Juli 2023
Status Quo
Die Sommerflaute hat auch die Kapitalmärkte erreicht. Die spannendste Entwicklung der letzten vier Wochen war der quartalsweise stattfindende Rücksetzer in den ersten Handelstagen des neuen Quartals. Dieser wurde in weniger als einer Woche durch Nachkäufe bereits wieder ausgeglichen. Was einmal mehr für die robuste Situation der Aktienmärkte spricht. Diese arbeiten sich stetig in kleinsten Schritten weiter nach oben.
Denn: Rückläufe Inflationszahlen und -erwartungen haben zu einem Aussetzen der FED-Zinserhöhungen und zu einem Auslaufen der EZB-Zinserhöhunvgen geführt. Dies bildete und bildet den Boden für sukzessive Kurssteigerungen an den internationalen Aktienmärkten. Der USD hat – entgegen unserer Erwartung die 1,10 nach oben durchstoßen und notiert nun schwächer bei 1,125 US-$/€.
Outlook
Völlig unverändert zum letzten Bericht: Der Durchlauf eines Konjunkturzyklus (Depression, Aufschwung, Boom, Abschwung, Depression usw.) dauert in der Realwirtschaft rund sieben Jahre. Wobei die Aufschwungsphase (Depression bis Ende des Booms) rund 5 Jahre dauert und die Abschwungsphase (Abschwung bis Ende Depression) rund 1-2 Jahre. Der letzte Durchlauf des Konjunkturzyklus bis 2019 wurde künstlich durch niedrige Zinsen und US-politische Rhetorik auf elf Jahre vervlängert.
Die Kapitalmärkte laufen der Realwirtschaft zumeist um 6-9 Monate voraus – die Dauer des Zyklus ist also letztlich identisch. Der Aufschwung an den Kapitalmärkten verläuft zumeist in fünf Wellen (Elliott Waves). Im laufenden Aufschwungszyklus waren die Welle 1 von März 2020 bis Dezember 2021 (steigende Kurse) – die Welle 2 seitdem bis Oktober 2022 (rückläufige Kurse) – und die Welle 3 seitdem bis heute mit wieder steigenden Kursen. Die laufende Welle 3 wird – sicherlich – die bisherigen Höchstkurse der Welle 1 weit übersteigen. Wir erwarten dies im Laufe 2023-2024. Durchzogen wird die breite Erholung immer wieder von kleineren Rücksetzern von 5-10%. Diese Gelegenheiten werden wir bei Cash-Positionen zum weiteren Aufbau von Aktien sukvzessive nutzen.
Im Einklang mit sinkenden Zinserwartungen und steigenden Aktien werden dann auch Bonds fester notieren. Gold schafft nicht den Sprung über ein All-Time-High bei 2.060 US-$/Unze und bleibt für uns eine Sell-Position.
Der US-$ vollzieht eine zusätzliche Schleife und wird in Richtung 1,15 US-$/€ gegen seinen seit Mai 2008 laufenden Abwärtstrend von unten stoßen. Hier erwarten wir – sehr klar – das Reversal in Richtung der Parität. Auch eine weitere Bewegung unter 0,96 in Richtung des All-Time-Highs gegen den Euro bei 0,84 US-$/€ können wir uns sehr gut vorstellen.