13.10.2022 -
Marktrückblick
Der September wurde seinem Ruf als "Schreckensmonat" an den Börsen einmal mehr gerecht. Die Federal Reserve bekräftige neuerlich ihre harte Gangart im Kampf gegen die hohe Inflation und hob den Leitzins ein weiteres Mal um 75 Basispunkte an. Für dieses und das kommende Jahr wird ein deutlich geringeres Wachstum prognostiziert, was sich auch in der schrumpfenden US-Wirtschaft im 1.
Halbjahr 2022 widerspiegelte. Der Arbeitsmarkt war jedoch weiterhin robust. Im Südosten des Landes kämpfte man hingegen mit Hurrikan lan, der Schäden in Milliarden-Höhe verursachte.
In Europa zeigte sich der Monat äußerst turbulent. Kurz nach der Angelobung von Liz Truss als neue Premierministerin Großbritanniens, verstarb Queen Elizabeth II nach 70-jähriger Regentschaft. Truss startete in einer sehr schwierigen wirtschaftlichen Phase. Die Energiepreis-Obergrenze und ihr Vorschlag für Steuersenkungen sorgten für kräftige Turbulenzen an den Märkten und ließen das britische Pfund auf Tiefststände fallen.
Die EZB hingegen tat mit einer Erhöhung der Leitzinsen um 75 Basispunkte den größten Zinsschritt seit der Einführung des Euros. Zusätzlich wurde innerhalb der EU eingehend über Energiepreisbremsen diskutiert, während der Gasfluss durch Nordstream 1 vollständig gestoppt wurde.
Gegen Ende des Monats wurden zudem 4 Lecks an den Nordstream-Pipelines festgestellt, welche vermutlich durch Sabotage verursacht wurden.
In Deutschland verzeichnete man indessen mit 1 0 Prozent die höchste Teuerungsrate seit 1951. In Italien kam es im Zuge der Wahl zu einem Rechtsruck, da das Rechtsbündnis unter der Führung von Fratelli d'ltalia die absolute Mehrheit erreichte. Im Ukraine-Krieg konnten ukrainische Truppen im Osten und Süden zwar wieder Land zurückgewinnen, allerdings verkündete Russland in weiterer Folge eine Teilmobilmachung von 300.000 Reservisten, was zur Flucht tausender Russen aus dem Land führte. Zusätzlich wurden in den russisch besetzten Gebieten Schein-Referenden abgehalten und deren Annexion verkündet, was die Lage nicht vereinfachte, sondern künftig weiter verschärfen könnte.