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Marktkommentar

Chris Iggo (AXA IM): Zuversicht bei Anlegern

© AXA Investment Managers

24.01.2023

Die Märkte pendeln zwischen den Höchst- und Tiefständen des Jahres 2022. Bei den Anlegern herrscht ein wenig mehr Zuversicht, sie konzentrieren sich auf andere Themen als Krieg, rasende Energiepreise oder straffere monetäre Bedingungen. Welche Themen gilt es im Auge zu behalten?

Zum einen die sich abschwächende Inflation, die zusätzliche Zinserhöhungen weniger notwendig werden lässt. Eingepreist sind fünf Prozent für den Leitzins der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), 3,25 Prozent bis 3,5 Prozent für den Einlagensatz der Europäischen Zentralbank (EZB) und 4,5 Prozent für den Leitzins der Bank of England (BoE). Zweitens besteht die Möglichkeit, dass sich der Anstieg der realen Anleiherenditen, der im vergangenen Jahr zu verzeichnen war, in gewissem Maße umkehrt. Niedrigere Realrenditen würden sich positiv auf die Anleiherenditen auswirken – gleichzeitig würden sich die Aussichten für Qualitätswachstumsaktien verbessern. Der dritte Punkt ist die erneute Öffnung Chinas, die bereits dazu geführt hat, dass der Konsens zu einer Untergewichtung von US-Aktien und einer Übergewichtung Chinas geführt hat. Der vierte Punkt ist das Potenzial steigender Infrastrukturausgaben in den USA.  

Sinkende Inflation ist in vollem Gange  

In den USA erreichten sowohl die Gesamt- als auch die Kerninflation der Verbraucherpreise (im Jahresvergleich) im Juni bzw. September letzten Jahres ihren Höhepunkt. Die Erzeugerpreisinflation erreichte ihren Höhepunkt bereits im März, wohingegen die Gesamtverbraucherpreisrate in der Eurozone erst im Oktober über den Berg war und die Kernrate im Dezember 2022 immer noch stieg. Die Inflation in den meisten großen Volkswirtschaften und einer Reihe von Schwellenländern soll im Jahr 2023 gegenüber den durchschnittlichen Inflationsraten von 2022 zurückgehen.  

Die Märkte schneiden meist besser ab, wenn die Gesamtinflationsrate sinkt. Dies zeigt sich bereits an der Marktentwicklung seit letztem Oktober. Ein weiterer Rückgang der Inflationsraten in den kommenden Monaten dürfte sich positiv auf die Renditen von Anleihen und Aktien auswirken. Bei Aktien dürfte eine größere Preisstabilität für mehr Klarheit bei Kosten und Gewinnen sorgen, was wiederum zu mehr Vertrauen in die Gewinnprognosen führen dürfte. Die letzten Jahrzehnte zeigen, dass sich rückläufige Inflationsraten positiv auf die Aktienrenditen auswirken.  

Riskantes erstes Quartal  

In der ersten Jahreshälfte kommt es in der Regel zu den höchsten monatlichen Preissteigerungen, da Löhne und Preise angehoben werden. In Anbetracht dessen existieren bei der aktuellen Arbeitsmarktsituation in Europa einige Aufwärtsrisiken. Ebenso könnte die Wiedereröffnung Chinas zu höheren globalen Energie- und Rohstoffpreisen führen. Dennoch dürfte der Trend zu einer niedrigeren Inflation überwiegen, was für die weitere Marktentwicklung ausschlaggebend sein wird.  

Die Bedeutung von niedrigeren Realrenditen  

Die Realrenditen sind im vergangenen Jahr gestiegen, was auf die Straffung der Geldpolitik und das baldige Ende der Anleihekäufe der Zentralbanken zurückzuführen ist. Vor allem in den USA, wo die zehnjährige Realrendite (gemessen am Markt für inflationsgebundene Anleihen) immer noch bei 1,3 Prozent liegt, erwarten wir keine schnelle Umkehrung. In Deutschland und Frankreich liegen die Realrenditen bei null Prozent und im Vereinigten Königreich bei 0,15 Prozent für den zehnjährigen Teil der inflationsgebundenen Anleihekurve.  

Wenn die Realrenditen steigen, tendiert der Value-Markt zu einer Outperformance (so auch im Jahr 2022). Niedrigere Realrenditen spiegeln eine Verringerung des Abzinsungssatzes für künftige Erträge wider, was sich positiv auf Aktien mit soliden langfristigen Ertragserwartungen auswirkt. Die Realrenditen sind in den USA noch nicht weit genug gesunken, um die Outperformance von Value gegenüber Growth umzukehren. Aber in der ersten Januarhälfte hat Growth wieder besser performt.  

Die Wiedereröffnung Chinas ist ein wichtiger Faktor für Aktien und Anleihen  

Auf China entfallen zwischen 15 Prozent und 20 Prozent des weltweiten BIP, so dass eine Verdoppelung der Wachstumsrate in diesem Jahr das weltweite Wirtschaftswachstum erheblich steigern könnte. Noch wichtiger ist, dass es indirekte Multiplikatoreffekte geben wird, da China die Nachfrage nach importierten Waren und Dienstleistungen erhöht. Dies ist bereits ein Grund für die Outperformance der europäischen Aktien in den letzten Wochen. Sowohl globale als auch lokale asiatische Anleger dürften ihr Engagement in chinesischen Aktien erhöhen und damit die Rallye weiter unterstützen. Bei den festverzinslichen Wertpapieren haben asiatische Kredite bereits von den optimistischeren Wachstumsaussichten in China und der Stabilisierung des Immobiliensektors profitiert. Da auf US-Dollar lautende asiatische Investment-Grade-Anleihen Renditen im Bereich von fünf Prozent bis sechs Prozent erzielen, werden die Anleger von globalen Krediten und Schwellenländeranleihen ihre Allokation in der Region wahrscheinlich ebenfalls erhöhen.   

Energiewende vorantreiben  

In den USA hängt die Energiewende mit dem Inflation Reduction Act der Regierung Joe Biden zusammen. Ziel davon ist, Subventionen in Höhe von bis zu 465 Mrd. US-Dollar in erneuerbare Energien, Elektrofahrzeuge, Halbleiter und andere Technologien bereitzustellen. Es sieht auch vor, dass ein Großteil der Komponenten in den USA produziert werden muss. Die Gesetzespolitik wird als protektionistisch und globalisierungsfeindlich angesehen, aber die Ausgaben, die es freisetzen könnte, werden für die US-Unternehmen wahrscheinlich ein bedeutendes, jahrelanges Thema sein. Interessant ist, dass in den letzten drei Monaten die Sektoren, die die Erholung des S&P 500 anführten, Industrie- und Rohstoffwerte waren.  

Aktien haben das Potenzial für einen schnelleren und ausgeprägteren Aufschwung  

Die wichtigste Frage zielt auf das US-Wachstum. Die Anleger scheinen US-Aktien unterzugewichten – vor allem Technologieaktien mit hoher Marktkapitalisierung. Die Bewertungen sind stark gesunken und in einigen Benchmark-Indizes für Wachstums- und Substanzaktien wurden sogar große Technologiewerte aus dem Wachstumsuniversum herausgenommen. Die sinkende Inflation und die niedrigeren Realrenditen wirken sich positiv auf Wachstumsaktien aus. Das Gleiche gilt für die Demografie. Enge Arbeitsmärkte und allgemein teurere Arbeitskräfte sowie ständige Innovationen in Bereichen wie künstliche Intelligenz dürften die langfristigen Aussichten für Teile des Technologiesektors verbessern. Wir gehen davon aus, dass Unternehmen, die in diesem Jahr ein stetiges Gewinnwachstum vorweisen können, in einer Welt, in der Umsatzwachstum schwieriger zu erreichen ist, durch höhere Aktienkurse belohnt werden. Unternehmen in den Sektoren Basiskonsumgüter, Gesundheitswesen und IT bieten weltweit aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit wahrscheinlich die besten Aussichten auf ein stabiles langfristiges Gewinnwachstum.

 

 

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