Tief von knapp 162 Yen je US-Dollar.

Land/Region Verarbeitendes Gewerbe  Dienstleistungen Composite
Eurozone 45,8 ↓ von 47,3 52,8 ↓ von 53,2 50,9 ↓ von 52,2
United Kingdom 50,9 ↓ von 51,2 52,1 ↓ von 52,9 52,3 ↓ von 53,0
Japan 50,0 ↓ von 50,4 49,4 ↓ von 53,8 49,7 ↓ von 52,6
China 49,5 k. Ä. 50,5 ↓ von 51,1  50,5 ↓ von 51,0
US (ISM) 48,5 ↓ von 48,7 48,8 ↓ von 53,8 K. A.

Am Dienstag schlossen der S&P 500 und der NASDAQ Composite auf Rekordhochs. Erstmals überhaupt notierte der S&P 500 über 5.500 Punkten.

Die britischen Unterhauswahlen am Donnerstag dürften keine großen Auswirkungen auf die Märkte haben. Eine große Mehrheit für Labour gilt als sicher.

Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich prognostiziert eine weiche Landung der Weltwirtschaft.

Am Montag fiel die chinesische Zehnjahresrendite auf ein Rekordtief von 2,18%. Am selben Tag signalisierte die People’s Bank of China Anleihenverkäufe, um den Renditerückgang zu bremsen.

Gemäß dem Sitzungsprotokoll der Reserve Bank of Australia vom 17. und 18. Juni wurde zunächst über Zinserhöhungen gesprochen. Am Ende blieb man aber bei einem unveränderten Leitzins von 4,35%.

Im Juni fiel die Euroraum-Inflation leicht von 2,6% auf 2,5% z.Vj. Die Kernrate blieb mit 2,9% unverändert. Die Arbeitslosenquote betrug im Mai – wie schon im April – 6,4%.

Am Dienstag verlangte US-Präsident Biden, dass die Pharmaunternehmen die Preise für GLP-1-Agonisten (Diabetes- und Adipositas-Medikamente) senken. Anderenfalls wolle er alles tun, um sie dazu zu zwingen.

Nach dem amerikanischen Job Openings and Labor Turnover Survey (JOLTS) ist die Zahl der offenen Stellen im Mai auf 8,14 Millionen gestiegen. Der Aprilwert wurde auf 7,92 Millionen nach unten korrigiert.

In vielen amerikanischen Militärbasen in Europa wurde aufgrund drohender Terroranschläge eine höhere Sicherheitsstufe ausgerufen. Die aktuelle Sicherheitsstufe ist die höchste seit mindestens zehn Jahren, schreibt CNN.

China und die Philippinen verständigten sich am Dienstag auf eine Deeskalation ihres Streits um eine Insel im Südchinesischen Meer, teilte die philippinische Regierung mit. Die wachsenden Spannungen in der Region sorgten für Unruhe. Man befürchtete, dass die USA wegen ihres Beistandspakts mit den Philippinen in den Konflikt hineingezogen werden könnten.

In Japan handelten die Gewerkschaften dieses Jahr Lohnerhöhungen von durchschnittlich 5,1% aus, so viel wie zuletzt 1991.

NÄCHSTE WOCHE

Am Montag veröffentlicht Sentix die Daten zur Anlegerstimmung im Euroraum, am Dienstag folgen das britische BIP, die britische Industrieproduktion und die amerikanische Inflation. US-Notenbankchef Jerome Powell stellt am Dienstag und Mittwoch im Kongress seinen halbjährlichen Bericht zur Geldpolitik vor. Am Freitag folgen die amerikanischen Produzentenpreise.


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Diese Informationen sowie Nennungen von Unternehmen und Einzelwerten dürfen nicht als Anlageberatung, Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Hinweis auf die Kauf- oder Verkaufsabsichten eines MFS-Produkts aufgefasst werden.

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Die hier dargestellten Meinungen sind die von MFS und können sich jederzeit ändern. Prognosen sind keine Garantien.

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Quellen: MFS Research, Wall Street Journal, Financial Times, Reuters, Bloomberg News, FactSet Research, CNBC.com.

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