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Pressemitteilung

ETHENEA: Makro-Ausblick 2023

© Ethenea Independent Investors S.A.

18.02.2023 - Nach der post-pandemischen "Großen Erholung" im Jahr 2021 war 2022 erneut ein schwieriges Jahr für Menschheit und Weltwirtschaft. Es war geprägt von der russischen Invasion in der Ukraine, dem erneuten Ausbruch der Covid-Pandemie insbesondere in China, der Inflations-Explosion auf ein seit Jahrzehnten nicht mehr gesehenes Niveau und einem deutlich langsameren globalen Wachstum. Um die Inflation einzudämmen, haben die Zentralbanken ihre Politik aggressiv gestrafft. Infolgedessen verloren die globalen Aktienmärkte im Jahr 2022 etwa ein Fünftel ihres Wertes. Dies war die schlechteste Performance seit der globalen Finanzkrise im Jahr 2008. Auch die Anleihemärkte mussten im Jahr 2022 schwere Verluste hinnehmen: Die Indizes für Staats- und Unternehmensanleihen fielen im Jahresverlauf um ca. 16 %. Die Gesamtverluste, die sowohl auf den Aktien- als auch auf den Anleihemärkten aufgelaufen sind, werden auf mehr als 30 Billionen US-Dollar geschätzt und liegen damit über den Verlusten der globalen Finanzkrise.

Dabei waren die Erwartungen für das Jahr 2022 durchaus optimistisch. Es wurde mit einem soliden Wachstum und einer rückläufigen Inflation gerechnet. Die Zentralbanken hofften, dass das hohe Inflationsniveau sinken würden, sobald sich die pandemiebedingten Angebotsengpässe abgebaut hätten.

Allerdings wurde die Weltwirtschaft von zwei großen Schocks getroffen. Die russische Invasion in der Ukraine erschütterte die Welt und brachte unermessliches Leid über die ukrainische Bevölkerung. Der Krieg, sowie die von den USA und Europa verhängten Sanktionen, führten zu einem drastischen Anstieg der Energie- und Rohstoffpreise und verstärkten den Preisdruck, der die Inflation auf ein Rekordniveau ansteigen ließ.

Erneute Covid-Ausbrüche in China in Verbindung mit der chinesischen Null-Covid-Politik verursachten einen für die Weltwirtschaft massiven negativen Angebotsschock, der das Wachstum bremste und weiteren Inflationsdruck erzeugte. Da die Inflation den höchsten Stand seit mehreren Jahrzehnten erreicht hatte und der Preisdruck zunahm, beschlossen die Zentralbanken weltweit die Straffung der Geldpolitik zu beschleunigen, um die Gesamtnachfrage einzuschränken, die Inflation zu senken und die langfristigen Inflationserwartungen niedrig zu halten.

Hohe Inflation, straffere Zentralbankpolitik und große Unsicherheit beeinträchtigten die Wirtschaftsaussichten. Die globale Wirtschaftstätigkeit erfuhr eine synchrone Verlangsamung, wobei sich der Preisdruck von der Gesamtinflation auf die Kerninflation ausweitete. In den letzten Monaten des Jahres, als es erste Anzeichen dafür gab, dass die Gesamtinflation in vielen Teilen der Welt ihren Höhepunkt erreicht haben könnte, begannen die Zentralbanken rund um den Globus das Tempo ihrer Straffung zu verringern. Die Inflation hat sich jedoch ausgeweitet und mit weiteren Preissteigerungen bei Löhnen, Mieten und Dienstleistungspreisen besteht die Gefahr einer Verfestigung.

Die Weltwirtschaft steht vor sehr unsicheren Zeiten; entsprechend breit gefächert sind aktuell die Wirtschaftsprognosen. Die Aussichten für 2023 werden weitgehend von der Inflationsentwicklung, der Widerstandsfähigkeit der Volkswirtschaften und der Art und Weise abhängen, wie die Staaten und Zentralbanken ihre Fiskal- und Geldpolitik gestalten werden. Erhöhter Preisdruck bleibt auch 2023 die größte wirtschaftliche Bedrohung für die Weltwirtschaft. Mehrere Zentralbanken haben eine Abschwächung ihres Straffungskurses angekündigt oder sind bereits zu einer moderateren Straffung übergegangen. Da die Geldpolitik mit Verzögerung wirkt, werden wir erst in den kommenden Quartalen die volle Wirkung der bisherigen geldpolitischen Maßnahmen sehen. Die Zentralbanken in aller Welt werden darauf bedacht sein eine Rezession zu vermeiden. Wir gehen allerdings davon aus, dass sie ihre Geldpolitik weiterhin auf die Eindämmung der Inflation ausrichten werden, um die Erwartungen einer dauerhaft erhöhten Inflation nicht zu schüren.

Trotz zahlreicher Gegenwinde hat sich die Weltwirtschaft im Jahr 2022 dank starker Arbeitsmärkte, hoher Ersparnisse und finanzieller Unterstützung seitens der Staaten (insbesondere in Europa) als recht widerstandsfähig erwiesen. Die Entscheidung Chinas, seine Null-Covid-Politik aufzugeben, könnte der Weltwirtschaft 2023 willkommene Unterstützung bieten, aber der Weg dorthin wird holprig und unsicher sein. Angesichts der hohen Inflation, der weiterhin restriktiven Geldpolitik, des sich abschwächenden Welthandels und der geopolitischen Konflikte ist es schwierig, die Dynamik für ein nachhaltiges Wachstum im Jahr 2023 vorherzusehen.

Im Basisszenario für 2023 geht die Kerninflation nur schrittweise auf das Niveau zurück, welches sich mit den mittelfristigen Zielen der Zentralbanken deckt. Angesichts der hohen Inflation und der weiterhin restriktiven Leitzinsen gehen wir davon aus, dass die Weltwirtschaft in eine flache Rezession mit einigen Quartalen negativen Wachstums (technische Rezession) eintreten wird, gefolgt von einer Periode schwachen Wachstums, bedingt durch die anhaltende Inflation und die restriktivere Geldpolitik. Die Risiken einer tieferen Rezession halten wir für moderat, da die Arbeitsmärkte weiterhin solide, die Bilanzen von Verbrauchern und Unternehmen gesund und die Banken in einer viel besseren Verfassung als nach der globalen Finanzkrise sind. Zudem werden die Zentralbanken darauf achten, einen starken Rückgang der Wirtschaftstätigkeit zu vermeiden.

Dieses Szenario birgt dennoch mehrere Abwärtsrisiken. Ein erneutes Ansteigen der Inflationserwartungen könnte die Zentralbanken zu einer aggressiveren Straffung zwingen. Angespannte Finanzierungsbedingungen könnten sich auf Dauer auf die Finanzstabilität auswirken oder gar eine Krise in den Schwellenländern auslösen. Größere makroökonomische Fehlentscheidungen oder weitere geopolitische Krisen könnten die Weltwirtschaft in eine schärfere und länger anhaltende Rezession stürzen als derzeit erwartet.

Es gibt auch einige positive Risiken für das zuvor skizzierte Basisszenario. Die Verschärfung der Finanzierungskonditionen könnte sich schneller und stärker auf die Wirtschaft auswirken, so die Nachfrage dämpfen und die Inflation früher als erwartet reduzieren. Eine rasche Beilegung des Krieges in der Ukraine mit einer anschließenden Entspannung der Energiekrise in Europa und der geopolitischen Lage sowie die Entscheidung Chinas, seine strikte Null-Covid-Politik aufzugeben, könnten einen schnelleren und kräftigeren Wirtschaftsaufschwung im Jahr 2023 bewirken.

 

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