12.09.2023 - Der Markt zeigte sich im August richtungslos, wenn auch mit kurzfristiger Abwärtstendenz. Das aktuelle „Hoffen und Bangen" - verursacht durch die Omnipräsenz globaler wirtschaftlicher Unwägbarkeiten - fordert die Marktteilnehmer.
Die Entwicklungen von Inflation und Konjunktur sowie die darauf basierenden weiteren Entscheidungen der Zentralbanken bilden das Zünglein an der Waage. Für letztere gilt es, die Balance zwischen Inflationsbekämpfung und der Aufrechterhaltung eines gesunden wirtschaftlichen Verlaufs zu wahren.
Hinzu kamen im August die fortgesetzten Sorgen um die wirtschaftliche Situation Chinas, insbesondere ausgelöst durch die dramatischen Entwicklungen am dortigen hochverschuldeten Immobilienmarkt, der immerhin offiziell für über etwa ein Fünftel der gesamtem Wirtschaftsleistung steht. Inwieweit diese Angabe und weitere bisher publizierte Datenpunkte belastbar sind, bleibt fraglich.
Unterdessen setzten die Anleiherenditen ihren Aufwärtstrend nahezu weltweit fort. Die jüngste Herabstufung des US-Schuldenratings durch Fitch trug sein Übriges dazu bei.
Für die Aktienmärkte war zudem die jüngst ausgelaufene Berichtssaison relevant. Diese fiel zum Großteil besser aus als noch zuletzt vom Analystenkonsens erwartet, doch Zeichen wirtschaftlicher Abschwächung zeigen sich insbesondere in den Auftragseingängen des produzierenden Gewerbes sowie in der Basischemie. Teils sind diese Rückgänge jedoch auch auf einen Abbau von Lagerbeständen im Zuge der wieder erhöhten Lieferfähigkeit im Vergleich zu Pandemiezeiten zurückzuführen.
Die Vielzahl unterschiedlichster Entwicklungen und das dynamische Marktumfeld verlangen anhaltend hohe Wachsamkeit. Eine vorsichtigere Haltung sowie ein Fokus auf Aktien ausgewählter Qualitätsunternehmen sollte sich weiterhin auszahlen.