11.01.2023 -
Marktrückblick
Mit dem Januar wurde nicht nur ein neues Jahr, sondern offenbar auch eine Trendwende an den Börsen eingeläutet. Mit dem Jahreswechsel drehten die Anleiherenditen nach unten und die Aktien- und Anleihekurse nach oben. Während sich die Märkte im Dezember noch auf die falkenhaften Aussagen der US-Notenbank und EZB konzentrierten, standen im neuen Jahr die Hoffnung auf eine sinkende Inflation und auf ein baldiges Ende der Zinserhöhungen im Mittelpunkt. Dies sowie das Ende der Null-Covid-Politik in China sorgten auf breiter Front für ein positives Sentiment und ließen die Börsen, vor allem die im letzten Jahr stark abgestraften zinssensitiven Sektoren, wie beispielsweise Technologie, deutlich outperformen. Zyklische Werte waren die Gewinner, während defensive Titel zurückblieben.
Inflationsseitig führte zumindest der Energiebereich in Europa, bedingt durch den warmen Winter, zu einer Entspannung, da die Gasspeicherstände dadurch höher als erwartet waren und ein Gasmangel sehr unwahrscheinlich zu sein scheint.
In den USA stand wieder einmal die Fiskalpolitik im Fokus, da keine Einigung zur Anhebung der Schuldengrenze erzielt werden konnte.
Aus China wurden unterdessen interessante Zahlen gemeldet: Beeinträchtigt durch Covid verzeichnete die Volksrepublik das zweitniedrigste Wirtschaftswachstum seit den 1970er Jahren. Zudem wurde erstmals seit 1961 ein Bevölkerungsrückgang vermeldet.
Ein besonderes Augenmerk wurde allerdings auf die beginnende Berichtssaison gelegt, da daraus geschlossen werden kann, wie es um die globale Wirtschaft tatsächlich stand. Große US Banken starteten bereits mit soliden Zahlen. Obwohl bis zum Monatsende erst ca. 25% der Unternehmen berichtet hatten, war klar ersichtlich, dass die Börsen - ob berechtigt oder unberechtigt - einen enormen Optimismus zeigten. So spielten schlechtere Daten und auch Gewinnverfehlungen keine Rolle für die Kursentwicklung, ebenso wie Überraschungen nach oben.
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