15.12.2022 -
Marktrückblick
Der November zeigte sich an den Börsen von seiner erfreulichen Seite. Die Fed erhöhte die Leitzinsen in den USA erneut um 75 Basispunkte, allerdings sorgten stärker als erwartet gesunkene Inflationsdaten für deutliche Erleichterung an den Märkten, da der Druck für die Fed hinsichtlich des weiteren Zinspfades somit etwas verringert wird. Das Protokoll des Fed Offenmarktausschusses wurde außerdem als Beleg dafür angesehen, dass die Zinserhöhungen in langsamerem Tempo weitergeführt werden könnten. Zudem wurde mit Spannung auf die Midterm-Wahlen geblickt, bei welcher die Demokraten wichtige Bundesstaaten und auch den Senat verteidigen konnten.
In Europa wurde hingegen weiter über eine Energiepreisbremse diskutiert. Die Inflationsrate für November ging im Euroraum leicht zurück, das deutsche BIP nahm überraschend im 3. Quartal im Vergleich zum Vorquartal stärker zu, als zunächst gemeldet wurde. Geopolitisch sorgte ein Raketeneinschlag in einem polnischen Dorf nahe der Ukraine mit zwei Todesopfern für einen Schreckensmoment. Die NATO kam daraufhin zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen, da die Angst vor einer nun folgenden Eskalation des Krieges deutlich zunahm. Nachdem allerdings sowohl seitens den USA als auch der NATO festgestellt wurde, dass es sich offenkundig nicht um einen russischen Angriff handelte, kam es zu einer neuerlichen Entspannung der Situation.
Des Weiteren wurde die Weltklimakonferenz COP27 in Ägypten eingehend verfolgt, jedoch verlief diese nicht zufriedenstellend, da mangels entsprechender Ergebnisse die Erreichung der Pariser Klimaziele schwieriger wurde.
In China wurde die Zero-Covid-Politik trotz leicht lockerer Strategie weitergeführt, die lnzidenz erreichte unterdessen einen Höchststand seit Pandemiebeginn. Die Maßnahmen sorgten aber zunehmend für Unmut und Proteste gegen die Corona-Politik, was in einigen Städten sogar zu einzelnen Lockerungen führte. In Brasilien konnte Ex Präsident Lula die Stichwahl gegen den amtierenden Präsidenten Bolsonaro gewinnen, befürchtete Unruhen blieben aber weitgehend aus.