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Pressemitteilung

MFS: Bankenkrise

© MFS

17.03.2023 - Die Kurse internationaler Aktien haben sich diese Woche nur wenig verändert, reagierten zeitweise aber heftig auf die Probleme im Bankensektor. Weil Anleger nach den jüngsten Zweifeln an der Finanzmarktstabilität mit strengeren Kreditstandards rechnen und eine Rezession damit wahrscheinlicher wird, fiel die US-Zehnjahresrendite um 30 Basispunkte auf 3,41%. Das Barrel Rohöl der Sorte West Texas Intermediate verbilligte sich aufgrund der Konjunkturzweifel um 10 US-Dollar auf 66,50 US-Dollar. Gemessen am CBOE Volatility Index (VIX) stieg die Volatilität diese Woche von 23,6 auf 24,6.

Konjunktur

Amerikanische Großbanken retten First Republic

Nach sanftem Druck der Regierung stellten elf amerikanische Großbanken am Donnerstagmorgen einen Rettungsplan für die First Republic Bank of San Francisco vor. Ihr Geschäftsmodell gleicht zum Teil dem der Silicon Valley Bank, die jetzt von der FDIC abgewickelt wird. Die elf Banken zahlen für zunächst 120 Tage 30 Milliarden US-Dollar auf Konten bei First Republic ein. Nach Handelsschluss am Donnerstag teilte das Board von First Republic mit, dass die Dividende ausgesetzt werde.

In den letzten Tagen wurden von vielen Regionalbanken in großem Umfang Einlagen abgezogen. Oft haben die Kunden ihre Guthaben ausgerechnet zu jenen Großbanken umgeschichtet, die jetzt First Republic retten. Notenbankchef Jerome Powell, Finanzministerin Janet Yellen und die FDIC begrüßten das Rettungspaket. Es zeige die Stabilität des amerikanischen Bankensystems. Die Fed fügte hinzu, dass sie Banken bei Bedarf Liquidität bereitstellen werde.

Am Donnerstag hatte Finanzministerin Yellen dem Finanzausschuss des Senats bereits versichert, dass das US-Bankensystem gesund sei. Der schon am Sonntag vorgestellte Rettungsplan und die Hilfen aus dem Bank Term Funding Program (BTFP) der Fed haben nach dem Zusammenbruch von SVB und Signature Bank Dominoeffekte verhindert. Yellen sagte aber auch, dass nicht alle Bankeinlagen abgesichert seien. Voraussetzung für Garantien sei, dass Fed, FDIC und Regierung anderenfalls systemische Risiken mit großen wirtschaftlichen und finanziellen Folgen erwarten.

Am Spätnachmittag teilte die Fed dann noch mit, dass die Diskontkredite in der Woche bis zum 15. März auf ein Allzeithoch von fast 153 Milliarden US-Dollar gestiegen seien. Außerdem hätten die Banken 11,9 Milliarden US-Dollar aus dem BTFP in Anspruch genommen. Die FDIC wiederum bekam zusätzliche Kredite in Höhe von fast 143 Milliarden US-Dollar, um die Einlagen der SVB und der Signature Bank nach ihrem Scheitern abzusichern. Zusammen ließen diese Maßnahmen die Bilanzsumme der Fed um 303 Milliarden US-Dollar steigen, sodass das Quantitative Tightening seit Juni zum Teil wieder ausgeglichen wurde. Das Verkaufsverfahren für die SVB hat bislang noch keinen Interessenten für das Gesamtinstitut hervorgebracht. Vielleicht muss die Bank zerschlagen werden. Freitagmorgen hat sie Gläubigerschutz nach Chapter 11 beantragt.

Rettungsanker für die Crédit Suisse

Wegen der Krise der amerikanischen Regionalbanken gerieten die Aktien der krisengeschüttelten Crédit Suisse diese Woche erneut unter Druck. Die Schweizer Großbank hatte sich in den letzten Jahren mehrere Fehler geleistet: Sie war maßgeblich in die Skandale um Archegos und Greensill verwickelt und musste erst letzte Woche die Vorstellung des Jahresberichts verschieben, weil die Buchprüfer massive Mängel in der Berichterstattung und den Kontrollmechanismen entdeckt hatten. Diese Woche nahm der Druck auf die Bank weiter zu, da ihr größter Aktionär, die Saudi National Bank, kein zusätzliches Kapital mehr bereitstellen wollte. Nach dem Kursverfall am späten Mittwoch gewährte die Schweizerische Nationalbank der Crédit Suisse eine Kreditlinie über 50 Milliarden Schweizer Franken (54 Milliarden US-Dollar). Das stützte den Aktienkurs zumindest vorübergehend. Wegen der bewegten Vergangenheit der Bank verringern viele Kontrahenten seit einiger Zeit das Geschäft mit ihr. Diese Vorsicht, die Notenbankhilfen und die Tastsache, dass die Crédit Suisse die Kapital- und Liquiditätsanforderungen an eine systemrelevante Bank erfüllt, dürften einen folgenschweren Zusammenbruch verhindern. Zweifellos muss sich das Institut aber gesundschrumpfen.

EZB erhöht Zinsen wie geplant um 50 Basispunkte

Trotz der akuten Sorgen um die Finanzmarktstabilität hat die Europäische Zentralbank ihren Einlagensatz am Donnerstag von 2,5% auf 3% erhöht. Sie gab aber keinerlei Hinweise auf ihre nächsten Schritte und verzichtete auf die bislang übliche Formulierung, dass die Zinsen deutlich angehoben werden sollen. Angesichts der heftigen Marktturbulenzen waren sich die Anleger uneins, ob sich die EZB auf 25 Basispunkte beschränken oder bei den vor den Bankenturbulenzen in Aussicht gestellten 50 Basispunkten bleiben würde. Notenbankchefin Christine Lagarde ließ wissen, dass Preisstabilität für die EZB weiterhin Priorität habe, bei den künftigen Entscheidungen aber die Konjunkturdaten eine wesentliche Rolle spielten und man sich der Bedeutung der Finanzmarktstabilität bewusst sei. Da die Inflation im Euroraum weiterhin 8,5% beträgt, rechnen wir mit weiteren Zinsschritten, wenn die Finanzmarktstabilität gesichert scheint.

Für Mittwoch erwarten die Märkte keine Zinserhöhung der Fed um 50 Basispunkte mehr. Wahrscheinlicher sind 25 Basispunkte. Außerdem rechnen die Investoren jetzt mit mehreren Zinssenkungen noch in diesem Jahr.

Anleihen so volatil wie in der internationalen Finanzkrise

Weil die neuen Zweifel an der Finanzmarktstabilität die Zinsen fallen ließen, stieg der ICE BofAML MOVE Index, ein Maß für die Anleihenvolatilität, über die Höchststände vom Beginn der Coronazeit im März 2020. Bis zum Handelsschluss am Mittwoch war der Index fast auf 199 Punkte gestiegen. Noch höher notierte er letztmals im Herbst 2008, als er auf dem Höhepunkt der internationalen Finanzkrise auf 264 stieg. Wie volatil die Zinsen diese Woche waren, sieht man an folgenden Zahlen: Nach einem Höchststand von 5,08% vor gut einer Woche ist die US-Zweijahresrendite am Mittwoch auf 3,71% gefallen, der größte Rückgang seit über 40 Jahren. Bis Freitagmorgen war die Rendite wieder auf 4,6% gestiegen.

Biden genehmigt neue Bohrungen in Alaska

US-Präsident Joe Biden hat das riesige Ölförderprojekt in der North Slope in Alaska jetzt doch genehmigt – eine überraschende Kehrtwende. Langfristig wird erwartet, dass das Willow-Projekt rund 600 Millionen Barrel Öl fördert. Umweltgruppen waren sich in der Ablehnung des Projekts einig, das ihrer Ansicht nach Bidens Klimazielen widerspricht.

KURZ GEFASST

Im Februar ist der amerikanische Verbraucherpreisindex um 0,4% gestiegen, bei einer überraschend hohen Kernrate von 0,5%. Im Vorjahresvergleich betrug der Anstieg 6%, nach 6,4% im Januar. Die Kernrate ging von 5,6% auf 5,5% zurück. Ohne die Marktturbulenzen nach dem Run auf die Regionalbanken würde die Fed den Leitzins auf ihrer nächsten Sitzung wohl um einen halben Prozentpunkt anheben.

Am Dienstag ist über dem Schwarzen Meer nahe der ukrainischen Küste ein russisches Kampfflugzeug mit einem unbemannten amerikanischen Flugkörper zusammengestoßen. Die Drohne ist daraufhin abgestürzt.

Die jüngsten Marktturbulenzen ließen die Credit Spreads deutlich steigen. Im Investmentgrade-Bereich weiteten sie sich von 120 Basispunkten vor einer Woche auf 163 Basispunkte am Mittwoch aus. Die High-Yield-Spreads stiegen von 389 auf 511 Basispunkte.

Die HSBC hat das britische Geschäft der Silicon Valley Bank für den symbolischen Preis von 1 Pfund übernommen. Damit hat die HSBC Zugang zu den vielen Kunden der SVB aus dem Technologiesektor.

Mehrere Wochen lang erlebte Frankreich bisweilen gewalttätige Proteste gegen die geplante Anhebung des Renteneintrittsalters. Jetzt hat Präsident Emmanuel Macron das Gesetz gemäß Artikel 49.3 der Verfassung ohne Beteiligung des Parlaments in Kraft gesetzt. Das Rentenalter soll bis 2030 von 62 auf 64 Jahre steigen. Erwartet werden jetzt Streiks und weitere Proteste. Außerdem könnte ein Misstrauensvotum gegen die Regierung eingebracht werden. Wenn es Erfolg hat, würden Premierminister und Kabinett gestürzt, aber der Präsident bliebe im Amt.

Die People’s Bank of China hat ihren Mindestreservesatz mit Wirkung zum 27. März um 25 Basispunkte auf durchschnittlich etwa 7,6% gesenkt.

Nächsten Monat wird Chinas Präsident Xi Jinping Moskau besuchen, um Wladimir Putin moralisch zu unterstützen.

Der Frühindikatorindex des Conference Board ist im Februar um 0,3% gefallen, der elfte monatliche Rückgang in Folge.

 

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