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Marktkommentar

Toby Hudson, Robin Parbrook (Schroders): Ausblick 2023 - Asiatische Aktien

© Schroder Investment Management GmbH

01.12.2022 - Magere Renditen vom chinesischen Aktienmarkt führten 2022 insgesamt zu einer enttäuschenden Wertentwicklung asiatischer Aktien.

Leider scheinen die kurzfristigen Aussichten für 2023 in einer Zeit, in der die Zinsen weltweit steigen und China an seiner Null-Covid-Politik festhält, nicht viel besser zu sein. Darüber hinaus bleiben Investoren nervös, was die Richtung der Regierungspolitik in China und die anhaltenden geopolitischen Spannungen zwischen China und den USA angeht.

Doch es gibt auch gute Neuigkeiten. Die Bewertungen in vielen Bereichen sind jetzt günstig, die Stimmung gegenüber asiatischen Aktien ist bereits gedrückt, und jede Verbesserung des makroökonomischen Hintergrunds könnte mittelfristig vom aktuellen Niveau ausgehend eine starke Rallye auslösen.

Globale Herausforderungen

Das globale Makroumfeld bleibt sehr schwierig. Die Zentralbanken der großen westlichen Volkswirtschaften sind gezwungen, die Zinssätze kräftig anzuheben, um das Wachstum zu bremsen und den Inflationsdruck einzudämmen, der sich in den letzten 12 bis 18 Monaten aufgebaut hat. Die USA könnten in eine Rezession schlittern, da die US-Notenbank Fed weiterhin die Zinssätze in einem sehr aggressiven Tempo anhebt und sich der Wohnimmobilien- und Arbeitsmarkt des Landes abschwächt. Europa steht unter noch größerem Druck: Schnell steigende Energiekosten und Unterbrechungen, verursacht durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, treiben die Lebenshaltungskosten weiter in die Höhe.

Nach einer langen Zeit sehr niedriger Inflation und Zinsen nahe Null stellt dieser drastische Wandel eine große Herausforderung für Verbraucher, Unternehmen, Regierungen und Investoren weltweit dar und hat die Volatilität an den Kapitalmärkten angeheizt.

Asiatische Exporte unter Druck

Das langsamere globale Wachstum und die eingebrochene Nachfrage nach langlebigen Konsumgütern wirken sich bereits erheblich auf die asiatischen Exporte aus, insbesondere auf Produkte aus dem Technologiesektor.

Der Markt hat den für die nächsten Quartale bevorstehenden spürbaren Nachfragerückgang bei Halbleitern schnell eingepreist. Dies hat sich sehr nachteilig auf die koreanischen und taiwanesischen Aktienmärkte ausgewirkt, die beide von exportorientierten Branchen beherrscht werden.

Die Probleme in China – der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt und der größten im asiatischen Raum – sind eher hausgemacht. Die anhaltenden Covid-19-Beschränkungen und das unerschütterliche Bekenntnis des Landes zu seiner dynamischen Null-Covid-Politik sind ein großer Dämpfer für die Inlandsnachfrage. Davon betroffen sind fast alle Branchen, insbesondere solche, die eher verbraucherorientiert sind.

Unterdessen hat eine absichtliche Einschränkung der Fremdfinanzierung im Immobilienentwicklungssektor zu einer schweren Liquiditätskrise geführt. Folglich sind die Verkäufe eingebrochen, ebenso die Neubautätigkeit, da Käufer den Kauf von Wohnungen aufschieben und Entwickler Barmittel horten. Da der Immobilienbau in den vergangenen Jahren über 20 % des Wirtschaftswachstums ausmachte, belastete dies die Konjunktur und die Marktgewinne zusätzlich. Angesichts dieser Schwierigkeiten halten wir die Wachstumsaussichten Chinas für gering.

Verschärfung der geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China

Infolge der zunehmend angespannten Lage zwischen den USA und China werden asiatische Aktien jetzt auch mit einem erhöhten Risikoaufschlag gehandelt.

Die USA haben kürzlich die Beschränkungen für Technologieexporte nach China verschärft und das Land expliziter als „strategischen Konkurrenten“ bezeichnet.

Unlängst wurde Xi Jinping in China für eine dritte Amtszeit von fünf Jahren als Staatsoberhaupt bestätigt. Das Ständige Komitee des Politbüros, das Allerheiligste aus sieben Personen, die die wichtigsten Entscheidungen treffen, wird nun auch vollständig aus dessen enge Verbündeten gebildet. Angemerkt sei, dass alle vier neuen Mitglieder (Li Qiang, Cai Qi, Ding Xuexiang und Li Xi) bedeutende berufliche und persönliche Verbindungen zum Präsidenten haben. Das größere 24-köpfige Politbüro der Kommunistischen Partei zeigte einen ähnlichen Trend.

Diese Ankündigungen zum 20. Kongress der Kommunistischen Partei Chinas nahmen internationale Investoren mit Zurückhaltung auf. Befürchtet wird eine noch stärker interventionistische Politik in Festlandchina. Dabei ist der Spielraum für Marktkräfte und die Dynamik des Privatsektors noch geringer und spiegelt die zuvor erklärten politischen Ziele von Präsident Xi wider.

All diese Spannungen bergen künftig das Risiko einer deutlicheren „Entkoppelung“ der beiden größten Volkswirtschaften der Welt. Dies könnte wiederum negative Auswirkungen auf Kapitalzuflüsse in chinesische Aktien haben.

Sorgenkind: Chinas Null-Covid-Politik

Zwei Schlüsselvariablen könnten den Ausblick für asiatische Aktien 2023 noch unmittelbarer beeinflussen. Die erste betrifft Chinas Reaktion auf Covid-19-Ausbrüche. Jedes Anzeichen dafür, dass China bereit ist, seine dynamische Null-Covid-Politik zu lockern, würde vom Markt wahrscheinlich sehr positiv aufgenommen werden. Dies würde die Gewinn- und Bewertungskennzahlen nach den verheerenden Entwicklungen der vergangenen 18 Monate eventuell verbessern.

Unsere Basisszenarioerwartung ist, dass es in der Covid-19-Politik keine Lockerung von einem Tag zum anderen geben wird, sondern dass ab dem zweiten Quartal 2023 schrittweise Kursänderungen erfolgen werden. Dies könnte jedoch immer noch ausreichen, um die Stimmung von den aktuell gedrückten Niveaus zu heben und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Es würde auch dazu beitragen, den Markt in der Sonderverwaltungszone Hongkong zu stützen, und angesichts der engen Handelsbeziehungen einen positiven Spillover-Effekt auf das Wachstum in anderen regionalen Volkswirtschaften haben.

Die zweite Variable ist das Ausmaß der zukünftigen Zinserhöhungen, die erforderlich sind, um den Inflationsdruck in den USA und in der EU zu mindern. Ebenso bedeutet ist der weitere Verlauf der Konjunktur: Kommt es zu einer weichen oder harten Landung? Ein Höhepunkt im Zinszyklus wird wahrscheinlich auch zu einer Schwächung des US-Dollars führen. Davon profitiert die Liquidität der asiatischen Volkswirtschaften und dies dürfte die Bewertungen der Aktienmärkte stützen. Je früher die Inflations- und Zinserwartungen in den USA ihren Höhepunkt erreichen, desto besser ist der Ausblick für die Aktienmärkte weltweit.

Bevorzugte Marktbereiche

Trotz der kurzfristigen Herausforderungen geben wir auch künftig globalen Branchenführern in wichtigen asiatischen Exportsektoren den Vorzug. Hierzu gehören u. a. Technologieaktien in Südkorea und Taiwan, die sich auf günstige langfristige Wachstumstreiber stützen können.

Auch die Sonderverwaltungszone Hongkong bietet beachtlichen Wert und starke Unternehmen, die den aktuellen Abschwung überstehen können. Finanzunternehmen in der Sonderverwaltungszone Hongkong, in Singapur und in Teilen Südostasiens werden ebenfalls von höheren Zinssätzen profitieren; sie bieten attraktive Bewertungen und Renditen.

Angesichts der geringen Kreditdurchdringung und des erheblichen Aufholpotenzials für die Wirtschaft bietet der indische Markt auch einige attraktive langfristige Chancen. Nach einer sehr starken Wertentwicklung in den letzten 2-3 Jahren sind die Bewertungen jetzt jedoch überzogener. Australien bietet bei einem defensiveren Profil ebenfalls attraktive Kaufgelegenheiten.

Wir behalten die politischen Risiken und die Verlangsamung der strukturellen Wachstumsraten in China im Auge. Dementsprechend konzentrieren wir uns auf einen kleineren Teil des chinesischen Marktes – auf Unternehmen, die entweder ein attraktives Risiko-Rendite-Verhältnis aus einer eventuellen Erholung nach der Lockerung der Covid-Beschränkungen bieten sowie auf Unternehmen, die eng an den strategischen Prioritäten der Regierung ausgerichtet sind.



Hinweise:

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