22.09.2022 -„Wie gewonnen, so zerronnen“, das galt für die Mehrheit der Kapitalmarktentwicklungen im dritten Quartal.
Nach zunehmenden Rezessionsängsten im Juni setzten die Märkte auf eine zügige Wende der Fed und preisten Zinssenkungen bereits für das erste Halbjahr 2023 ein.
Ab Mitte August drehte dann das Bild. Zinssenkungen für 2023 wurden wieder ausgepreist, Anleiherenditen stiegen zurück auf die Juni-Niveaus und Aktien gaben ihre Gewinne weitgehend wieder ab.
Die anhaltende Energiekrise, das eingebrochene Konsumentenvertrauen und die restriktive Zentralbankpolitik lassen Rezessionen in den USA und Europa immer unvermeidlicher erscheinen.
Wir bleiben bei unserer Einschätzung, dass Aktien im zweiten Halbjahr 2022 einen Boden bilden dürften, aber eine nachhaltigere Aktienmarkterholung eher in das neue Jahr 2023 hinein möglich erscheint. Frühestens dann dürfte sich die Wirtschaft hinreichend abgeschwächt haben und sich in oder nahe einer Rezession befinden und die nachlassende Nachfrage einen deutlicheren Inflationsrückgang begünstigen. Erst dann dürften die Zentralbanken weniger falkenhaft agieren. Bei weniger restriktiven Zentralbanken und mit Blick auf einen möglichen Aufschwung heraus aus der Rezession im Jahr 2023 dürften Anleger bei Aktien dann optimistischer werden und die Aktienmärkte sich erholen ...