Oktober 2022
Status Quo
Es liegen vier weitere hoch-volatile Wochen hinter uns, in denen einzelne Märkte auch neue Lows ausbauten. Zu dem Hauptbelastungsfaktor Inflation gesellten sich Sorgen um das britische Finanzsystem, nachdem die neue Regierung schuldenbasierte Steuererleichterungen in Aussicht gestellt hatte und ferner Russland, das mit dem Einsatz atomarer Waffen gedroht hatte.
Entsprechend schwach war das Umfeld für Aktien, Anleihen und auch Edelmetalle. Der US-$ notierte zum € erneut stärker bis auf 0,96 US-$/€.
Outlook
Die Aktienmärkte verzeichneten am 13.10 einen kurzen heftigen Dip bis an ihre unteren Unterstützungslinien, um danach noch in derselben Handelssitzung rund 5-6% nach oben zu schnellen. Dies könnte nach unserer Einschätzung d a s Low gewesen sein.
Es scheint eine gewissen Entspannung – zumindest in der russischen Rhetorik – einzusetzen. So wurde jüngst Saudi-Arabien seitens Russlands um die Moderation von Friedensverhandlungen gebeten. Ferner wurden seitdem keine russischen Aussagen betreffend atomaren Waffen mehr getroffen. Die Lieferketvten aus und nach China haben sich – trotz immer wiederkehrender Lockdowns in chinesischen Großstädten – stabilisiert. In England sind die Steuererleichterungen größtenteils vom Tisch, so dass die Staatsschulden aufgrund dessen nicht weiter steigen werden. Alle drei obigen Faktoren reduzieren den Inflationsdruck.
Grundsätzlich sehen wir in den Inflationsdaten überwiegend nur noch Zweitrundeneffekte. Spätestens in 1Q23 werden die rückläufigen Energie- und Nahrungsmittelpreise (dann im Vergleich zu 1Q22) die Inflationszahlen purzeln lassen. Dies wird den Druck von den Zentralbanken nehmen die Zinsen weiter zu erhöhen. Sollten wir zunächst noch weitere Zinserhöhungen sehen – wovon wir leider ausgehen – wird es ab 1-2Q23 dann entsprechend zu Zinssenkungen kommen.
Die bisherigen Highs aus 4Q21 werden hierbei dann deutlich überschritten werden. Die Kurse aus 1Q2020 (Corona) sehen wir als Beginn einer fünf-teiligen Elliott-Wave und entsprechend der Rücksetzer in 2022 (Russland-China) als aktuelle Endphase der Welle 2. Die folgende Welle 3 wird uns über die Höchstkurse der Welle 1 deutlich hinausbringen. Insbesondere sehen wir Chancen in Wasser- und Wasserstoff-Aktien.
Im Einklang hiermit werden dann auch Bonds und Gold fester notieren – verbunden mit stabilen oder sogar sinkenden Zentralbankzinsen. Diese werden bei ausbleibender Inflation ihre Zinspolitik ändern können und müssen, um die Konjunktur zu unterstützen. Allerdings sehen wir Gold – im Gegensatz zu den Aktienmärkten – spätestens bei seinem all-time-high bei 2.060 US-$/Unze limitiert, da trotz großer Inflationssorgen und dem historischen Kriegsausbruch in 1H2022 dem Edelmetall die Kraft für neue Höchststände fehlte.
Der US-$ bleibt der Safe Haven und wird durchaus in Richtung seines All-Time-Highs gegen den Euro bei 0,84 US-$/€ sich bewegen. Wir haben unsere US-$-Positionen entsprechend nicht abgesichert, auch wenn wir hier eine kurzfristige Entspannung gesehen haben.