08.05.2023 - Aktuell überwiegt bei vielen Marktteilnehmern weiterhin die Skepsis. Sie beruht vor allem auf der Befürchtung, dass sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der nächsten Zeit deutlich verschlechtern könnten. Da sich die restriktive Geldpolitik der Notenbanken immer erst mit zeitlicher Verzögerung auf die Konjunktur auswirkt, könnte sich die Weltwirtschaft in den nächsten Monaten weiter abschwächen. Zu beachten ist, dass die Inflationsraten in vielen Ländern nach wie vor weit von einem Niveau entfernt sind, das mit stabilen Preisen in Einklang gebracht werden kann. Insofern ist der Zinserhöhungszyklus wahrscheinlich noch nicht zu Ende.
Der deutsche Leitindex DAX konnte im April seine Aufwärtsbewegung weiter fortsetzen und legte im Berichtsmonat 1,9% zu, so dass sich für die ersten vier Monate 2023 ein Plus für die deutschen Standardwerte von 14,4% ergab. Die Werte der zweiten (MDAX) und dritten (SDAX) Reihe entwickelten sich im April im Vergleich unter- bzw. überdurchschnittlich. So gewann der MDAX im Berichtsmonat «nur» 0,7%, wohingegen der SDAX insgesamt 5,0% zulegte. Für die ersten vier Monate errechnete sich damit für den MDAX ein Gewinn von 10,9% und den SDAX von 15,8%.
In Europa gewann der Euro Stoxx 50 im April 1,0%, wohingegen der Stoxx Europe 50 2,7% zulegte. Somit ergaben sich in den ersten vier Monaten 2023 Zuwächse beim Euro Stoxx 50 von 14,9% und beim Stoxx Europe 50 von 10,9%. Der breite europäische Markt, gemessen am Stoxx Europe 600, gewann im Berichtsmonat 1,9%, so dass sich für die ersten vier Mo- nate 2023 ein Plus von 9,8% ergab.
Wie beim Vergleich zwischen dem Euro Stoxx und dem Stoxx Europe bereits erkennbar, erzielten die Börsen außerhalb des Euroraums im April die bessere Performance. So legte der britische FTSE 100 3,1% und der Schweizer SMI um 3,0% zu. Der OMX Helsinki lag im April mit 0,6% sogar im Minus. Die höchsten Zuwächse seit Jahresbeginn gab es im französischen CAC 40 mit einem Plus von 15,7%. In Finnland hingegen verzeichnete der Leitindex in den ersten vier Monaten 2023 ein Minus von 1,6%.
Unverändert zeigt sich auch mit Blick auf die unterschiedlichen Sektoren ein differenziertes Bild. Im April waren Versicherungswerte mit einem Plus von 5,5% die Gewinner, wohingegen Grundstoffe ein Minus von 5,6% erzielten. Der Blick auf die ersten vier Monate 2023 zeig, dass << Travel and Leisure» mit Zuwachsen von 28,3% der Sektor mit den höchsten Zuwächsen war. Grundstoffaktien hingegen verloren im gleichen Zeitraum im Durchschnitt 6,2%.
Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe erhöhte sich im April leicht um 2 Basispunkte auf 2,35%. Die entsprechende Rendite in den USA sank im Berichtsmonat um 5 Basispunkte auf 3,45%. Der Euro notierte gegenüber dem US-Dollar zum Ende des Berichtsmonats bei 1,1040 USD (31.3.2023: 1,0865 USD). Der Brent-Ölpreis notierte Ende April bei 79,54 USD, ein Plus von 0,4% im Vergleich zu Ende März 2023.